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Alessias Sicht:

Ich rannte förmlich zu meinem Auto. Blitzschnell hatte ich den Kofferraum geöffnet, die Tasche verstaut und genau so schnell verschlossen.

Ich wollte grade die Fahrertür öffnen, als sich eine Hand auf meine legte und mich somit davon abhielt den Griff zu öffnen.

Ich schaute Harry an. “Ich fahr, Schatz. Du bist zu aufgeregt. Ich lasse dich nicht Auto fahren.“ sagte er streng. Er hat recht! Bevor du noch einen Unfall baust, hör auf ihn!

Ich nickte und rannte zur Beifahrertür. Schnell stieg ich ein und auch Harry saß schon auf dem Sitz und drehte den Schlüssel im Zündschloss.

Er fuhr geschickt aus der Einfahrt und machte sich auf den Weg zum Krankenhaus. “Fahr schneller!“ drängte ich ihn. “Baby ich fahr so schon über der Geschwindigkeit Begrenzung. Willst du auch im Krankenhaus landen?“ fragte er rhetorisch.

“Wenn es dann schneller geht. JA!“ fauchte ich. Ich war so aufgedreht. Hatte Panik und Angst. “Tschuldigung.“ nuschelte ich. Harry legte seine Hand auf mein Knie. “Kein Problem, Süße. Ich hätte wahrscheinlich genau so reagiert.“ antwortete Harry verständnisvoll.

Deswegen liebte ich ihn. Er ist immer für mich da und versteht meine Situation. “Danke!“ bedankte ich mich und legte meine Hand auf seine. Er verschränkte direkt unsere Hände und schenkte mir ein aufmunterndes lächeln.

Nach ca. 15 Minuten kamen wir am Krankenhaus an und kaum stand das Auto, sprang ich raus und rannte auf den Eingang zu. Harry kam hinter her, nachdem er mein Auto abgeschlossen hatte.

Ich hechtete zu der Information und Harry holte mich ein und schnappte sich meine Hand.

“Hallo ehm... Ich suche Jura Houhloch. Er wurde grad mit dem Krankenwagen eingeliefert...“ stammelte ich. Die Frau, eher gesagt Barbie, war sehr jung und hatte in diesem Ärzte Shirt einen sehr tiefen Ausschnitt.

Sie starrte Harry an, der sie aber nur kalt ansah. Ich räusperte mich. Sie sah genervt zu mir. “Und?“ fragte sie genervt. Das ist doch nicht ihr Ernst! Was denkt die... Was denkt die eigentlich wer sie ist?! Dumme Schlampe!!

“Ich wollte verdammt nochmal von ihnen wissen, wo er ist! Ich bin kurz vor dem Ausrasten und ich rate ihnen mich nicht zu reizen, sonst werde ich dafür sorgen, DASS SIE BALD SELBER PATIENTIN SIND!!!“ drohte ich ihr und atmete hektisch. Zum Ende wurde ich immer lauter.

Harry legte vorsichtig einen Arm auf meinen. Ich hatte die ganze Zeit auf Deutsch geredet, aber ich denke dass er weiß, dass ich nicht mit ihr über die nächsten Frühlingsfarben gesprochen habe.

Die Barbie drehte sich zu ihrem Computer um und tippte etwas. “Er ist im OP.“ gab sie von sich. Ich riss die Augen auf. Wie soll dass gehen? Das kann doch tötlich sein!

“Wie...W~Was?“ stotterte ich. “Er ist im OP.“ wiederholte sie wieder. “I~Ich hab sie s~schon verstanden, aber wie kann das gehen? Er ist viel zu alt?“ fragte ich wieder.

Harry drückte mich näher an ihn und ich zerdrückte seine Hand. “Damit hab ich nichts zu tun...“ gab sie von sich. Das war klar! Bei der ihrem IQ.
“Wo ist meine Oma?“ fragte ich.

“Müsste im Warte Zimmer sein. Den Flur lang, rechts abbiegen und die dritte Tür Links.“ diktierte sie. Kaum hatte sie es ausgesprochen, rannten wir schon los.

Ich schlitterte durch den Flur und driftete um die Kurven. Schließlich blieb ich im Türrahmen stehen und sah meine Oma im Warte Zimmer sitzen.

“Oma!“ rief ich und umarmte sie. Das Zimmer war leer. Harry begrüßte sie auch und ich setzte mich auf Harrys Schoß neben sie. Harry schlang sofort seine Arme feste um mich und ich lehnte mich an ihn.

Minute um Minute saßen wir dort und warteten. Es war ruhig. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Es kam mir vor wie 10 Stunden, obwohl es 2 waren als endlich der Arzt kam. Meine Eltern waren mittlerweile auch schon da und auch meine Onkels und Cousinen.

Der Mann mit dem weißen Kittel betrat den Raum und wir schreckten hoch. Erwartungsvoll sahen wir ihn an.

“Wir haben Herrn Houhloch an der Lunge operiert. Es hatte sich Flüssigkeit gesammelt. Es war schwer, da er schon so alt ist, aber machbar. Er wird ziemlich erschöpft sein. Er wird grade in sein Zimmer gebracht. Er müsste jeden Moment aufwachen.“ erklärte uns der Arzt.

Ich atmete mit den anderen erleichtert aus. Er lebt! “Welches Zimmer hat er?“ fragte mein Onkel. “67“ antwortete der Arzt. “Die Besucherzeiten enden gleich. Ich würde auch nicht direkt alle auf einmal rein lassen. Das wird sonst zu viel für ihn.“ meinte wieder der Arzt.

Wir nickten und lösten uns langsam auf. Oma sollte alleine zu ihm. Das ist am besten. Papa kommt sie später abholen und morgen kommen ich und Harry mit.

Als wir zu Hause ankamen, gingen Harry und ich hoch. Jetzt hieß es Koffer packen. Du kannst nicht mit! Opa geht es schlecht! Sie hat Recht.

“Harry?“ fragte ich vorsichtig. Er drehte sich lächelnd zu mir, doch es verschwand, als er meinen Gesichtsausdruck sah. “Du kommst nicht mit?“ erfasste er. Ich nickte traurig:“ Tut mir leid, aber das geht unter diesen Umständen nicht. Ich würde mir eh, die ganze Zeit den Kopf zerbrechen...“

“Kein Problem, mein Engel! Ich kann dich verstehen.“ gab er verständnisvoll zurück. Er lächelte, aber es ereicht nicht seine Augen. Er kam auf mich zu und umarmte mich liebevoll.

Jetzt heißt es wirklich Koffer packen.
Plötzlich klingelte mein Handy.

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Dam, dam, daaaaam! Sie kommt nicht mit. Schade!
Love U
Alessia

After MoonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt