I'm on my way

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"And I miss the way you make me feel, and it's real
We watched the sunset over the castle on the hill
Over the castle on the hill"

Castle on the hill, Ed Sheeran

Es war der 01.09. Endlich! Chrystal hatte sich schon seit Wochen auf diesen Tag gefreut. Erstens war heute ihr elfter Geburtstag und zweitens, was noch viel toller war, würde sie heute noch mit dem Zug losfahren. In die Cyrenius Schule. Heute Abend würde sie bereits wissen in welches Haus sie kommen würde. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem blassen Gesicht aus, als sie sich aus ihrem Bett schwang. Jetzt würde sie endlich eine richtige Hexe werden. Als sie sich umgezogen hatte, ihr goldbraun schimmerndes Haar gebürstet hatte und nach unten kam hatten ihre Zieheltern bereits den Frühstückstisch gedeckt.

„Alles Gute zum Geburtstag, Chrystal“, rief Mary ihr zu und Mark tat es ihr gleich. Dann tat Chrystal etwas, was sie normalerweise nicht tat, doch an diesem Tag war sie einfach so glücklich, dass sie nicht darüber nachdachte. Sie umarmte erst Mary und dann Mark und wenn sie damals gewusst hätte wie gezählt ihre Tage mit den beiden waren, hätte sie sie vielleicht noch länger und öfter umarmt. Doch das wusste damals noch niemand. Noch nicht einmal Albus Dumbledore. Mary überreichte ihr ein kleines Päckchen und Chrystal öffnete ordentlich das Geschenkpapier.
„Das hat deiner Mutter gehört. Ich bin mir sicher sie hätte gewollt, dass du es bekommst“, sagte Mary vorsichtig lächelnd, als Chrystal das Schmuckstück in ihren Händen hielt. Es war eine goldene Kette mit einem kleinen goldenen Ornament als Anhänger in dessen Mitte ein winziger Diamant saß.
„Es ist… wunderschön“, brachte Chrystal hervor und ließ sich die Kette von Mary um den Hals legen. Jetzt hatte sie immer etwas von ihrer Mutter bei sich. Dann überreichte Mark ihr noch weitere Päckchen, die Schreibzeug für die Schule und verschiedene Scherzartikel enthielten. Außerdem bekam sie noch jede Menge Süßigkeiten für die Fahrt. Nach dem Frühstück, bei dem sie reichlich Kuchen gegessen hatte, ging Chrystal nach oben, um ihre Koffer zu holen und ihre Geschenke noch in ihr Gepäck zu packen. Dann ging sie in Gedanken nochmal alles durch. Verschiedenste Klamotten, ihre Umhänge, Kulturbeutel, der Kessel, der Zauberstab, ihr Besen, die Bücher, Schreibzeug, Pergament und ihre Eule. Außerdem noch die Süßigkeiten und die Scherzartikel. Das müsste alles sein. Hoffentlich… Das meiste hatte sie in ihrem Koffer verstaut, den sie mit einem unaufspürbaren Ausdehnungszauber belegt hatte. Nur ihren Zauberstab und den Käfig mit dem Waldkauz hatte sie bei sich. Mit einem Schlenker ihres Zauberstabes verkleinerte sie ihren Koffer und ging dann hinab zu Mary. Die nahm ihr das Gepäck ab und Chrystal zog sich Jacke und Schuhe an bevor sie sich von Mark verabschiedete und mit Mary disapparierte. Sie spürte das unangenehm vertraute Gefühl des Appariervorgangs.

Dann befanden sie sich am Berliner Bahnhof. Sie zählte die Gleise, doch oben ließ sich kein Gleis 10 finden. Mary grinste, als sie Chrystals verwunderten Blick sah und deutete auf eine unscheinbare graue Eisentür, die in eine Mauer eingebaut war.
„Wenn Muggel da durchgehen, dann kommen sie auf der anderen Seite der Mauer wieder raus. Wenn wir da durchgehen, dann kommen wir zu Gleis 10.“ Sie lächelte Chrystal aufmunternd zu und gemeinsam traten sie durch die Tür, die sie auf Gleis 10 brachte. Dort stand auch schon der Zug. Er war von außen rot und an der Seite stand in großen weißen Buchstaben Cyrenius Bahn. Es war viertel vor acht und die meisten standen noch außerhalb des Zuges und verabschiedeten sich von ihren Eltern, Geschwistern oder Großeltern. Auch Chrystal blickte jetzt zu Mary auf, die ihr ihr Gepäck reichte.„Tschüss. Ich wünsche dir ganz viel Spaß und ich bin mir sicher den wirst du haben. Wenn irgendwas ist, dann schreib uns… okay?!“ Mary blickte Chrystal, die die Augen verdrehte, ernst an.
„Ja, Mary. Tschüss“, antwortete sie und zwang sich zu einem Lächeln. Daraufhin drehte sie sich um, ließ ihre Pflegemutter stehen und stieg mit ihrem Gepäck in den Zug, wo sie sich in ein noch leeres Abteil setzte, ihren verkleinerten Koffer auf die dafür vorgesehene Ablage legte und dann den Blick nachdenklich nach draußen wandte. Endlich. Endlich ging es ab in die Cyrenius Schule.
„Ist hier noch frei?“, riss sie die Stimme eines Jungen aus den Gedanken. Sie blickte ihn kurz abschätzend an und bejahte dann, woraufhin er sich gemeinsam mit seinen drei Freunden zu ihr setzte. „Ich bin Marco Serverin und das sind Anna Weigel, Oliver Tikal und Nils Urban“, stellte der Junge mit den schwarzen Haaren und den dunklen Augen seine Freunde vor. Anna war schmal, klein, blond und hatte viele Sommersprossen auf ihrem fein gezeichneten Gesicht. Oliver war blass, ziemlich kräftig, braunhaarig und hatte blaue Augen, die irgendwie zu lachen schienen. Nils war blond, groß, blauäugig, typisch deutsch eben hätte Mary jetzt gesagt.
„Ich bin Chrystal“, sagte Chrystal und ließ dabei absichtlich ihren Nachnamen weg, da dieser irgendwie auch der Nachname einer sehr berühmten Persönlichkeit in England sein sollte und sie unnötige Aufmerksamkeit vermeiden wollte.
„Sind eure Eltern auch Zauberer oder seid ihr muggelstämmig?“, fragte sie dann und bereute es sofort. Das war ihr doch überhaupt nicht wichtig.
„Ja. Meine schon und Annas und Nils Eltern auch. Nur Olivers Mutter ist Muggel und hat nie eine Zaubererschule besucht“, sagte Marco und irgendwie schien er der einzige der drei zu sein, der so offen und redefreudig war. Kurz darauf öffnete sich die Abteiltür und Chrystal erblickte Julia.
„Komm ruhig rein“, rief sie ihr zu, als das Mädchen mit den blonden Locken und den strahlend blauen Augen zu zögern schien. „Das ist Julia“, stellte sie den Lockenkopf vor. Julia verstaute ebenfalls ihr Gepäck und setzte sich dann auf den letzten freien Platz im Abteil neben Marco, der neben Chrystal saß.

Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt