Am Anfang der nächsten Woche ging ich wieder zur Schule. Sehr viel Wichtiges hatte ich nicht verpasst. Aber Luke verhielt sich irgendwie komisch. Morgens konnte er kaum aufhören, mich zu umarmen und mit mir zu reden, aber im Verlauf des Tages wurde er immer ruhiger. Als ich ihn fragte, was los sei, blockte er ab und meinte, es sei nichts. Nach der Schule wurde er von Alfred abgeholt.
Ich holte mir zwei Kaffeebecher und ging zum GCPD.
"Hey, Clarke", ich drehte mich um und sah Jim auf mich zu kommen.
"Hallo, Commissioner"
"Wie ich sehe, geht's dir wieder besser. Das freut mich"
"Ja, mir geht's viel besser. Können Sie mir sagen, wo John ist?"
"John ist nebenan beim Verhör"
"Kann ich zu ihm?"
"Das geht leider nicht, aber ich sag ihm bescheid, dass du hier bist"
"Danke"
Jim ging zum Verhörraum.
Fünf Minuten später kam John zu mir.
"Hey, schon Schulschluss?", begrüßte er mich lächelnd.
"Ja, ich hab dir Kaffee mitgebracht", meinte ich und gab ihm den Becher.
"Danke, den kann ich gut gebrauchen"
"Wer wird denn gerade verhört?"
"Niemand allzu bekanntes, aber er redet nicht viel.."
"Du kriegst das schon hin. Wann bist du heut zuhause?"
"Gegen halb sieben. Ich muss jetzt aber wieder zurück", antwortete er und umarmte mich.
"Bis nachher"John ging zurück zum Verhör und ich machte mich auf den Weg nachhause.
Dort zog ich mir meine Lederjacke über und ging wieder in die Stadt. Ich ging zum Gray Devil, setzte mich dort an die Bar und bestellte mir ein Bier.
"Hallöchen"
Ich sah nach rechts und stöhnte genervt. "Was willst du?", fragte ich.
"Das Angebot steht immer noch", antwortete er grinsend.
"Und ich sage erneut: Halt's Maul"
"Liebeskummer?"
"Nein, lass mich in Ruhe"
Ich stand auf und wollte den Club verlassen, doch Miles zog mich am Handgelenk zurück. "Was'n? Willste's etwa nochmal versuchen? Hat doch schonmal nicht geklappt", sagte ich genervt. Ich befreite meinen Arm und verließ den Club.
Ich machte mich auf den Weg zum Jo- zu Jack.
"Hey, Montie. Ist Joker da?"
"Nein, aber müsste gleich hier sein"
"Gut, danke"
Ich setzte mich an eine der Wände und sah mir die Pistole, die mir Montie damals gab, etwas genauer an um mir die Zeit zu vertreiben. Er setzte sich zu mir und legte die Waffe neben sich.
"Und?"
"Was und?", fragte ich.
"Wie geht's dir? Ich hab gehört du lagst im Krankenhaus"
"Ja, ich hatte 'ne Menge Blut verloren, aber mir geht's gut"
"Was war denn passiert?"
"Jemand hatte mir in den Rücken gestochen, aber die Ärzte meinten, dass ich Glück im Unglück hatte"
"Wieso denn das?"
"Die sagten, wär das Messer ein paar Millimeter weiter links gewesen, wär ich jetzt gelähmt. Ich will aber nicht darüber nachdenken"
Montie nickte. "Tut's noch weh?"
"Ja, aushaltbar"
"Hast du auf deinem Weg hier her vielleicht Nick gesehen?"
"Nein, aber dafür Miles.."
"Was hat er diesmal gemacht?"
Ich lachte ein bisschen. "Du gehst also schon davon aus, dass er irgendwas gemacht hat?"
"Hat er nicht?"
"Doch"
"Und was?"
"Nichts schlimmes. Er hat nur Andeutungen gemacht"
"Ach echt? Da hätte ich aber mehr von ihm erwartet"
"Wie soll ich das jetzt verstehen?"
"Nicht so, als sei ich enttäuscht von ihm. Er hält sich sonst nicht so zurück"
Ich nickte kurz.
"Wieso suchst du Nick?"
