Good news

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Ich überlegte und biss mir dabei auf die Unterlippe. Edward verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und lehnte sich gegen die Wand.
"Wieso stellst du mir das Rätsel überhaupt?", fragte ich.
"Ich möchte testen, wie klug du bist", erwiderte er mit einem Lächeln.
Ich dachte noch kurz über das Rätsel nach, kam dann aber schnell auf die Lösung.
"Oh man, das ist simpel. Dass ich da nicht schneller drauf gekommen bin.. es ist die Zeit, stimmt's?"
"Korrekt. Bereit für ein weiteres Rätsel?"
"Klar"
"Was sieht aus wie eine Katze,
miaut wie eine Katze,
aber ist keine Katze?"
"Ein Kater. Stell mir mal schwerere Rätsel", meinte ich grinsend und setzte mich neben ihn.
"Nun, gut. Wenn man es braucht,
wirft man es weg,
wenn man es nicht braucht,
holt man es wieder zurück"
Ich setzte mich in den Schneidersitz und überlegte. "Kannst du mir einen Tipp geben?", meinte ich und sah ihn mit einem Hundeblick an. "Wasser"
Ich seufzte und lehnte mich an die Wand hinter mir.
"Warum sollte man es wegwerfen, wenn man es braucht..", murmelte ich vor mich hin.
Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich lächelte nervös.
"Die Lösung ist einfach. Willst du sie hören?"
"Nein, ich bin klug genug! Ich krieg das hin"
"Etwas nicht zu wissen, ist nicht schlimm. Man lernt dazu."
"Wie lautet denn die Antwort?"
"Es ist ein Anker"
"Ein Anker? Und ich bin nicht draufgekommen.."
Ich ärgerte mich über mich selber und er lachte ein wenig. Ich wusste nicht, wieso, aber ich musste mitlachen. Auf dem Flur hörte ich einige Leute rumlaufen. Ausgangszeit schien vorbei zu sein.
"Ich muss jetzt gehen", meinte ich. Er hörte auf zu lachen und wirkte traurig. Das bildete ich mir wahrscheinlich nur ein! Als ob ein Krimineller traurig wäre, wenn ich weg musste!
"Ich seh dich dann nacher beim Essen", meinte ich und lächelte ein bisschen. Er erwiderte es und meinte, er würde mich dann dort sehen. Ich ging in meine Zelle und legte mich aufs Bett.
Ivy kam nach ein paar Minuten ebenfalls zur Zelle.
"Wo warst du letzte Nacht?", fragte sie und schloss die Tür, die sich daraufhin auch verriegelte.
"Draußen", meinte ich monoton und zog mir meine Jacke aus.
"Draußen? Bei den Temperaturen?"
Jetzt zog sie die Augenbrauen hoch. "Warum denn das?"
"Ich wollte allein sein"
"Du willst nicht darüber reden, oder?"
"Ja, woher weisst du das?"
"Ich kenn dich nun schon 'n paar Wochen und du redest nie viel"
"Ist das schlimm?"
"Nein. Ich rede auch nicht viel über mich. Ist auch klug"
Ein kleines Grinsen zierte für einen Moment meine Lippen. Sie verstand mich. Zumindest schien es so, als würde sie mich verstehen und das gefiel mir.
"Hast du schon das Neueste gehört?", fragte sie mich und lehnte sich gegen die Wand.
"Kommt drauf an. Was ist denn das Neueste?"
"In Blackgate ist ein Feuer ausgebrochen und die Insassen kommen ins Arkham Asylum"
"Du siehst ja nicht sehr begeistert aus", stellte ich fest.
"Hmm", murmelte sie.
Ich baute das Gespräch nicht weiter aus und legte mich wieder hin. Ich lag den Rest des Tages nur herum und sang im Kopf einige Lieder die mir in den Sinn kamen. Als es dann endlich Zeit zum Essen war stand ich schnell auf und ging zur Kantine. Ich hatte großen Hunger. Seit einer gefühlten Ewigkeit hatte ich nichts mehr gegessen und das war für mich die Hölle. Ich war es zwar gewohnt schonmal eine Mahlzeit auszulassen, aber ich aß für mein Leben gern. In der Kantine angekommen nahm ich mir ein paar Brote und machte mich wieder auf den Weg zum hinteren Teil vom Raum. Ich konnte es schon langsam als meinen Stammplatz betiteln. Hier saß ich bei fast jeder Mahlzeit. Doch am Tisch saß schon jemand. Es war nicht schwer zu erraten, wer es sich dort bequem machte. Es war der Joker. Das konnte man schon an der Frisur erkennen. Ich setzte mich neben ihn und begann zu essen.
"Hast du schon die guten Neuigkeiten erfahren?", fragte er mich und grinste.
"Vielleicht, hat es etwas mit Blackgate zutun?"
Sein Grinsen wurde nun noch viel breiter.
"Warum freut dich das so sehr?"
"Es..", er beugte sich zu meinem Ohr. "..ist unser Ticket nach draußen"
" 'Unser' Ticket?"
"Na ich dachte, du würdest vielleicht auch gerne von hier weg"
"Und du würdest mir helfen? Wieso, wo ist der Haken?"
"Wieso sollte es da irgendeinen Haken geben?"
Ich lachte kurz auf und biss erneut vom Brot ab.
"Nenn mir einen plausiblen Grund, ..", nuschelte ich mit vollem Mund. "..wieso du mir einfach so beim Ausbruch helfen solltest", sprach ich normal weiter.
"Diskutier nicht so viel! Sonst überleg ich mir das nochmal.."
"Okay, okay, ich halt die Klappe, aber hilf mir, von hier weg zu kommen"
Er grinste kurz in sich hinein und stand auf.
"Wohin gehst du?"
"Ich hab noch Sachen zu besprechen"
Daraufhin sah ich ihn komisch an, aber er ging einfach. Ich drehte mich zurück zum Tisch und aß weiter.
"Darf ich mich zu dir setzen?", hörte ich jemanden fragen. Ich drehte mich um und sah Edward. "Gern", gab ich lächelnd zurück und er setzte sich neben mich.
"Kann ich dich mal etwas fragen?"
"Das hast du gerade", meinte er grinsend.
Ich lachte kurz. "Etwas anderes"
"Natürlich."
"Wieso bist du so.. so höflich und.. nett?"
"Wieso sollte ich das denn nicht sein?"
"Naja du bist, so weit ich weiss, kriminell und.. ich stell mir solche Leute eigentlich anders vor. Kriminelle stell ich mir.. gefährlich vor und.. ach keine Ahnung.. versteh das jetzt nicht falsch! Ich find das ganz angenehm, dass du höflich bist und man sich mit dir normal unterhalten kann, aber-"
"Ich weiss schon, was du sagen willst", unterbrach er mich lächelnd. "Eigentlich bin ich nicht immer so, aber ich möchte dich nicht fies behandeln. Ich bin der Meinung, dass man Frauen mit Respekt behandeln sollte.. Schon damals in meinem ehemaligen Job gab es jemanden, der das anscheinend nicht lernen wollte.." Er blickte emotionslos auf den Tisch, fing dann aber unerwartet an zu lachen. Ich verstand es nicht ganz, konnte deshalb nicht mitlachen und biss von meinem Brot ab. "Sagen wir, er musste mehr oder weniger freiwillig damit aufhören", meinte er grinsend.

Whatever doesn't kill you simply makes you strangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt