"Viele Leute hören nur die Hälfte,
verstehen nur ein viertel
und erzählen mehr, als das doppelte."
Als Chrystal ihre Augen wieder öffnete befand sie sich im Krankensaal. Die Betten um sie herum waren alle weiß und leer. Harry schien wohl bereits entlassen worden zu sein. Chrystal fühlte sich schwach und leer. Sie schwang die Decke zur Seite und kletterte aus dem Bett. Sie trug ein weißes Nachthemd und weiße Plüschsocken, wie sie feststellte. Kaum, dass sie aufgestanden war, kam auch schon Madam Pomfrey, die Medi Hexe, herbeigeeilt und brachte sie mit wenigen Worten dazu sich sofort wieder hinzulegen.
„Wie lange liege ich schon hier?“, fragte Chrystal.
„Seit einer guten Woche, aber sie werden wohl auch noch einige Tage hierbleiben müssen, Ms Among“, antwortete sie. Chrystal stöhnte. Na toll. Dabei war sie doch noch nicht mal richtig krank.
„Ich werde keinesfalls auch nur eine Nacht länger hierbleiben, Madam“, sagte sie und ihre Stimme klang fest und ernst. Sie hatte wichtigeres zu tun.
„Es tut mir leid Liebes, aber das werde ich wohl nicht zulassen können. Dumbledore will nicht, dass du überlastet wirst“, erwiderte Madam Pomfrey.
„Bitte nennen sie mich nicht Liebes“, zischte Chrystal die Frau ein wenig schärfer, als nötig an und die zuckte erschrocken zusammen. Verdammt sie musste schauen, dass sie ihre Gefühle wieder unter Kontrolle brachte. So etwas durfte ihr nicht nochmal passieren.
„Was sind denn das für Töne. Na, na, na. So geht das aber hier nicht“, sie wackelte mit dem Zeigefinger und Chrystal verdrehte die Augen, was ihre Kopfschmerzen zurückkommen ließ. Wie war das doch gleich? Der liebe Gott bestraft kleine Sünden sofort? Na toll.
„Ich weiß ohnehin nicht, was Professor Dumbledore an Ihnen findet“, setzte sie leise vor sich hin murmelnd noch hinzu und das sollte Chrystal vermutlich nicht hören. Sie musste sich hart am Riemen reißen, um nicht irgendetwas gereiztes, unhöfliches zu erwidern. Sie wusste ja, dass das was sie da soeben aufgeführt hatte nicht gerade höflich gewesen war, doch sie war eben nun mal genervt davon, dass sie den Krankensaal nicht verlassen durfte und auch so war sie mit ihren Nerven schon genug am Ende. Wenn sie nur an das Gespräch mit Dumbledore dachte wurde ihr ein bisschen verschwommen vor Augen. Aber was war es gewesen, das sie so geschockt hatte? Dass Voldemort zurück war? Dass Mad Eye Moody in Wahrheit Bartemius Crouch Junior war? Dass Harry jetzt wusste, dass er eine Schwester hatte? Dass sie über den Sommer mit einer anderen Identität dem Orden des Phönix beitreten würde? All diese Dinge einzeln betrachtet waren nicht schlimm. Doch sobald sie alle auf einen Haufen zusammenkamen wurden sie unerträglich. Chrystal schloss die Augen und machte sich daran über ihre neue Identität nachzudenken, die sie über die Sommerferien haben würde und in Gedanken versunken schlief sie irgendwann wieder ein.Der Tag an dem sie endlich den Krankensaal verlassen durfte war der letzte ganze Tag des Jahres in Hogwarts. Chrystal packte ihre Sachen zusammen und hörte sich die Gerüchte über Harry im Slytherin Gemeinschaftsraum an. Da waren die verrücktesten Sachen dabei. Manche behaupteten sogar Harry hätte Cedric eigenhändig ermordet.
Am letzten Abend versammelte sich schließlich noch einmal die gesamte Schule in der großen Halle. Sie war mit dunklen Tüchern geschmückt, die vermutlich Cedric galten. Es gab zuerst ein großes Abschiedsessen, doch die Stimmung war gedrückt und die Halle, außer dem Klappern von Messer und Gabel, mehr oder weniger still. Der echte Moody saß nun vorne am Lehrertisch und Karkaroffs Stuhl war leer. Als alle aufgegessen hatten, begann Dumbledore schließlich seine Rede.
„Wieder einmal neigt sich ein Jahr dem Ende zu“, begann er. „Es gibt einiges, was ich euch heute Abend zu sagen habe, doch zuerst will ich euch daran erinnern, dass wir einen mehr als großartigen Menschen verloren haben, der jetzt hier bei uns sitzen sollte. Ich möchte euch alle bitten aufzustehen um eure Gläser zu Ehren Cedric Diggorys zu erheben.“ Alle standen auf und hoben ihr Gläser. Ein einstimmiges: „Cedric Diggory“, ertönte und Chrystal sah, dass Cho Chang Tränen die Wangen hinabliefen. Alle setzten sich wieder und Dumbledore fuhr fort.
„Cedric Diggory war ein Mensch, der viele Tugenden, die das Haus Hufflepuff auszeichnen, in sich trug. Er war ein guter und treuer Freund, ein fleißiger Schüler und ein Mensch, der Fairplay sehr schätzte. Sein Tod hat uns alle zutiefst berührt. Ob wir ihn nun gut kannten oder nicht. Deshalb glaube ich, dass ihr alle ein Recht habt zu erfahren, wie es zu seinem unerwarteten Tod kam.“ Und dann begann Dumbledore die Geschichte zu erzählen, die Chrystal bereits, nur noch ausführlicher, zu hören bekommen hatte. Sie hörte nicht richtig hin, denn sie fürchtete unter den Worten wieder zusammenzubrechen. Sie musste das alles erst verarbeiten. Wie sich wohl Harry fühlte… Schließlich war er selbst dabeigewesen.
„Erinnert euch an Cedric Diggory“, schloss Dumbledore seine Rede und damit auch die Versammlung in der großen Halle. Die Schüler erhoben sich und liefen auf ihre Schlafsäle. Auf Chrystals Bett lag ein Brief. Sie öffnete den Umschlag und zog das Papier heraus.
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Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)
FanfictionDie Prophezeiung über Chrystal Lily Potter, Harrys jüngere Schwester besagt Schreckliches und Albus Dumbledore will verhindern, dass sie sich bewahrheitet, indem er versucht das Mädchen von Harry und Voldemort fern zu halten. Doch eine Prophezeiung...