Holidays again

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"Alles ändert sich,
aber dahinter liegt ein Ewiges."
Goethe

In den Ferien erhielt Chrystal einen weiteren Brief von Dumbledore. Sie las ihn mit größter Sorgfalt und erfüllte die Aufgabe, die Dumbledore ihr auftrug sehr gewissenhaft, obwohl sie in letzter Zeit, wegen der Sache mit Black, ihren Sorgen um Harry und ihren Stimmungsschwankungen nicht sonderlich gut auf den alten Mann zu sprechen gewesen war.          
                   
Sehr geehrte Ms Chrystal Lily Potter,

dein zweites Schuljahr ist nun schon wieder vorbei und auch dein Bruder hat sein drittes Schuljahr erfolgreich hinter sich gebracht. Diesen Brief schicke ich dir, um dich erstmal über gewisse Umstände aufzuklären, bei denen ich meine Meinung in den letzten Wochen ändern musste. Erstens ist mir klargemacht worden, dass Sirius Black unschuldig in Askaban saß und der eigentliche Verräter deiner Eltern und Mörder so vieler Muggel Peter Pettigrew war, der seinen Tod vortäuschte und Sirius als den Verdächtigen hinstellte. Pettigrew lebte lange Zeit in seiner Gestalt als Animagus, die eine Ratte darstellte bei einem engen Freund deines Bruders und wurde von Black gezwungen sich zu zeigen. Er floh allerdings und ist jetzt vermutlich auf dem Weg zum dunklen Lord, um ihm beim Wiedererlangen der Macht zu helfen. Ich werde dir jetzt regelmäßiger Briefe dieser Art schicken, die Dinge aufklären und dir einiges verständlich machen sollen. Ich bitte dich nun Kontakt zu Sirius Black aufzunehmen und zwar mit dem Decknamen Tatze, denn du solltest wissen, dass das Ministerium noch nicht von seiner Unschuld überzeugt werden konnte und immer noch Dementoren auf ihn hetzt. Niemand außer mir, Harry und ein paar sehr wenigen Vertrauten wissen von den letzten Ereignissen, in denen wir all das, was ich dir geschrieben habe erfahren haben. Gib deinen Brief an Sirius dem Phönix mit, der dir diesen Brief hier gebracht hat. Das ist der sicherste Weg.

Mit freundlichen Grüßen

Albus Dumbledore

Und das hatte Chrystal getan. Sirius hatte ihr seine Geschichte genauer erklärt und einige ihrer Fragen hatten sich durch den Briefwechsel mit ihm erübrigt. Auch hatte sie durch ihn viel über die Kindheit ihrer Mutter und ihres Vaters erfahren, was für sie eine tolle Erfahrung war. Sirius hatte ihr außerdem erklärt, dass er nicht gekommen war, um sie anzugreifen, sondern nur um mit ihr zu reden und er sich eben verteidigen musste, als sie ihn angreifen wollte und als dann die Lehrer kamen musste er fliehen. Chrystal musste des Öfteren Wutausbrüche, die an Peter Pettigrew gerichtet waren, unterdrücken, denn sie wusste, dass sie ihre Gefühle unter Kontrolle behalten musste und dass sie stark bleiben musste. Der nächste Brief von Dumbledore ließ nicht lange auf sich warten und traf bereits in der nächsten Woche ein.     
   
Sehr geehrte Ms Chrystal Lily Potter,

ich habe von Sirius erfahren, dass du erfolgreich mit ihm Kontakt aufgenommen hast und dir seine Erklärung angehört und sie angenommen hast, was mich sehr zu hören freut. Heute möchte ich mit dir auf ein Thema zu sprechen kommen, das eigentlich mehr mit Harry zu tun hat als mit dir, von dem Harry aber noch nichts weiß und zwar geht es hierbei um die Prophezeiung, die Harry betrifft. Du wirst dich vielleicht fragen warum ich dir das schon jetzt erzähle, wo es doch noch nicht einmal Harry weiß, doch das liegt erstmal daran, dass du das, aufgrund von deiner mentalen Stärke, leichter verarbeiten kannst und dass ich dir noch so viel zu sagen habe, dass ich jetzt schon mal anfangen werde. Es ist besser alles auf kleinere Teile zu verteilen, als dir am Ende alles auf einmal zu sagen. Aber kommen wir zur Sache. Voldemort kam damals nicht grundlos zu deinen Eltern nach Hause, um sie zu ermorden. Glaube jetzt nicht, dass Voldemort nicht auch grundlos gemordet hätte, doch im Falle deiner Eltern hatte er einen Grund. Es ging um die Prophezeiung, die damals von Sybill Trewlaney, der jetzigen Lehrerin für Wahrsagen in Hogwarts, gemacht wurde. Ein ehemaliger Todesser, der jetzt ebenfalls als Lehrer in Hogwarts angestellt ist, hat diese damals mitangehört. Allerdings, da er dann beim Lauschen erwischt wurde, nur den ersten Teil und sie dann Voldemort mitgeteilt. Darin geht es darum, dass gegen Ende des 7. Monats ein Junge geboren werden würde, vom dunklen Lord als ebenbürtig gekennzeichnet werden würde und eine Macht hätte die dieser nicht kennt. Außerdem besagt die Prophezeiung, dass einer von der Hand des anderen getötet werden müsse und keiner leben kann während der andere überlebt. Das war der Grund weshalb Voldemort ihn töten wollte. Er hatte Angst, dass er ihm ebenbürtig sein könnte. Er hatte Angst vor der Macht, die dieser Junge besitzen sollte. Und so verursachte er das, was er eigentlich verhindern wollte. Harry wurde mit einem Schutz, einer Macht versehen, die Voldemort nicht verstand. Deine Eltern stellten sich Voldemort in den Weg und Harry bekam eben diesen ganz besonderen Schutz. Es war eine Art Zauber, den Voldemort zwar durchaus kannte, doch er verachtete ihn. Es war der Schutz der Liebe, weil seine Eltern für Harry gestorben waren konnte Voldemort ihm nichts anhaben. Das ist der Grund weshalb sein Todesfluch an ihm abprallte und auf Voldemort selbst losging. Ich denke das klärt vielleicht einige deiner Fragen. Im nächsten Brief werde ich dir erklären weshalb Voldemort vom Todesfluch jedoch nur stark geschwächt wurde und nicht starb. Doch jetzt denke ich musst du erstmal in Ruhe über das nachdenken, was ich dir erzählt habe und alles verarbeiten. Es kann sein, dass du auf meinen nächsten Brief etwas länger warten musst, da ein großes Ereignis in Hogwarts vor der Tür steht und noch viel organisiert und geplant werden muss. Außerdem findet am Ende der Sommerferien ja noch die Quidditch Weltmeisterschaft statt. Du wirst nach den Ferien wieder zur Cyrenius Schule zurückkehren und deine Zeit dort im wahrsten Sinne des Wortes genießen. Bedenke, dass auch die schönsten Tage vorbeigehen und Zeit nicht ewig bleibt.

Mit freundlichen Grüßen

Albus Dumbledore

PS. Da die Informationen, die dieser Brief enthält nicht in falsche Hände gelangen sollten bitte ich dich ihn nach dem Lesen zu vernichten.

Sie löste einen einfachen Brandzauber aus, durch den der Brief in der Luft in Flammen aufging und in Form von Asche zu Boden rieselte, die Chrystal in den Mülleimer schweben ließ. Ihr Bruder würde sich also Voldemort stellen müssen und einer der beiden würde gewinnen müssen, so besagte es zumindest die Prophezeiung und es hieß Prophezeiungen könne man nicht verhindern. Dumbledore hatte bereits in einem seiner Briefe erwähnt, dass es über sie auch eine Prophezeiung gäbe, die er zu verhindern versucht hätte, was ihm aber nicht gelungen zu sein schien. Und was hatten die letzten Worte Dumbledores zu bedeuten? Sie war sich deren Andeutung durchaus bewusst, doch wusste sie nicht was es in diesem Zusammenhang bedeuten sollte. Und darüber nachdenken wollte sie auch nicht, denn das lief immer wieder auf ein ähnliches Ziel hinaus, das ihre Laune nicht gerade in positive Richtung lenkte.

