Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)

It's not just hard for him

"Lache…
…und die Welt…
…lacht mit dir."

Chrystal seufzte entnervt auf. Diese blöde Einladung zu Slughorns Weihnachtsparty, die dort nicht weiter beachtenswert auf dem Boden lag, hatte sie ja total vergessen. Das war definitiv das letzte, was sie gerade gebrauchen konnte. Vor allem… Mit wem sollte sie dahingehen? Mit Draco bestimmt nicht. Nachdem sie sich die letzten Wochen zumindest mehr oder weniger gut zusammengerissen hatten, hatte irgendetwas gestern mal wieder das Fass zum überlaufen gebracht. Was es gewesen war, wusste sie nicht mehr. Außerdem hätte Draco vermutlich ohnehin keine Zeit gehabt, um mit ihr dorthin zu gehen. Er saß nämlich noch immer so gut wie den ganzen Tag am Verschwindekabinett. Chrystal hatte sich darum gekümmert, dass die Wirtin Rosmerta eine vergiftete Flasche Wein ins Schloss schmuggelte, die Slughorn Dumbledore zu Weihnachten schenken sollte. Dass dieser Plan vermutlich nie aufgehen würde, das wusste sie, doch das sollte er ja auch nicht. Dumbledore würde am Ende des Schuljahres sterben. Dumbledore sollte am Ende des Schuljahres sterben. Er musste am Ende des Schuljahres sterben. Noch nicht jetzt. Sie seufzte und ihre Gedanken wanderten zurück zu Slughorns Weihnachtsparty. Sie würde einfach Blaise fragen. Rein freundschaftlich natürlich. Aber besser, als allein aufzutauchen und dumme Blicke ertragen zu müssen. Also erhob sie sich von ihrem Bett und verließ das Zimmer. Blaise war nicht im Gemeinschaftsraum. Vielleicht war er schon unten beim Abendessen. Dann würde sie auch mal runtergehen, denn langsam meldete sich auch ihr Magen zu Wort. Auf dem Gang hörte sie lautes Geschrei. Peeves. Wer denn auch sonst… Konnte der nicht einfach mal den Mund halten? Eigentlich wollte sie gar nicht wissen, was der blöde Hausgeist da vor sich hinsang oder besser gesagt schrie, doch als er extra ganz nah an ihr Ohr flog, um ihr die ach so tolle Nachricht zu überbringen, da konnte sie fast nicht mehr weghören.                     
„Potty hat Loony zur Party eingeladen! Potty lüüüüüübt Loony!“
Chrystal sah ihn genervt an, ohne weiter auf seine Worte zu achten und hörte hinter sich ein vertrautes Lachen. Draco und Blaise. Draco lachte. Das zauberte ihr unwillkürlich ein sanftes Lächeln aufs Gesicht. Sie drehte sich um und seine Miene verfinsterte sich augenblicklich wieder. Chrystal wusste, dass sie ihn an die Aufgabe erinnerte. Das machte ihn fertig und sie wünschte sich in dem Moment einfach nur ganz weit weg. Nur damit er einfach weiterlachte. Er nickte ihr kurz zu und machte dann, Blaise einfach stehen lassend, auf dem Absatz kehrt. Chrystal wollte sich auch gerade abwenden, denn die Lust Blaise zu fragen war ihr irgendwie soeben vergangen, doch Dracos bester Freund lief ihr hinterher und hielt sie am Handgelenk fest. Abrupt blieb sie stehen. Er zwang sie sich zu ihm umzudrehen.                               
„Aua lass das“, fauchte sie ihn an. Er grinste bloß doof und sagte nichts. „Was willst du?“                         
„Ich wollte dir nur sagen, dass das alles gerade nicht einfach für Draco ist. Du musst ein bisschen nachsichtig mit ihm sein.“ Sie schnaubte.
„Denkst du etwa allen ernstens ich würde nicht wissen, dass es nicht einfach für ihn ist?“ Sie sah ihn entrüstet an.                                     
„Es sieht jedenfalls nicht so aus, wenn ihr euch streitet.“ Seine Stimme war ruhig und das störte Chrystal gewaltig.                                   
„Ach so. Jetzt belauschst du uns auch schon, wenn wir uns streiten. Toller Freund. Muss man schon sagen. Denkst du etwa, dass es einfach für mich ist? Denkst du, dass ich das hier alles gerne mache? Ich weiß nicht wieviel Draco dir über mich und über unsere Aufgabe erzählt hat, aber wenn er dir alles erzählt haben sollte, was er im Übrigen nicht mit mir abgesprochen hat, dann solltest du wissen, dass es weder einfach für mich ist, noch, dass ich es gerne mache“, zischte sie, drehte sich um und wollte sich von ihm losreißen, doch sie war nicht stark genug. „Lass mich jetzt verdammt nochmal los.“ Er grinste wieder nur. Der Typ machte sie noch wahnsinnig. Sie versuchte sich zu beruhigen. Ein bisschen runterzukommen. Sie war sicher verdammt rot im Gesicht. Sie schloss kurz die Augen. Atmete tief durch. Jetzt bloß nicht total durchdrehen. Sie wusste, dass Blaise genau das wollte. Er wollte, dass sie sich vor ihm lächerlich machte, doch das würde sie ihm nicht gönnen. Komme was wolle. Anstattdessen setzte sie jetzt einen gekonnten, überheblichen Slytherinblick auf und fuhr sich mit der freien Hand durch das offene Haar. „Also… Was willst du noch?“
„Ich wollte dir nur noch etwas sagen. Draco liebt dich. Mehr als alles andere. Es ist nur momentan einfach alles ein bisschen zu viel Druck und Zwang für ihn. Er braucht seine Freiheit.“ Chrystal wollte gerade den Mund öffnen, um etwas zu erwidern, als Blaise schnell fortfuhr. „Ich weiß, dass für dich dasselbe gilt. Aber lass nicht zu, dass du weißt schon wer eure Liebe zerstört.“ Chrystal musste jetzt irgendwie grinsen.                   
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich aus deinem Munde jemals solch weise Worte hören würde, Blaise Zabini.“ Er schien für einen kurzen Moment etwas verwirrt und lachte dann laut auf.                            
„Das war jetzt kein Kompliment, oder?“ Sie musste ebenfalls lachen. Lachen. Wie gut das tat hatte sie schon fast wieder vergessen. Wann hatte sie zuletzt gelacht? War auf jeden Fall schon einige Wochen her. Als sie sich wieder so einigermaßen eingekriegt hatte erinnerte sie sich an das, was sie Blaise eigentlich fragen wollte.                                     
„Blaise… hast du zufällig Lust morgen mit mir auf Slughorns Weihnachtsparty zu gehen? Rein freundschaftlich?“ Er grinste.       
„Du hast Glück. Ich habe gerade am gestrigen Morgen mit Daphne Schluss gemacht. Also wenn Draco dich einfach so hergibt…“ Sie sah zu Boden.                                       
„Ich habe ganz ehrlich gesagt nicht mit ihm darüber geredet. Aber ich glaube er hat im Moment genug andere Sorgen. Da muss er sich nicht auch noch mit einer unnötigen Weihnachtsparty rumschlagen.“ Blaise nickte.                               
„Ist vielleicht wirklich besser so. Ich werde trotzdem nochmal mit ihm reden.“                                     
„Danke. Ich geh jetzt essen“, meinte sie. „Kommst du mit?“                 
„Ja“, antwortete er knapp und sie machten sich gemeinsam auf den Weg in die große Halle.
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Bild: Blaise Zabini