"Er ist vor 'ner halben Stunde losgegangen um etwas zu essen zu holen, und ich werd langsam ungeduldig"
"Das kenn ich sehr gut.."
Ich lehnte meinen Kopf gegen die Wand und seufzte. Montie stand auf und ging in der Gasse herum. Ich blieb an der Wand sitzen und schloss meine Augen."Endlich, wurde ja mal Zeit"
"Chill, es ging nicht schneller. Hey, Clarke"
Ich sah kurz zu den beiden. "Hi, Nick"Danach stand ich auf und ging hoch zu Jacks Wohnung. Draußen wurde es langsam kalt. Ich setzte mich neben die Tür und wartete dort. Ein paar Minuten später klingelte mein Handy.
"Hey, John. Was gibt's?"
"Bist du gerade zuhause?"
"Nein. Warum fragst du?"
"Komm bitte nachhause"
"Wieso?"
"Erklär ich dir dort. Ich bin auch gleich da und warte auf dich"
Ich seufzte, legte auf und ging die Treppe hinunter."Haaaalt. Halt, halt, halt"
Jack stand am Ende der Treppe und versperrte mir den Weg. "Wohin des Weges?"
"Ich muss nachhause"
"Wieso denn das?", fragte er schnippisch.
"Mein Bruder besteht darauf. Er will mir nicht sagen, was los ist"
Er grinste und lachte ein bisschen in sich hinein.
"Ähm, ist da was, was ich wissen sollte?"
"Nee, noch nicht. Los, geh lieber zu deinem Bruder", antwortete er mir grinsend und ging beiseite.
Ich guckte leicht verwirrt, ging aber langsam an ihm vorbei. "Ich komm demnächst nochmal vorbei", rief ich noch bevor ich nachhause ging...
"Was ist denn so wichtig, dass ich unbedingt nachhause kommen sollte?"
Ich schloss die Tür und setzte mich in die Küche. John saß am Tisch und schien irgendwas gelesen zu haben. Er sah kurz auf die Uhr. "Mach den Fernseher an. Es müssten gerade Nachrichten laufen. Wenn nicht, dürfte die Meldung nicht lange auf sich warten lassen"
Ich nahm mir die Fernbedienung, legte mich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein. Es lief irgendeine Dokumentation über Tiere.
"Okay, laufen wohl doch gerade keine Nachrichten", sagte John. "Dann erzähl ichs dir in Kurzfassung. Es kamen einige Hinweise auf Anschläge in Gotham innerhalb der nächsten Tage. Ich möchte, dass du bitte daheim bleibst"
"Was ist mit Schule?"
"Da musst du natürlich hin, aber geh bitte sonst nicht allzu oft in die Stadt"
"Mach dir nicht immer so große Sorgen"
"Ich mach mir aber Sorgen. Ich will nicht, dass dir irgendwas passiert"
"Hör zu" Ich setzte mich hin und sah zu ihm. "Weisst du, was ich alles erlebt und auch überlebt habe?"
"Ja, aber-"
"Und ich soll jetzt Angst haben, weil in Gotham Anschläge geplant sind?"
"Clarke, du verstehst das nicht"
"Dann erklärs mir"
"Ich weiss nicht, wie"
Ich seufzte und ging in mein Zimmer.
Dort setzte ich mich aufs Bett und sah zum Fenster hinaus. Nach ein paar Minuten stand ich auf, nahm mir eine Decke aus dem Schrank und stieg aus dem Fenster. Ich kletterte die Feuerleiter hoch und setzte mich aufs Dach.Mittlerweile war es später Nachmittag und die Sonne war bereits untergegangen.
"Das ist aber nicht so gut, hier draußen in der Kälte zu sitzen"
Ich drehte mich um und sah Eddie an der Leiter stehen. Er trug seinen grünen Anzug und die dazu passende Maske. Er kam zu mir, setzte sich hinter mich und nahm mich in den Arm.
DU LIEST GERADE
Whatever doesn't kill you simply makes you stranger
FanfictionDas Leben auf Gothams Straßen ist alles andere als einfach und sicher. Doch was passiert, wenn man auf eine Person trifft, die dieses Leben vollkommen auf den Kopf stellt? Genau das passiert Clarke, eine junge Taschendiebin, die eigentlich nur vers...