I need to tell you but I can't

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"In the name of love
Name of love
In the name ofc
In the Name of love, Martin Garrix und Bebe Rexha

Kurze Zeit später klopfte es an der Tür. Es war Draco, das wusste Chrystal und ohne zu wissen warum öffnete sie mit einem Schwenk ihres Zauberstabes ohne ein weiteres Wort die Tür. Ihren Vorsatz ihn zu vergessen und ihm aus dem Weg zu gehen verdrängte sie in diesem Moment in den hintersten Winkel ihres Gehirns.                                  
„Was ist los mit dir?“ er sah sie fragend an. Chrystal sah zu ihm auf. Ihre Tränen waren versiegt, doch ihr Makeup war sicherlich verlaufen und sie musste schrecklich aussehen. Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
„Sehe ich sehr schlimm aus?“, fragte sie ihn deshalb erstmal, um die unangenehmen Dinge, die sie ihm erklären musste hinauszuzögern.
„Wie ein Vampir“, sagte er und grinste. Na toll. Danke.              
„Draco, ich muss dir was erklären“, begann sie dann zögerlich und er hob fragend eine Augenbraue. „Es ist so kompliziert. Ich… ich weiß nicht wie ich es sagen soll… Es ist… Wenn ich…“ Sie war noch nie sonderlich gut darin gewesen über ihre Gefühle zu sprechen, wenn sie es überhaupt schon einmal getan hatte. Sie hatte das schon immer gehasst, wenn sie eine ihrer Lehrerinnen in der Grundschule auf Psychotherapeutische Art gefragt hatte, was sie denn für Gefühle habe, wenn sie so ganz alleine in einer Ecke auf dem Pausenhof stand.            
„Was hältst du davon, wenn du uns beide mit deinen Erklärungen verschonst, dich einfach wiederherrichtest und mit nach oben kommst?“, riss Draco sie aus ihren Gedanken. Sie wollte gerade den Mund öffnen, um irgendetwas zu erwidern, als er sie unterbrach.„Komm schon. Es wird dich nicht umbringen“, sagte er und hielt ihr seine Hand hin. Wenn er wüsste...„Und was, wenn doch?“ Sie sah ihn mehr als zweifelnd an.             
„Dann hast du wenigstens deinen letzten Abend mit der besten Ballbegleitung deines Lebens verbracht.“ Er grinste überheblich und Chrystal ergriff jetzt ebenfalls ein wenig lächelnd seine Hand und ließ sich hochziehen. Okay noch dieser eine Abend, dachte sie bei sich. Vielleicht würde ihr danach alles leichter fallen, doch tief in ihrem Inneren wusste sie bereits, dass sie sich alles nur noch viel schwerer und schmerzhafter machte, aber sie konnte diesen Gedanken hinter ihrem Okklumentikschild mal wieder zu gut verbergen. Auch vor sich selbst. Also trat sie ins Bad, schminkte sich ab und verzichtete dann darauf ihr Make Up wieder neu aufzutragen. Das würde jetzt zu lange dauern und sie wollte Draco nicht zu lange warten lassen.
Schließlich nahm sie seinen Arm und begleitete ihn nach oben, wo er sie auf die Tanzfläche zog. Die Schicksals Schwestern hatten soeben ein trauriges Stück, was Chrystals Meinung nach nur all zu gut zu ihren derzeitigen Gefühlen passte, angestimmt. Draco führte sie sicher und Chrystal konnte in Ruhe ihren verwirrenden Gedanken nachhängen. Wieso hatte sie ihn überhaupt in ihr Zimmer gelassen? Es wäre richtiger gewesen, ihn draußen stehen zu lassen… Auch wenn es hart klang. Und das galt auch für ihre Gefühle. Sie hätte ihn abprallen lassen müssen. Sie hätte sich nie darauf einlassen dürfen etwas für jemanden zu empfinden, der auf der anderen Seite stand. Sie hätte stark bleiben müssen, wie sie es immer gewesen war. Nur in diesem Moment nicht… Wieso ausgerechnet in diesem Moment nicht? Irgendwann verließen sie die Tanzfläche und gingen hinüber zu Blaise, der mit einer Beauxbatons getanzt hatte und nun gelangweilt mit ihr redete. Er schien erfreut über die Abwechslung, als er Chrystal und Draco auf sich zukommen sah. Gemeinsam unterhielten sie sich noch ein bisschen und Chrystal konnte sich sogar hin und wieder zu einem zaghaften Lächeln überwinden. Erst um Mitternacht machten sie sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Slytherins und Draco brachte sie auf ihr Zimmer.                                  
„Gute Nacht“, murmelte sie. „War schön mit dir.“ Er grinste scheinbar zufrieden.                                         
„Mit dir auch. Gute Nacht.“ Chrystal löste ihre Hand aus der seinen und dann verschwand er aus der Tür, wobei er sie heute ausnahmsweise Mal nicht viel zu laut zuknallte.                                      

Die nächsten Wochen vergingen und weder Draco, noch Chrystal wussten, was genau zwischen ihnen war. Chrystal versuchte Abstand zu gewinnen und er beobachtete das Ganze misstrauisch aus der Ferne, sagte jedoch nichts. Sie hatten seit dem Ball nur noch wenige Worte miteinander gewechselt und wenn dann nur etwas Alltägliches, wie beispielsweise guten Morgen. Doch zu oft spürte sie seinen besitzergreifenden Blick auf sich ruhen und zu oft beobachtete sie selbst ihn, als das sie hätte behaupten können, da wäre nichts mehr. Da war etwas. Nur konnte Chrystal nicht genau definieren was es war.
Die zweite Aufgabe des Turniers rückte näher und näher und Harry sah nicht wirklich so aus, als wenn er das Eierrätsel bereits gelöst hätte. Das war Chrystals zweite Sorge in diesen unerträglichen Wochen, die sie durchlitt. Sie kämpfte mit sich selbst und wusste nicht so recht wohin mit ihren ganzen Gefühlen, was sie in ein totales emotionales Chaos stürzte. Sie war im Unterricht unaufmerksam und gerade in Zaubertränke ließen ihre Leistungen stark zu wünschen übrig, weshalb sie auch einmal von Snape nach dem Unterricht angesprochen wurde. Doch es hatte nicht wirklich etwas gebracht, denn Snape hatte ja keine Ahnung. Nachts lag sie öfter als sonst wach und dachte nach. Sie weinte nicht mehr so häufig, wenn sie allein war, wie nach Marys und Marks Tod, doch die Gedanken, die in ihrem Kopf umherschwirrten waren schlimmer, als alle Tränen, die sie schon vergossen hatte. Sie waren schmerzhafter und quälender. Chrystal kam mit dem Ganzen einfach nicht zurecht. Es war zu viel und es gab am Ende keinen richtigen Ausweg. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte. Sie musste mit Draco reden. Weil sie ihm klarmachen musste, was der Grund dafür, dass sie sich in letzter Zeit so abweisend verhielt, war. Damit er wusste, dass es nicht war, weil sie… Damit er wusste, dass sie es tat, um ihm nicht wehzutun. Um ihn am Ende nicht fallenlassen zu müssen. Im Namen der Liebe.

Bild: Chrystal
Sorry für meine Abwesenheit. Fasching war schuld :)

Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt