"Even when we know it's wrong
Been somebody better for us all along"
Scared to be lonely, Martin Garrix und Dua LipaChrystal verzichtete, wie die anderen aus ihrer Mannschaft vermutlich auch, auf das Mittagessen. Keiner von ihnen hatte es jetzt nötig die dummen Blicke der Gryffindors zu ertragen und überhaupt tat ihr Kopf von dem hart geschossenen Klatscher immer noch weh, weshalb sie sich erstmal etwas hinlegen musste. Eigentlich hatte Draco Recht damit gehabt die Weasleys ein wenig aufzuziehen, denn auch wenn das, was Crabbe getan hatte, mindestens genauso schlimm war, so konnte sie doch nichts dafür. Naja.
Beim Abendessen erfuhr sie dann, dass sowohl Harry, als auch beide Weasley Zwillinge von Umbridge lebenslängliches Spielverbot bekommen hatten. Das war hart. Zu hart? Vielleicht. Zumindest hatten sie jetzt eindeutig ihre Strafe bekommen, für das, was einer von den beiden getan hatte.
Als sie genug gegessen hatte stand Chrystal auf und verließ die große Halle. Sie wollte gerade den Weg zum Kerker einschlagen, als jemand sie mit festem Griff am Handgelenk zurückhielt. Sie drehte sich um und ihr Blick traf den von Draco.
„Was ist?“
„Komm mit“, war alles was er darauf erwiderte, während er ihre Hand nahm und sie mit sich zog. Sie folgte ihm. Wusste selber nicht so genau warum eigentlich, doch sie ließ sich widerspruchslos von ihm nach oben führen. Die zahlreichen Treppenstufen hinauf. Immer weiter und weiter. Dann wusste sie, wo er hinwollte. Auf den Astronomieturm. Er öffnete mit einer Hand die Tür, die nach innen aufschwang und lehnte sie dann vorsichtig an, sodass sie nicht ganz ins Schloss fiel. Chrystal ließ seine Hand los und trat nach vorne ans Geländer. Die kühle, herbstliche Sonne schickte soeben ihre letzten Strahlen über das Gelände von Hogwarts, als Draco neben sie trat.
„Es ist schön hier“, sagte sie und lächelte schwach, während sie ihre eine Hand auf das hölzerne Geländer legte. Sie spürte wieder den sanften Wind in ihren Haaren und dann die angenehme Kälte auf ihrem Gesicht.
„Ich bin schon früher oft hier gewesen. Immer wenn ich nicht schlafen konnte, weil ich an irgendetwas denken musste.“ Er sah sie von der Seite an und wandte seinen Blick dann wieder in die Ferne. „Ich hatte oft Angst. Angst vor der Zukunft. Und jetzt, da der dunkle Lord zurück ist habe ich es noch viel mehr.“ Er hatte Angst. Draco Malfoy, der Eisprinz von Slytherin, hatte ihr soeben erzählt, dass er Angst hatte. Und was er ihr noch erzählt hatte. Er hatte ihr erzählt, dass Voldemort zurück sei. Sie seufzte leise.
„Er ist also wirklich zurück?“, fragte sie, obwohl sie es natürlich eigentlich schon längst wusste. Doch es war einfach etwas Anderes, es aus seinem Mund zu hören. Er nickte. Dann schwiegen sie. Chrystal spürte, wie Draco seine kühle Hand auf ihre legte.
„Hast du Angst?“ Er sah sie fragend an. Chrystal überlegte. Auf was wollte er hinaus? Hatte sie in diesem Moment Angst? Vor irgendetwas?
„Nein.“ Er musterte sie von der Seite und ihre Blicke trafen sich. Doch es war nicht der typische abschätzend, herablassende Blick, mit dem er sie jetzt bedachte. Seine Augen strahlten etwas ganz Anderes aus. Etwas Weiches. Etwas Warmes und Verständnisvolles. Sie merkte, wie sich sein Gesicht langsam dem ihren näherte. Sie spürte seinen sanften Atem weich und warm auf ihrer Haut. Sie sah in seine grauen Augen, die ihre grünen fixierten. Sie spürte seine Fingerspitzen, die ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strichen. Sie fühlte, wie er vorsichtig, aber bestimmt ihr Kinn anhob. Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihren Lippen. Er beugte sich zu ihr hinab. Sie spürte seine angenehm kühlen Lippen auf den ihren. Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte, was sie da taten, doch anstatt ihn wegzustoßen legte sie ihren einen Arm leicht um seinen Nacken, zog ihn näher zu sich ran und erwiderte den Kuss. Sie schloss langsam die Augen und ließ sich einfach fallen. Fallen in die Ungewissheit dieses Gefühls. Sie ließ alles los. Ließ es einfach zu. Dachte nicht nach. War das falsch? Sie fühlte, wie Wärme ihren Körper durchflutete. Fühlte, wie ein angenehmer Anflug von Geborgenheit sie durchströmte, den sie bisher noch nie empfunden oder gekannt hatte. Sie bemerkte, wie schön es war einfach mal nichts zu denken. Nicht zu kontrollieren. Nicht festzuhalten. Es tat gut einfach nur zu sein. Sie selbst zu sein. Sich nicht verstellen zu müssen. Es fühlte sich richtig an. Sie löste sich zärtlich wieder von ihm. Ließ ihren Arm zurück auf das hölzerne Geländer wandern. Sie sah in seine Augen und wandte dann ihren Blick in die Ferne. Die Sonne war inzwischen untergegangen. Der Vollmond schien hell vom nachtschwarzen Himmel hinab und tauchte die die beiden Silhouetten auf dem Astronomieturm in ein silbriges Licht. Ein Windstoß, ließ Chrystal sanft schaudern und ihr das Haar ins Gesicht wehen. Es war kalt hier oben und sie merkte, wie es leise begann zu schneien, doch das störte sie nicht. Sie wollte jetzt einfach noch für ein paar Minuten diesen Moment genießen. Wollte noch ein paar Minuten einfach sein. Hier und jetzt. Sie wollte einfach noch für eine kurze Weile seine beruhigende Nähe spüren. Seine Liebe spüren. Sein Verständnis spüren. Die Schneeflocken schwebten langsam vom Himmel herab. Kleine, weiße Kristalle und keiner glich dem anderen. Alle einzigartig. Der Winter würde jetzt kommen und mit ihm würde ein neues Kapitel in ihrem Buch des Lebens beginnen. Sie wandte ihr Gesicht wieder ihm zu. Ihm. Draco Malfoy. Draco Malfoy, den sie nicht lieben sollte. Draco Malfoy, der ihr Feind sein sollte. Draco Malfoy, der sie geküsst hatte. Draco Malfoy… Draco Malfoy, den sie… Liebte. Er hauchte ihr einen sanften Kuss auf ihre Stirn und nahm sie dann an der Hand, um den Turm zu verlassen und wieder zurückzugehen. Zurück in ihr normales Leben. In den Alltag. Der Alltag, in dem sie jemand zu sein hatte. Der Alltag, in dem sie etwas zu schaffen hatte. Der Alltag, in dem alle irgendetwas von ihr verlangten, was sich nicht miteinander vereinen ließ.
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Bild: Draco und Chrystal
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Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)
FanfictionDie Prophezeiung über Chrystal Lily Potter, Harrys jüngere Schwester besagt Schreckliches und Albus Dumbledore will verhindern, dass sie sich bewahrheitet, indem er versucht das Mädchen von Harry und Voldemort fern zu halten. Doch eine Prophezeiung...