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Alessias Sicht:

Harry ging auch auf meinen Opa zu und schüttelte ihm die Hand und klopfte ihm leicht auf die Schulter. "Hallo Jura. Wie geht es ihnen?" fragte er. Doch Opa sah ihn nur an und fragte:" Wer sind sie?" er lächelte zwar, aber er hatte wirklich vergessen wer Harry war, obwohl er ihn am Geburtstag kennen gelernt hatte.

Ich hatte es mir schon gedacht. Ich schaute Harry entschuldigend an und rief:" Das ist Harry! Mein Freund!" Opa nickte und sagte:" Ah! Wie schön!"

Ich wusste dass er es gleich wieder vergessen würde. Ich setzte mich neben Opa und nahm seine Hand. Harry setzte sich neben mich und streichelte beruhigend meinen Arm. Gegenüber von uns nahm meine Oma Platz.

"Wie geht es ihm, Oma?" fragte ich vorsichtig. Es machte mich traurig ihn so zu sehen. "Nicht gut, Alessia, nicht gut... Er bekommt kaum Luft, hat hohen Blutdruck und er muss sich manchmal erbrechen..." teilte meine Oma mir traurig mit.

Ich nickte und merkte das meine Augen wässriger wurden. "Ich weiß nicht wie lange es ihm so gehen wird. Wenn es ihm nicht besser gehen wird, werde ich morgen den Krankenwagen rufen." meinte sie.

"Vielleicht ist es besser so. Es wird ja auch für dich anstrengend." überlegte ich und streichelte weiter Opas Hand.

"Ich glaub ich Spiel ihm was auf dem Klavier vor." sagte ich und ging an das schwarze alte Klavier, dass im Wohnzimmer stand. Es war noch aus Russland.

Ich setzte mich an das Klavier und begann ,die fabelhafte Welt der Amelie, von Yann Tiersen zu spielen. Es war mein Lieblings Lied und ich konnte es immer noch spielen, obwohl ich schon mit dem Klavier spielen aufgehört habe.

Meine Finger glitten nur so über die Tasten und ich schloss die Augen.

Harrys Sicht:

Sie setzte sich an das Klavier und begann ,Amelie, zu spielen. Mir stockte der Atem. Sie spielte so wunderschön, mit viel Gefühl!

Ihr Opa lächelte. Ihre Großeltern waren stolz auf sie.

Als sie fertig war, kam sie wieder und setzte sich auf die Couch. "Das war wunderschön!" sagte ich und ihre Oma stimmte ihr zu.

"Immer nach den Noten spielen, dann spielst du richtig. Du hast gut gespielt!" sagte ihr Opa. "Danke Opa!" bedankte sich Alessia. Ihre Augen waren wässrig, aber sie weinte nicht. Sie wollte es vor ihrer Oma nicht zeigen.

"Das sagt er jedes Mal zu ihr." erzählte ihre Oma. Alessia nickte. "Opa hat immer mit mir gespielt." teilte sie mir mit.

Wir blieben noch lange bei ihren Großeltern. Erst als es dunkel wurde gingen wir heim.

Zu Hause angekommen, gingen wir direkt hoch in das Gästezimmer. Wir wünschten ihren Eltern noch gute Nacht und machten uns Bett fertig.

Alessia putzte sich schon ihre Zähne und zog sich ein T-Shirt von mir an. Sie legte sich schon ins Bett, während ich noch im Bad war.

Als ich ins Zimmer kam, waren die Rolläden unten und Alessia lag mit dem Rücken zu mir. Leise schloss ich die Tür und legte mich neben sie. Ich schlang sofort meine Arme um ihre Taille und zog sie an meine Brust. Ihre Hände legte sie auf meine.

Aber irgendwas stimmte nicht. Plötzlich merkte ich wie sie zitterte und ich hörte ein schluchzen ihrerseits. Ich drehte sie in meinen Armen um und sah in ihr Tränen überströmtes Gesicht.

"Hey! Nicht weinen...." versuchte ich sie zu beruhigen und strich ihr die Tränen weg. Sie schluchzte einmal auf und ich zog sie näher an mich. Weinend vergrub sie ihren Kopf an meine Brust. "Es ist okay! Lass alles raus." beruhigte ich sie.

Ich strich ihr abwechselnd über den Kopf und küsste ihren Scheitel. Die ganze Zeit flüsterte ich ihr beruhigende Dinge ins Ohr. "Süße, das ist kein Problem! Lass alles raus. Ich hab doch gesehen, dass es sich bei dir angestaut hat. Jetzt kannst du es raus lassen, Schatz." flüsterte ich ihr ins Ohr.

Langsam beruhigte sie sich. Sie hob ihren Kopf und sah mich an. "Danke." schniefte sie. "Kein Problem, mein Engel!" redete ich auf sie ein und küsste ihre Tränen weg.

"Es macht mich fertig ihn so zu sehen! Ich kann nichts für ihn machen. Jedes mal hab ich Angst, dass er mich nicht erkennt. Es ist schrecklich. Ich hoffe er kann bald wieder mit mir Klavier spielen." schniefte Alessia.

"Es wird schon! Morgen gehen wir wieder zu ihnen und wenn du möchtest auch an das Grab von deinem Stiefopa." schlug ich vor.

Sie nickte und bettete wieder ihren Kopf auf meiner Brust. Sie schlang ihren Arm um meine Hüfte und ich legte mein Kinn auf ihren Kopf und zog sie noch näher an mich.

So schliefen wir Arm in Arm ein.

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HELLO! Dieses Kapitel ist ein sehr emotionales. Ich widme es meinen Großeltern, da sie mir unglaublich wichtig sind. Ich hoffe es gefällt euch. Lasst vielleicht paar Kommentare da, würde mich freuen.
Love U
Alessia

After MoonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt