Breakfast in the afternoon

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"Ich hoffe du hast eine sehr gute Ausrede parat", meinte Luke am Telefon als er mich nachmittags anrief. "Ich hab Bruce erklärt, dass es dir nicht gut ging. Er hat's geglaubt. Also, deine Ausrede?"
"Tut mir leid, aber ich war seit gestern nachmittag voll durch'n Wind"
"Achja, hab ich vergessen. Das Video.."
"Ja, mein Bruder konnte mir zwar helfen, aber mir geht's trotzdem ziemlich mies"
"Was hat Burningman gemacht?"
"Nichts, zumindest nichts schlimmes, aber ich hab immer noch starke Kopfschmerzen vom Betäubungsmittel"
"Bist du morgen wieder da?"
"Ja, tut mir leid, dass ich heut nicht da war"
"Sei dir verziehen, ruh dich noch ein bisschen aus. Bis morgen"
"Danke, bye"

Ich beendete den Anruf und steckte das Handy in meine Tasche.
"Und, hast du Stress?"
Ich sah zu Eddie, der am Tisch saß und einige Rätsel löste.
"Nein, die Entführung hatte wohl doch was Gutes"
"Aber das ist auch das einzige Gute. Was ist jetzt eigentlich dabei rausgekommen? Ist er dein Vater?"
"Ja.. und ich hab etwas über meine Mutter erfahren. Sie lebt aber nicht mehr.. Weisst du, damals war ich mit ihr in dem Haus, als es brannte. Ich war ein oder zwei Jahre alt und hatte mein Zimmer in der ersten Etage.. Ich versteh nicht, wie ich überlebt habe"
"Vielleicht warst du nicht im Zimmer, sondern..im Garten?"
"Bezweifle ich, meine Mutter war im Haus und ich war sehr wahrscheinlich nicht allein im Garten, wenn's draußen schon dunkel war.."
"Aber du könntest in der Nähe von einem Fenster gewesen sein"
"Schon möglich, aber das klingt alles so.. unwahrscheinlich und.. nicht möglich"
"Du könntest dir das Haus ansehen"
"Wenn davon noch was über ist.."
Eddie stand auf und zog mich zu ihm. "Frag doch deinen Vater"
"Ach, erst macht sich der gute Herr Vorwürfe und dann schickt er mich wieder hin?", fragte ich grinsend.
"Ich schicke dich nicht dorthin", antwortete er und küsste mich. "Ich begleite dich dorthin"
"Wann wollen wir zu ihm?"
"Jetzt? Wir könnten dann auch gleich frühstücken gehen"
"Es ist Nachmittag"
"Und wir sind erst vor einer Stunde aufgestanden", widersprach er mir.

Ich holte unsere Jacken während Eddie ein bisschen Geld einpackte.
"Wieso trägst du eigentlich nicht so oft deinen typischen, grünen Anzug?"
"Den trag ich zwar oft, aber eher für 'geschäftliche' Dinge. Ohne Maske und Anzug kennen mich nur sehr wenige Leute", rief er aus der Küche. Er kam zur Tür, und ich reichte ihm seine Jacke.

Eddie nahm meine Hand und ging mit mir in die Stadt. Dort kauften wir uns jeder einen Croissant und setzten uns auf eine Bank.
"Weisst du, wo du deinen Vater findest? Er ist schließlich immer woanders"
"Ich hab seine Handynummer, weiss aber nicht, ob er heute Zeit hat.."
"Für seine Tochter wird er sich die Zeit sicherlich nehmen"
"Meinst du, es ist eine gute Idee, ihn auf dieses Haus anzusprechen? Ich mein.. er ist ziemlich emotional und reagiert manchmal über, wenn ihm das zu viel wird.."
"Dafür bin ich ja da", sprach er mir gut zu. "Ich pass auf dich auf"

Whatever doesn't kill you simply makes you strangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt