I will always be by your side

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"'Cause these secrets all that we've got so far
The demons in the dark, lie again"
Speeding cars, Walking on cars

„Frühe Erkenntnis“, zischte sie und fragte sich in dem Moment, ob sie sich die ganze Zeit schon auf Parsel unterhielten.                               
„Draco liegt etwas an dir nicht wahr?“ Chrystal drehte sich zu ihm um. Er sollte Draco verdammt nochmal aus dem Spiel lassen.                     
„Davon versteht Ihr doch überhaupt nichts“, erwiderte sie.               
„Liegt dir etwa auch etwas an ihm?“, fragte Voldemort jetzt.             
„Das geht Euch überhaupt nichts an.“
„Ich denke, dass mich das sehr wohl etwas angeht.“ Er lachte hohl. „Er wird jetzt nämlich ein Todesser.“
„Und das heißt…?“ Chrystal sah ihn herausfordernd an.                           
„Es stört dich also überhaupt nicht?“
„Wieso? Sollte es das?“ Er lachte wieder.                                                   
„Er hat eine überaus wichtige Aufgabe zu erledigen. Ich möchte, dass du ihm dabei hilfst. Er wird es alleine wohl kaum schaffen.“                           
„Und wieso sollte ich ihm helfen?“ 
„Weil er sonst vielleicht nicht mehr lange zu leben hat?!“ Chrystal schnappte ohne es zu wollen erschrocken nach Luft und Voldemort lachte ein hohles, eiskaltes Lachen.
„Das könnt Ihr nicht machen.“       
„Oh doch. Ich denke das kann ich.“ Er schien amüsiert.                         
„Um was geht es bei der Aufgabe?“ 
„Er soll die Todesser ins Schloss schmuggeln und Dumbledore töten.“ Schweigen.                             
„Und wie bitte stellt Ihr Euch das vor? Das Schloss ist tausendfach gesichert und nachdem nun öffentlich ist, dass Voldemort zurückgekehrt ist, ist es das wohl noch mehr. Und Dumbledore umbringen… Das würdet noch nicht einmal Ihr schaffen.“ Sie lachte spöttisch auf.                           
„Ich halte dich noch immer für äußerst talentiert und habe größtes Vertrauen in dich, Chrystal Lily Riddle.“                                                 
„Da habt Ihr euer Vertrauen in die Falsche gesetzt. Ich denke kaum, dass ich Dumbledore umbringen kann. Und wenn es mir mein Können auch ermöglichen würde, so denke ich, dass ich es einzig und allein aus moralischen Gründen nicht tun kann. Viel eher werde ich ihm noch heute Nacht einen Besuch abstatten, um ihn über euer Vorhaben zu unterrichten.“ Sie sah ihn kalt an.                       
„Ich hoffe, dass sich deine Meinung darüber in nicht allzu ferner Zukunft ändern wird. Oder willst du etwa, dass Draco stirbt? Dass wertvolles, reines Blut vergossen wird?“         
„Ich denke nicht, dass sich meine Meinung ändern wird. Und genauso wenig glaube ich, dass Draco sterben wird. Dafür werde ich sorgen. Und um auch noch auf das reine Blut zurückzukommen. Darum geht es mir nicht.“ Ihre Stimme war zum Ende hin immer bedrohlicher und kälter geworden. Auch, wenn sie sich innerlich immer unsicherer fühlte. Sie drehte sich jetzt wieder zur Tür und öffnete sie. Sie sah nicht noch einmal zu Voldemort zurück und ließ die Türe so leise, wie möglich ins Schloss fallen. Sie hatte nicht vor ihn weiter zu provozieren oder das ganze Haus zu wecken. Denn wer wusste, wie viele Todesser sich hier aufhielten.
Narzissa wartete noch immer draußen auf sie. Sie sah besorgt aus.
„Geht es dir gut?“, fragte sie, während sich die beiden von dem Raum entfernten, in dem sich Voldemort aufhielt. Chrystal fiel auf, dass sie zum Du übergegangen war.                     
„Ja. Ich denke schon. Ich muss zu Draco. Bitte…“ Sie sah die Frau flehend an.                                     
„Der dunkle Lord würde das vermutlich jetzt nicht gutheißen, aber meinetwegen. Solange er nichts davon mitbekommt“, flüsterte sie und führte sie eine Treppe nach oben. Die Stufen waren aus weißem Marmor und das Geländer aus schwarzem Stein. Alles wirkte so edel und gleichzeitig so kalt. Oben gingen sie nach links und machten vor einer Tür halt. Narzissa klopfte leise. Es kam keine Antwort. Er schien zu schlafen.
„Ich denke du darfst reingehen. Ich werde hier draußen warten. Beeil dich.“ Chrystal nickte ihr dankbar zu.
Sie drückte die Klinke hinab und schlüpfte in den dunklen Raum, der nur vom Mondlicht ein wenig erhellt wurde. Das Bett stand direkt unter dem Fenster. Wie ihres. Bei den Weasleys. Chrystal musste beim Gedanken daran beinahe ein wenig lächeln. Sie trat zu ihm heran und setzte sich vorsichtig an die Bettkante. Sein blondes Haar war verwüstet und es war ein seltsam vertrauter Anblick. Sie strich ihm zärtlich darüber. Sie war verwirrt. Fühlte sich irgendwie hilflos. Sie versuchte die Gedanken, die durch ihren Kopf geisterten zu ordnen und irgendeine Struktur dahinter zu bringen. Irgendwelche logischen Schlüsse daraus zu ziehen und zu einer glaubhaften Antwort zu kommen. Konnte all das, was Voldemort ihr gesagt hatte wahr sein? Wenn ja… Dann wäre das schrecklich. Sie spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie konnte sie nicht mehr zurückhalten. Was, wenn sie wirklich die Tochter des grausamsten dunklen Zauberers aller Zeiten war? Wenn das irgendjemand herausbekommen würde. Und was war mit Draco und seiner Aufgabe? Sie musste sich jetzt bald entscheiden, hinter wem sie stehen würde. Das war ihr nun nach und nach bewusstgeworden und es tat weh.
„Draco…“, flüsterte Chrystal und er öffnete verschlafen die Augen.   
„Was ist?“, murmelte er und sah zu ihr auf. „Was machst du hier? Du weinst ja.“ Seine Stimme klang jetzt beinahe ein wenig erschrocken.   
„Du weißt schon wer hat mich hergebeten.“                                       
„Und du bist gekommen?“           
„Ich hatte meine Gründe dafür“, murmelte sie und Draco setzte sich auf.                                                     
„Was hat er gesagt? Hat er dir irgendetwas angetan?“ Er wirkte besorgt.                                             
„Nein. Er hat mir nur gesagt, dass du ein Todesser wirst.“                         
„Es tut mir leid, aber er würde mich und meine Familie sonst umbringen. Weinst du deswegen?“ Sie sah zu ihm auf und ihre Tränen gefüllten, grünen Augen trafen auf seine grauen. 
„Nein. Bitte… Es muss dir nicht leid tun Draco. Es ist okay. Weißt du schon von deiner Aufgabe?“ Er schüttelte den Kopf.                                         
„Nein. Ich denke nicht. Ist es… Ist es etwas Schlimmes?“, fragte er behutsam und strich ihr sachte über die Wange.                                     
„Wie mans nimmt.“ Ihre Stimme klang jetzt wieder etwas fester und ihre Tränen waren mehr oder weniger versiegt. „Dann wirst du es wohl bald erfahren. Ich will, dass du weißt, dass ich immer hinter dir stehe. Egal was passiert. Egal, was ER sagt. Das ist der eigentliche Grund, weshalb ich noch zu dir wollte. Ich will einfach nur, dass du das weißt.“ Sie schwiegen eine Weile. „Ich liebe dich Draco.“                                     
„Ich dich auch.“ Er küsste sie sanft.
Nach einer Weile löste sich Chrystal von ihm.                                       
„Ich muss jetzt gehen. Narzissa wartet draußen auf mich.“ Draco grinste ein wenig.                                            
„Ihr seid also schon beim Vornamen.“ Chrystal setzte ebenfalls ein zaghaftes Lächeln auf.                             
„Scheint so“, erwiderte sie.     
„Wann sehen wir uns wieder?“
„Wenn du weißt schon wer mich nicht mehr herbittet vermutlich nächstes Schuljahr.“                   
„Okay. Wollen wir es hoffen. Bis dann, Chrystal.“ Sie beugte sich zu ihm hinab und hauchte ihm noch einen letzten Kuss auf die Lippen.           
„Bis dann.“
Narzissa wartete draußen. Sie war schon etwas nervös und trat von einem Fuß auf den anderen. Was, wenn der dunkle Lord plötzlich hier nach oben spazieren würde? Da öffnete sich endlich die Tür und das Mädchen trat nach draußen. Na endlich. Was hatten die beiden nur so lange dadrin gemacht? Sie wollte es gar nicht wissen.                       
„Fertig für die Rückreise?“ Chrystal nickte.                                                 
„Ich denke schon.“ Narzissa führte sie die Stufen hinab durch die parkähnliche Anlage zum eisernen Tor. Sie öffnete es und die beiden traten nach draußen, von wo sie zum Hügel vor dem Fuchsbau apparierten.                     
„Chrystal… Darf ich dich etwas fragen? So… nun ja. Von Frau zu Frau…“ Die Blonde sah sie fragend an und wirkte in dem Moment beinahe etwas… Wie sollte man sagen. Scheu.
„Selbstverständlich“, erwiderte Chrystal und lächelte freundlich. 
„Du und Draco… Ihr seid mehr als nur Freunde, oder?“ Sie sah das Mädchen forschend an und Chrystal erwiderte ihren Blick. Es war definitiv eine ihrer Stärken in solchen Situationen nicht rot zu werden. Trotzdem war es ihr etwas unangenehm über die Gefühle zu Draco zu sprechen und ihr wurde in diesem Moment erst so richtig bewusst, dass sie bisher eigentlich noch mit niemandem darüber gesprochen hatte.                         
„Ja… Das sind wir wohl“, antwortete sie knapp. Narzissa nickte.           
„Seit wann?“                                   
„Seit… Seit dem ersten Quidditchspiel des letzten Schuljahres.“ Sie lächelte ein wenig.                                   
„Er hat früher oft von dir erzählt…“ Moment. Draco hatte zu Hause von ihr erzählt? Früher? „Aber seit einiger Zeit habe ich nichts mehr von dir gehört. Ich dachte ihr hättet euch vielleicht zerstritten.“
„Zerstritten?“ Chrystal sah sie erstaunt an. „Nein. Das haben wir uns nicht. Wir dachten bloß, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir das Ganze erstmal niemandem erzählen. Wegen Du weißt schon wem und nun ja… Auch ein wenig wegen Dracos Vater. Er wünscht sich sicherlich eine reinblütige Hexe als Frau für seinen Sohn. Das wissen wir doch beide.“ Sie senkte ihren Blick zu Boden.         
„Das ist wohl wahr. Ich wünschte ich könnte es Draco ermöglichen die zu heiraten, die er liebt. Lucius ist nicht immer so kalt, wie er sich gibt, doch in dieser Hinsicht kennt er wohl kein Erbarmen. Er wurde so erzogen. Er kann nichts dafür. Genießt eure Zeit zusammen. Ich merke, dass ihm wirklich viel an dir liegt.“ Chrystal lächelte und Narzissa nahm mütterlich ihre Hand. Sie war warm. „Ich werde jetzt wieder gehen. Machs gut und pass auf dich auf.“           
„Das werde ich.“ Sie sah die Frau noch ein letztes Mal an, bevor sie endgültig disapparierte.
Dann machte sie sich auf den Weg nach unten zum Fuchsbau. Ihre Gedanken wanderten zurück zu ihrem Gespräch mit Voldemort. Er würde Draco töten, wenn sie ihm nicht half. Er wollte sie erpressen. Das wusste sie und es gefiel ihr nicht, doch letzten Endes war es egal… Egal? Was war egal? Und da fiel es ihr erst auf. Es war ihr so selbstverständlich und leicht vorgekommen, dass sie es beinahe gar nicht bemerkt hätte. Sie hatte es sich schwerer und schmerzhafter vorgestellt. Und schmerzhaft war es allemal trotzdem. Besonders jetzt, da sie sich dessen so richtig bewusst wurde. Doch sie hatte sich bereits entschieden. Entschieden, zu wem sie im Fall der Fälle halten würde. Und, wenn sie ehrlich war, dann war ihr das schon immer klar gewesen. Sie würde sich für Draco entscheiden. Egal, was geschehen würde. Egal, was andere von ihr denken würden. Es schien so schlüssig und logisch, obwohl es sich so verdammt falsch anhörte. Doch es war richtig. Dieses Gefühl. Und selbst, wenn es falsch sein sollte, dann konnte sie nicht verhindern, dass es sich für sie richtig anfühlte. Und das war das, was zählte.
Sie verwandelte sich wieder zurück in Eliza Lane und verbannte ihre Gedanken ins Hinterste ihres Gedächtnisses. Sie wollte jetzt nicht mehr weiter an all das denken. An all das Dunkle, das ihr so kurz bevorstand. An all das Schreckliche, das sie vermutlich würde tun müssen. Sie wollte wenigstens noch ein paar Stündchen in Ruhe schlafen können. Auch, wenn sie wusste, dass das wohl nicht möglich war.

Bild: Narzissa Malfoy

Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt