Come on, do it!

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< Clarke P.o.V. >

"Willst du das machen?"
"Ich? Nee, nein, mach du das lieber", erwiderte ich und lachte ein bisschen.
"Hast du etwa Angst?"
"Nein"
"Was dann?"
"Ich brauch nicht noch mehr Stress. Es reicht schon, dass ich helfe"
"Niemand weiss, dass du das bist"
Ich seufzte.
"Und was, wenn's schief geht? Ich mach das nicht allein"
"Kompromiss: Ich machs, du kommst aber mit"
Ich sah ihn erwartungsvoll an.
"Ich mach sonst nie Kompromisse"
"Gut, ich komm mit", sagte ich und sah zum Fenster hinaus.

"Noch circa zwei Minuten", sagte mein Vater. Er saß am Steuer und fuhr zum Marktplatz.

"Denk dran. Das muss alles sehr schnell gehen. Wir haben nur fünf Minuten", wiederholte Jack.
Ich nickte und nahm mein Handy. John rief gerade an. Seufzend steckte ich das Handy zurück in die Tasche.
Ich schloss meine Augen und lehnte mich zurück.

"Mach dir keine Sorgen. Du wirst schon nicht draufgehen", sprach mir Jack gut zu.
"Los, komm", sagte er als wir am Markt ankamen.
Wir stiegen aus dem Wagen und gingen zum Kofferraum. Ich setzte meine Kapuze auf und sah mich um. Es liefen einige Polizisten herum, was mich ein wenig verunsicherte. Jack nahm die Tasche und setzte sich einen Hut auf.
Ich lachte ein bisschen.
"Lach nicht"
Ich hörte auf zu lachen, musste aber noch grinsen.
Wir gingen über den Markt. Jack stellte die Tasche an einem der Stände ab und sah sich kurz um.
"Eine Minute, weg"
Wir gingen zurück zum Wagen.

Die Cops versuchten die Menschen vom Platz wegzubekommen. Ich sah nochmal kurz zurück und- verdammt!
John ging in die Nähe von dem Stand mit der Tasche! Ich rannte schnell zu ihm.
"Halt!", rief Jack noch, doch ich hörte nicht auf ihn.
John drehte sich zu mir um und schien geschockt zu sein. Schließlich war ich wie der Joker geschminkt. Ich griff nach seinem Arm und zog ihn so gut es ging von dem Stand weg.
"Hey, was soll das?!" Er wehrte sich und drehte mir den Arm auf den Rücken.
Ich drehte mich zu ihm und versuchte erneut, ihn von hier wegzubekommen, doch er wehrte sich wieder und drückte mich gegen eine Hauswand.
"Verdammt, hau ab von hier!", brüllte ich ihn an. Kurz danach explodierte der Stand. Ich zog ihn nach unten und legte mich auf den Boden.
Ich kniff meine Augen zusammen und hoffte, weit genug von der Bombe entfernt gewesen zu sein. Nach ein paar Minuten stand ich auf und sah mich kurz um. Danach guckte ich zu John. Wir waren zwar weit genug weg, doch er bewegte sich nicht, was mich verunsicherte. Ich drehte seinen Kopf zur Seite und versuchte, mit zwei Fingern an seinem Hals zu fühlen, ob er noch einen Puls hatte.
"Was sollte das denn jetzt?!" Jack stand hinter mir, zog mich nach oben und zerrte mich zum Wagen. Ich setzte mich auf die Rückbank. Jack setzte sich neben mich und wir fuhren sofort los.
"Ich warte immer noch auf eine Antwort! Warum bitteschön rennst du zurück?! Willst du unbedingt draufgehen?!"
"Nein, das will ich nicht! Da war aber jemand, der mir sehr wichtig ist! Er ist kurz vor der Explosion zu dem Stand gegangen!"
"Und deshalb rennst du zurück?! Hat es sich denn wenigstens gelohnt?"
"Ich weiss es nicht genau. Ich hab's überlebt, er also wahrscheinlich auch"
"Du kannst doch nicht wegen einer Person zurück zu der Bombe rennen!"
"Doch! Genau das kann ich! Dieser Mann ist mir sehr wichtig!"
Jack sagte nichts mehr. Mein Vater setzte uns im Stadtteil, in dem Jacks Wohnung lag, ab und fuhr danach weiter.

"Jetzt redest du nicht mehr mit mir, hm?"
"Wenn ich dich zu sowas mitnehme, dann setze ich vorraus, dass ich mich voll und ganz auf dich verlassen kann"
"Das kannst du"
"Anscheinend nicht"
"Doch! Ich bin nicht dumm oder naiv, aber dieser Mann ist mein Bruder und ich will ihn nicht verlieren"
"Das ist wahnsinnig, zu einer Bombe zu rennen, nur weil dein Bruder dort steht!"
"Dann sollst du mich wahnsinnig nennen! Ich komm damit klar! Ich kann damit leben, wahnsinnig oder verrückt oder was auch immer genannt zu werden!"
Ich drehte mich um und ging, doch sehr weit kam ich nicht. Jack zog mich an meiner Jacke zurück, drückte mich gegen eine Hauswand und hielt mir ein Messer an den Hals.

"Los, mach doch!"

Whatever doesn't kill you simply makes you strangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt