Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)

We have a request to you

„I need you, I need you, I need you right now
Yeah, I need you right now"
Don't let me down, The Chainsmokers

Nach dem kleinen Zwischenfall mit dem Jungen ging alles ganz normal weiter. Ein paar Mal wurde Chrystal darauf angesprochen, weshalb Alecto Carrow auf sie gehört hätte, doch sie meinte immer nur, dass das weder wichtig noch interessant sei. Natürlich nahm ihr das keiner so leicht ab, doch sie blieb stur und beharrlich. Sie würde einen Teufel dafür tun, dass rauskam, dass sie die Tochter des dunklen Lords und Todesserin war. Wäre ja noch schöner. Doch es schien, als würde auch Voldemort selber nicht wollen, dass es schon jetzt vollkommen öffentlich wurde, denn auch Amycus und Alecto Carrow sprachen sie noch mit Among an. Der Unterricht bei den beiden hatte im Übrigen niedrigstes Niveau. Bei Alecto, die das neue PFLICHTFACH Muggelkunde unterrichtete lernten sie, was für abartige, bösartige Geschöpfe Muggel doch seien und was sie der Zaubererschaft schon alles angetan und genommen hätten. Chrystal könnte manchmal kotzen in diesem Unterricht. Doch sie ließ es lieber seien. Wenn, dann täuschte sie nur vor ihr wäre schlecht, um nicht mehr länger mit Alecto in einem Raum sein zu müssen. Im Unterricht die dunklen Künste, der zwar kein Pflichtfach war, aber trotzdem von ihr belegt wurde, lernten sie... Naja. Die dunklen Künste eben. Für Chrystal an sich nichts mehr weiter Schlimmes, da sie ja ohnehin schon Erfahrung damit hatte, doch die Art und Weise, wie Amycus schließlich direkt in der zweiten Unterrichtsstunde den Cruciatus an einem Schüler vorführte, der sich nicht richtig verhalten hatte, vorführte, ekelte sie einfach nur an. Um dem Ganzen noch das Krönchen auf den Kopf zu setzen hatten sie in der dritten Stunde dann die Ehre selber zu versuchen ihre ungehorsamen Mitschüler zu foltern. Bisher mussten nur einzelne vorkommen und Chrystal war froh noch nicht darunter gewesen zu sein, doch das konnte ja alles noch kommen. Neben Muggelkunde und die dunklen Künste hatte sie weiter Zaubertränke, Verwandlung, Zauberkunst und alte Runen. Voldemort schien es in die Wege geleitet zu haben, dass sie in allen Fächern ein Ohnegleichen bekommen hatte, obwohl sie die Prüfungen noch nicht einmal geschrieben hatte, sodass sie freie Wahl hatte, was sie weitermachen wollte und was nicht. Die meisten Lehrer waren ihr gegenüber höchst misstrauisch, da keiner so Recht wusste, wie sie das mit den Ohnegleichen ohne Prüfungen zu schreiben geschafft hatte. Doch das Ministerium schien voll und ganz darauf zu bestehen sie habe die Prüfungen privat nachgemacht, sodass niemand etwas dagegen einwenden konnte. Zudem hieß es, sie habe das letzte Schuljahr wegen der Angst ihrer Eltern, die nicht existierten, nicht zu Ende machen dürfen. Trotzdem. Die Gerüchteküche kochte. Es hieß sie sei die Tochter eines hochgestellten Mannes im Zaubereiministerium, dessen Name keiner kannte. Für manche war sie dies und für andere jenes. Ob nun eine Mitstreiterin Dumbledores, Dumbledores Tochter oder Enkelin, Dumbledores Mörderin, Snapes Tochter, Harry Potters Schwester, Todesserin... Es gab wirklich alles, was irgendwie mit Macht und Bedeutung zu tun hatte. Teilweise halbe Wahrheiten, die jedoch nicht das ganze, schreckliche Ausmaß beschreiben konnten. Voldemorts Tochter, Todesserin, Mithelferin beim Mord an Dumbledore, Harrys Halbschwester, ehemaliges Ordensmitglied usw... Chrystal ließ sie rätselraten und sich den Kopf zerbrechen. Sie würden ohnehin nie dahinterkommen. Die einzige Schülerin dieser Schule, die ansatzweise die Wahrheit kannte, aber auch nicht wusste, dass sie Voldemorts vermeintliche Tochter war, war Ginny und die einzigen Lehrer waren Professor McGonagall und Professor Snape. McGonagall wusste jedoch auch nicht, dass sie nun Todesserin, Voldemorts Tochter und Mithelferin beim Mord an Dumbledore war. Und dann waren da ja noch die Carrows, die aber nur die Ansicht der Todesser kannten. Die nur wussten oder glaubten, dass sie reinblütige Todesserin, Verlobte von Draco Malfoy und Tochter des dunklen Lords war. Sie seufzte, während sie die große Halle betrat. Ihre Eule brachte ihr den morgendlichen Tagespropheten. Von Harry hatte man nichts mehr direktes gehört. Es gab Gerüchte, er sei am ersten Schultag im Ministerium aufgetaucht, doch das waren nur Gerüchte, an denen entweder nichts dran war, die niemand bestätigen konnte oder die das Ministerium zu vertuschen versuchte. Aber ganz ehrlich... Wieso sollte Harry auf die dumme Idee kommen ins Ministerium zu gehen? Dorthin, wo es für ihn am allergefählichsten war? Naja. Wenn es wahr war, dann würde er seine Gründe gehabt haben. Sie schlug die Zeitung auf. Nichts Besonderes. Weitere Festnahmen von Muggelstämmigen, Gesuchte und wieder mal wurde das hohe Kopfgeld, das auf Harry Potter gesetzt war, angepriesen. Sie schlug den Tagespropheten wieder zu. Da stand ohnehin mal wieder nichts drin, was sie interessiert hätte.
Nach dem Frühstück machte sie sich auf den Weg hinab zum Gemeinschaftsraum der Slytherins, denn im Gegensatz zu Draco, Blaise, Olivia und Theodore, die Einzigen zu denen sie in letzter Zeit engeren Kontakt hatte, hatte sie die erste Stunde frei. Die Siebtklässler hatten nämlich ohnehin wenig Freistunden und Olivia hatte Wahrsagen anstatt alte Runen gewählt. Sie durchquerte gerade die Eingangshalle, als sich ihr jemand in den Weg stellte. Longbottom und Finnigan.
„Was wollt ihr?", fragte sie und verdrehte genervt die Augen. Sie war diese ständige Befragerei satt. Es war im Laufe der letzten zwei Wochen immer weniger geworden, doch trotzdem wurde sie immer mal wieder auf die Aktion am Tag der Ankunft in Hogwarts angesprochen.
„Reden", meinte Finnigan und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Boah ich bin eine Slytherin. Ihr könnt nicht einfach zu mir kommen und mit mir reden wollen." Sie lachte trocken auf.
„Du warst doch letztes Jahr irgendwann mal mit Ginny befreundet und es geht das unbestätigte Gerücht um, dass du letztes Jahr bei uns im Gemeinschaftsraum warst. Also beschwer dich nicht, Among. Wir haben eine dringende Bitte an dich", meinte Seamus.
„Sag mal habt ihr eigentlich keinen Unterricht?", fragte Chrystal entnervt.
„Naja... Eigentlich schon, aber ganz ehrlich so einen Scheiß wie Muggelkunde wollen wir uns nicht mehr reinziehen." Sie musste beinahe ein wenig grinsen, als Longbottom das sagte.
„Ihr wisst schon, dass ihr dann die Nächsten seid, an denen wir in den dunklen Künsten das Foltern üben dürfen", meinte sie.
„Und wenn schon. Die Carrows können uns mal", erwiderte Finnigan.
„Wir haben gerade den Anfang der dritten Schulwoche und ihr legt euch jetzt schon mit den neuen Lehrern an. Ihr habt Nerven..." Die beiden lachten.
„Also redest du jetzt mit uns oder nicht?", fragte Neville.
„Das tue ich doch sowieso schon, oder?"
„Gut. Wann hast du Zeit? Es gibt da noch ein paar andere, die an unserem Gespräch teilhaben sollten... Wie bereits gesagt es geht um eine wichtige Bitte, die wir an dich haben." Okay... Sie hatte ehrlich gesagt gedacht es wären nur die üblichen Fragen, die ihr gestellt werden würden, doch die zwei Gryffindors schienen irgendwie größeres vorzuhaben. Nun denn...
„Freitag abend gegen sechs?" Neville und Seamus nickte.
„Gut. Bis dann", sagte Longbottom.
„Kümmert euch drum, dass wir uns irgendwo treffen, wo es nicht so auffällt, dass ich zu einem Gespräch mit zwei oder mehr Gryffindors gehe. Sonst bekomme ich noch Probleme." Sie nickten.
„Weißt du, wo der Raum der Wünsche ist?", fragte Finnigan.
„Ja."
„Okay. Dann komm da hin. Einer von uns wird davor warten." Sie nickte knapp.
„Freitag 18:00Uhr vor dem Raum der Wünsche. Geht klar. Aber nur ein Gespräch. Ich höre mir an, was ihr zu sagen habt und das wars. Eine einmalige Sache. Verstanden?" Die zwei nickten und Chrystal wandte sich ab, um nun endlich in Richtung des Gemeinschaftsraums zu laufen. Während sie die Treppen hinabstieg wanderten ihre Gedanken zu der Bitte, die die zwei erwähnt hatten. Was war damit gemeint? Hatte Ginny auch etwas damit zu tun? Und war es eine gute Idee gewesen zuzustimmen? Schließlich würde Voldemort es sicherlich nicht gutheißen, wenn er wüsste, dass sie sich mit Leuten traf, die sich gegen die Carrows und das neue Prinzip auflehnten. Naja... Was sollte es. Sie würde sich einmal alles anhören und dann... Dann würde sie ja selber sehen können, was sie im Weiteren machen würde.
•
Pic: Neville, Dean & Seamus