Little blue monkey

1.2K 88 14
                                    

Ich nahm mein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer von Samuel. Ich wartete zwar eine Weile, es nahm aber niemand ab. Seufzend steckte ich es zurück in die Tasche.
"Geht keiner ran..", meinte ich enttäuscht.
"Vielleicht ist er gerade bloß beschäftigt..gibt es denn keine andere Möglichkeit das Haus zu finden?"
"Ich könnte beim GCPD fragen, aber das wäre nicht sehr intelligent"
"Das stimmt.. Wir können ja einfach warten. Er wird sicher zurückrufen. Ich könnte dich mit ein paar Rätseln ablenken. Nimmst du dem Wald das eine Bein, steht der Fisch nur noch auf dreien"
Ich grinste und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Das Rätsel ist fies"
"Wieso?", fragte er grinsend.
"Der Wal ist kein Fisch"
Er lachte ein bisschen. "Das Rätsel hab ich gestern auch jemanden gestellt, aber er war nicht so klug", sagte er und grinste immer breiter. Dabei lachte er ein bisschen. "Aber ja, das Rätsel ist ein bisschen fies.. Hast du auch eins?"
"Okay, ähm.. Was baut Schlösser, trägt Berge ab, macht manche blind, hilft anderen sehen?"
"Gute Wahl, aber damit kriegst du mich nicht. Es ist der Sand. Willst du's nochmal versu-"
Mein Handy klingelte.
"Wie ich gesagt hab", meinte Eddie.
Ich nahm den Anruf an.
"Hey, Samu"
"Hallo, Clarke. Du hast vorhin angerufen. Was gibt's?"
"Ich ähm können wir uns gleich mal irgendwo treffen?"
"Ja, in 'ner halben Stunde?"
"Ja, ich bin im Park, in der Nähe vom See"
"Gut, bin gleich da"
"Bis dann"
Er legte auf und ich atmete einmal tief aus.

"Er ist in einer halben Stunde hier.. Ich weiss nicht, ob ich ihn auf das Haus ansprechen sollte"
"Diese Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen, aber ich bleib auf jeden Fall bei dir"
"Aber bitte reagier nicht wegen der Sache mit dem Entführen über, ja?"
Er zögerte, aber nickte.

Nach einer halben Stunde sah ich ihn tatsächlich auf uns zukommen.
"Weiss er, dass du der Riddler bist?", fragte ich Eddie schnell.
"Nein"
"Hat er Stress mit dir oder sowas in der Art?"
"Nee, wir haben eigentlich recht wenig miteinander zu tun, aber wenn er dich nochmal entführt, bekommt er Stress"
"Eddie.."
"Ist gut, ich werd mich zurückhalten.."
Ich lächelte, stand auf und ging Samu entgegen. Er begrüßte mich mit einer Umarmung, und ich brachte ihn zur Bank.
"Und wer ist der junge Mann an deiner Seite?", fragte mich Samu grinsend.
"Ich bin Edward", antwortete Eddie für mich und legte einen Arm um mich.
"Er ist mein Freund", fügte ich hinzu.
"Das freut mich für euch. Worüber wolltest du mit mir sprechen, Clarke?"
"Ähm, ich.. ich wollte fragen, ob du mir ähm vielleicht das Haus zeigen könntest, in dem ich damals lebte, das, das abgebrannt ist.. also nur, wenn das okay für dich ist.."
"Ja, es.. es ist okay. Ich bin da auch manchmal.. Wieso möchtest du dort hin?"
"Ich möchte es mir mal ansehen"
Samu nickte und sah danach zu Eddie.
"Eddie kommt mit, ja?", fragte ich kurz.
Samu nickte erneut. "Möchtest du es dir jetzt ansehen?"
"Ja, das wär gut"
"Okay, aber ich kann euch nur hinbringen. Ich hab noch einiges zu tun und muss dann leider schon weiter"
"Worum geht's?"
"Jemand hat hohe Schulden bei mir und.. sagen wir, ich hole mir das Geld zurück", sagte er grinsend.

Samu fuhr uns mit seinem Wagen zu dem Haus. Es lag nah am Stadtrand.
Nachdem Eddie und ich ausgestiegen waren fuhr mein Vater zurück in die Stadt.
Ich ergriff Eddies Hand und ging langsam auf das Haus zu, naja auf das, was davon noch übrig geblieben ist.
Keiner von uns beiden sagte etwas.
Ich sah mich kurz um und öffnete danach die Haustür. Der erste Raum schien ein großer Flur zu sein, sehr viel war aber nicht mehr zu erkennen.
Die Räume links und rechts von mir beachtete ich anfangs nicht. Ich ging direkt auf die Treppe zu und machte mich vorsichtig auf den Weg nach oben. Eddie sah sich währenddessen unten um.
Ich wollte in mein Zimmer. Oben waren mehrere Räume. Ein altes Badezimmer, ein Raum mit einigen Bücher. Viele lagen auf dem Boden. Lesbar schienen die meisten nicht mehr gewesen zu sein. Diesen Raum betrat ich jedoch nicht. Ich ging den Flur entlang zu einem Zimmer, an dessen Tür ein kleines Kuscheltier lag. Ich hockte mich hin und nahm das Tier in die Hand. Es sah aus wie ein kleiner blauer Affe. Lächelnd betrachtete ich ihn eine Weile.

Ich stand auf und ging mit dem Affen in der Hand in das Zimmer. Viel ist nicht mehr übrig geblieben. Man sah noch, wo das Bett gestanden haben muss, und ein Regal mit Kisten stand an einer der Wände.
Ich setzte mich zum Regal und nahm vorsichtig eine der Kisten heraus. Sie war schon fast komplett kaputt und die Sachen, die sich darin befanden, sahen auch nicht besser aus.
Ich kramte ein bisschen herum und stieß auf ein altes Fotoalbum. Ich schob die Kiste beiseite und legte das Album auf meinen Schoß.
Die Fotos waren noch erstaunlich gut erhalten, vom Schmutz und Staub abgesehen.
Das erste Bild zeigte eine Frau mit einem Baby im Arm und daneben Samuel. Das Baby musste ich gewesen sein und die Frau war dann wohl Mary, meine Mutter. Sie war wunderschön.. Mum und Dad lächelten überglücklich.

Ich lächelte ein bisschen und nahm das Foto heraus. Auf der Rückseite stand etwas. Es war noch sehr gut zu erkennen.
'Das große Glück ist manchmal ganz klein'

"Hey" Eddie setzte sich neben mich.
"Bist das du?"
"Ja, das sind meine Eltern und ich nach meiner Geburt. Schau mal"
Ich hielt ihm den Affen hin.
"Er lag an der Tür und ist auch auf diesem Foto" Er war auf dem Tisch neben einem Strauß Blumen.

"Ich hab noch eine Überraschung für dich"

Whatever doesn't kill you simply makes you strangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt