"Die Neugier steht immer
am Anfang eines Problems,
das gelöst werden will."
Galileo GalileilIhr Outfit saß. Sie hatte sämtliche Zauber wiederverwendet. Ihr Haar war blond. Ihre Augen dunkelbraun. Das Augenmakeup hatte sie an diesem Tag in silber gehalten. Sie atmete einmal tief durch, bevor sie klopfte. Remus war sofort wieder wegappariert, da er wohl noch etwas erledigen musste und hatte sie alleine den Hügel hinunter zu dem Haus der Weasleys geschickt. Es war riesig. Aber Größe war nicht alles, denn es schien alles in allem auch etwas heruntergekommen. Naja. Sie sollte sich nicht beschweren und froh sein, dass die Weasleys sie überhaupt aufnahmen. Die Tür wurde von innen geöffnet. Und ein, welch Wunder, rothaariger Kopf kam zum Vorschein. Es war Arthur Weasley, der ihr jetzt freundlich zulächelte.
„Ah. Eliza. Wie schön dich wiederzusehen. Ron und Ginny sind auch gerade von Hogwarts nach Hause gekommen. Sie haben jetzt Ferien.“ Chrystal versuchte sein Lächeln zu erwidern.
„Das freut mich zu hören.“ Er nahm ihr hastig das Gepäck ab und ließ sie eintreten. Dann folgte sie ihm nach oben. Sie würde sich ein Zimmer mit Ginny teilen. Na toll. Hatte Dumbledore nicht bedenken können, dass sie ihre Tarnung ständig erneuern musste und dass das mit einer Zimmerkameradin äußerst schwierig werden könnte? Was sollte es. Egal. Sie würde das schon irgendwie schaffen.
Mr Weasley klopfte für sie und drückte die Türklinke nach unten. Ginny saß auf ihrem Bett und las. Sie sah von ihrem Buch auf, als sie eintraten.
„Hey Eliza. Schön, dass du wieder da bist.“ Sie lächlte und sprang auf, um ihr entgegen zu laufen. Chrystal umarmte sie.
„Es freut mich, dass ich hier sein darf“, erwiderte sie. Mr Weasley ließ ihr Gepäck neben ein Bett schweben, dass am anderen Ende des Zimmers direkt unter dem Fenster stand. Chrystal ließ sich darauf nieder.
„Dann machts mal gut ihr zwei. Es gibt bald Abendessen, denke ich. Molly wird euch dann rufen.“ Mit diesen Worten verließ Mr Weasley das Zimmer wieder und Ginny nahm sich erneut ihr Buch zur Hand. Chrystal beschloss ihren Koffer zumindest teilweise auszuräumen und ebenfalls ein wenig zu lesen.
„Hast du davon gehört, dass Harrys Schwester im Ministerium aufgetaucht sein soll?“ Konnten sie nicht über etwas Anderes reden? Das Mädchen sah sie fragend an und Chrystal nickte ein bisschen zögerlich.
„Ja. Der Orden hat mich darüber unterrichtet.“ Sie schwieg und hoffe, dass Ginny keine weiteren Fragen stellen würde, doch diesen Gefallen tat die Gryffindor ihr natürlich nicht. Wieso auch?
„Weißt du wo sie sich aufhält?“ Wahrheit sagen oder Lügen? Chrystal entschied sich für die Wahrheit.
„Ja.“ Ginnys Augen weiteten sich gespannt.
„Du weißt es? Noch nicht mal Mum und Dad wissen, wo sie ist. Hast du sie schonmal getroffen?“ Chrystal zögerte kurz. Irgendwie schon, oder?
„Ja…“ Ginny schüttelte ungläubig den Kopf.
„Das ist total cool. Wie ist sie? Ist sie nett? Wie alt ist sie? Wie sieht sie aus?“ Oh Gott. Hätte sie doch bloß gelogen.
„Ich denke es ist besser, wenn du das nicht weißt.“ Das war wieder die Wahrheit gewesen. Wow. Denn es war tatsächlich besser. Der Gesichtsausdruck des Weasley Mädchens wurde jetzt leicht entrüstet.
„Wieso?“ Sie hatte einen verdammten Dickkopf. Fast so schlimm wie Draco. Fast. Vermutlich war Chrystal selbst genauso und fühlte sich deshalb zu solchen Menschen hingezogen. Sie konnte sich bei diesem Gedanken ein Grinsen nur knapp verkneifen.
„Weißt du… Es ist so. Harrys Schwester soll von niemandem erkannt werden können. Es gibt nur sieben Personen, die wirklich wissen wie sie aussieht und wer sie wirklich ist. Sie wird vom Orden vor Voldemort geschützt. Wenn du wüsstest, wie sie aussieht, dann würdest du zu einer leichten Zielscheibe für Voldemort werden, da er so viele Informationen wie möglich über sie bekommen möchte. Das wäre schlecht für dich und schlecht für sie. Verstehst du?“ Sie sah Ginny eindringlich an. Sie hatte sie schon wieder noch nicht einmal anlügen müssen, so geschickt hatte sie die ganze Geschichte aufbauen können. Das Mädchen nickte.
„Ja… Ich verstehe.“
„Gut.“ Chrystal lächelte ein wenig, bevor sie sich wieder in ihr Buch vertiefte. Doch es dauerte nicht lange, da begann Ginny schon wieder zu reden.
„Was ist eigentlich mit deinem Buch über Mode für Zauberer und Hexen? Hast du es fertiggeschrieben?“ Oh nein. Natürlich hatte sie das Buch nicht fertig geschrieben. Sie hatte ja noch nicht einmal damit angefangen.
„Ähm… Naja… Ich denke mir ist aufgefallen, dass das doch nicht so mein Fachgebiet ist.“ Ginny musterte sie prüfend.
„Also ich denke, dass das wohl dein Fachgebiet ist. Du siehst toll aus. Deine Klamotten. Dein Makeup. Alles perfekt. Willst du mir nicht mal deine Entwürfe zeigen? Vielleicht kann ich dir ja helfen… Du würdest sicher groß rauskommen.“ Chrystal stöhnte entnervt auf.
„Ginny Weasley. Du bist wirklich der neugierigste Mensch auf Erden oder? Willst du wirklich die Wahrheit erfahren?“ Sie sah die jetzt eifrig nickende Gryffindor an und seufzte.
„Ja. Das möchte ich.“ Chrystal verdrehte die Augen.
„Okay. Aber du musst mir versprechen, dass du es niemandem sagst.“
„Ich schwöre“, sagte Ginny.
„Kann ich dir das glauben?“
„Also bitte. Ich bin doch keine Slytherin.“ Bei dieser Bemerkung musste Chrystal anfangen zu lachen. Was die Anderen doch für ein schlechtes Bild von den Slytherins hatten. Der Wahnsinn.
„Na da bin ich ja beruhigt. Also… Es ist so… Ich habe nie an einem solchen Buch geschrieben.“
„Wieso hast du es dann gesagt? Wieso hast du gesagt, dass du ein Buch schreibst, obwohl du es gar nicht tust?“ Sie sah sie fragend an.
„Ich habe es gesagt, um einen Grund zu haben in Ruhe auf meinem Zimmer zu sein, um andersweitig Aufgaben für den Orden zu erledigen, von denen nicht alle mitbekommen sollten.“
„Und diese Aufgaben wären?“ Chrystal schüttelte energisch den Kopf. Sie durfte dem Mädchen nicht alles erzählen. Sie musste ihre Geheimnisse bewahren. Sie durfte jetzt nicht nachgeben. Koste es was es wolle.
„Das kann ich dir wiederum leider nicht sagen, Ginny. Ich habe sowieso schon wieder viel zu viel gesagt“, sagte sie bestimmt.
„Wieso nicht?“, hakte das Mädchen nach.
„Weil es eben so ist“, erwiderte sie.
„Das ist keine vernünftige Begründung“, konterte Ginny und Chrystal verdrehte entnervt die Augen. Gott sei Dank drang in dem Moment die Stimme von Molly Weasley nach oben.
„Es gibt Abendessen. Kommt doch bitte alle runter in die Küche.“ Chrystal stand von ihrem Bett auf und lief in Richtung Zimmertür. Dort drehte sie sich zu Ginny um, die immernoch wie erstarrt auf ihrem Bett saß und sie anblickte.
„Kommst du?“ Sie sah sie auffordernd an und ohne ein weiteres Wort erhob sich die Gryffindor und schritt mit Chrystal zusammen die Treppen nach unten zur Küche. Das war ja grade nochmal gut gegangen.
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Bild: Ginny Weasley
Handlung parallel zu The Guardians Story Kapitel 1 (One of them)
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Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)
FanfictionDie Prophezeiung über Chrystal Lily Potter, Harrys jüngere Schwester besagt Schreckliches und Albus Dumbledore will verhindern, dass sie sich bewahrheitet, indem er versucht das Mädchen von Harry und Voldemort fern zu halten. Doch eine Prophezeiung...