Als die letzte Woche der Ferien anbrach verabschiedete sich Chrystal bereits von Mary und Mark, denn sie würde diese letzte Woche bei Marco verbringen und mit ihm, Anna und Nils die Quidditch Weltmeisterschaft verfolgen. Sie umarmte die beiden und lies sich von Mary sogar ein Küsschen auf die Wange geben.
„Mach´s gut, Schatz“, sagte die Frau und lächelte dem Mädchen zu. Mark nickte kurz und hob zum Abschied die Hand. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Wenn Chrystal es damals gewusst hätte… Vielleicht hätte sie anders gehandelt… Doch keiner weiß alles und niemand ist unfehlbar. Auch sie nicht. Das wusste sie tief in ihrem Inneren, wenn sie es auch ungern zugab. Dann warf Chrystal das Flohpulver in den Kamin, grüne Flammen loderten auf und sie trat hinein, warf noch einen letzten Blick auf ihre Pflegeeltern, die sich an den Händen hielten und ihr zulächelten und sagte dann klar und deutlich die Adresse von Marcos Haus. Der Sog riss sie mit sich und entzog sie dem Blickfeld von Mary und Mark. Für immer?

Als sie in Marcos Wohnzimmer aus dem Kamin trat wartete er dort bereits gemeinsam mit Anna und Nils auf sie. Chrystal brachte ihr Gepäck wieder auf normale Größe und umarmte dann ihre Freunde zur Begrüßung. Es war ein schönes Gefühl sie wieder um sich zu haben. Marco nahm ihr einen Teil des Gepäcks ab und gemeinsam schleppten sie es nach oben auf das Zimmer, das sie sich mit Anna teilen würde. Das Haus in dem Marco mit seinen Eltern lebte war groß. Alles war ordentlich und sauber. Die Möbel waren in weiß und grau gehalten und alles schien perfekt aufeinander abgestimmt zu sein. Da Marcos Eltern beide im Ministerium arbeiteten, waren sie tagsüber nicht im Haus und kamen immer erst abends. Als Chrystal ihre Sachen alle verstaut hatte, reisten die vier mit Flohpulver zum Einkaufszentrum, um ihr Schulzeug zu besorgen. Dieses Jahr war die Liste bei jedem anders, da man nun Fächer abwählen und neue dazu wählen konnte. Chrystal hatte Deutsch und Mathe abgewählt und nahm dafür jetzt zusätzlich Wahrsagen und alte Runen. Sie hatte sich aus Mathe, Deutsch und Englisch zwei Fächer aussuchen dürfen, die sie in diesem Jahr nicht mehr besuchen würde und hatte dafür zwei bis vier Fächer dazu nehmen können und hatte sich gegen Muggelkunde und Arithmantik und für Wahrsagen und alte Runen entschieden. Sie besorgten erst die Bücher und beschlossen dann sich noch nach neuen Umhängen umzusehen. Anna wollte sich außerdem noch eine Eule anschaffen, weshalb sie noch das Geschäft in dem man Tiere kaufen konnte, die typisch für Zauberer und Hexen waren, besuchten. Chrystals Freundin überlegte lange und letztendlich entschied sie sich schließlich für eine kleine, etwas zerfledderte Zwergeule mit zwei riesigen Glubschaugen, die die Freunde verwundert musterten. Als sie alles beisammen hatten ging es durch die Kamine wieder zurück in Marcos Haus, wo schließlich alle müde und zufrieden in ihre Betten sanken.

Bild: Jakob Gunkel aus Schloss Einstein als Nils

Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt