Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)

Just my opinion

"Geh nie auf die Knie, der Blick immer Richtung Sonne
Den Anblick speichern für den Fall, dass es mal länger blitzt und donnert"
Erfolg ist kein Glück, Kontra K

Chrystal erwachte früh am nächsten Morgen. Sie ging ins Bad und duschte erstmal heiß, bevor sie sich umzog und fertig für den heutigen Tag machte. Im Gemeinschaftsraum war es menschenleer und deshalb schrieb Chrystal noch die Briefe an Marco, Nils, Anna, Carolin und Julia. Als sie fertig war lief sie hoch zur Eulerei, um das Geschriebene ihrem Waldkauz und ein paar anderen Eulen zu übergeben. Es war kalt dort oben und der Wind strich ihr durchs offene Haar. Chrystal schauderte ein wenig und machte sich schnell wieder auf den Weg nach unten zur großen Halle, wo sich schon einige zum Frühstücken eingefunden hatten. Chrystal setzte sich und holte ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus ihrer Umhangtasche, das ihr Stundenplan war. Erste Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste. Bei Professor Umbridge. Na toll. Das würde sicherlich interessant werden.
Gemeinsam mit den Gryffindors fanden sich die Slytherin Viertklässler vor dem Klassenzimmer ein und warteten eingelassen zu werden. Umbridge kam mit eiligen Schritten herbeigeeilt und öffnete die Tür, woraufhin die Schüler laut miteinander redend eintraten und sich setzten. Umbridge trat vor die Klasse und mit einem Schwingen ihres Zauberstabs verstummten augenblicklich alle.                 
„Guten Morgen“, sagte sie mit ihrer ekelhaft hohen quietsch Stimme.
„Morgen“, murmelten die meisten mehr als unmotiviert.
„Also wirklich. Ein bisschen mehr Disziplin erwarte ich. Guten Morgen“, wiederholte sie hochmotiviert.
„Guten Morgen, Professor Umbridge.“                                               
„Na geht doch.“ Sie setzte einen zufriedenen Gesichtsausdruck auf, was ihr krötenartiges Gesicht nur noch krötiger aussehen ließ. „Zauberstäbe wegpacken bitte und Federn raus.“ Sie lächelte süßlich. „Da ihr Unterricht in diesem Fach bisher nicht besonders konsequent und regelmäßig war liegt es nun wohl an mir sie zu perfektionieren. Nächstes Jahr wird schließlich auch schon ihr ZAG Jahr sein und da sollten sie jetzt schon anfangen sich vorzubereiten. Unsere Unterrichtsziele sind erstens das Verständnis der Grundprinzipien, zweitens das Erkennen von Situationen, in denen defensive Magie auf rechtlicher Grundlage eingesetzt werden kann und drittens den Gebrauch von Magie in einem Zusammenhang mit praktischem Nutzen stellen. Schlagen sie doch bitte im Buch die Seite drei auf.“ Chrystal öffnete ihr Buch auf Seite drei. Theorie magischer Verteidigung… Das hörte sich ja total toll an. Sie begann zu lesen, als sich Ginny vor ihr meldete.                                              
„Ja, Ms Weasley nehme ich an“, säuselte sie.                  
„Entschuldigen Sie, Professor, aber wieso lernen wir nicht die Zauber auch anzuwenden? Da steht nämlich nichts davon im Buch und sie haben auch nichts dazu gesagt.“ Ginny sah die Ministeriumsangestellte vielleicht einen Tick zu herausfordernd an und die lächelte kurz zuckersüß.
„Wofür sollten sie denn wissen müssen wie man Zauber anwendet? Es reicht doch sie in der Theorie zu kennen. Schließlich sind wir hier an einer Schule und sie glauben doch nicht etwa, dass sie hier angegriffen werden, oder?“                                      
„Und was, wenn doch?“, erwiderte Ginny ruhig.                                  
„Wer sollte denn bitte auf die Idee kommen solch kleine, unschuldige Kinder wie sie anzugreifen?“ Ginny schwieg kurz und Chrystal wusste, dass sie darüber nachdachte, ob sie nun ihre Meinung dazu sagen sollte oder nicht. Schließlich würde das mit Sicherheit nicht besonders gut bei Umbridge ankommen.              
„Sirius Black zum Beispiel“, schaltete sich deshalb Chrystal ein. Sie wollte nicht, dass das Weasley Mädchen sich oder den Orden in Schwierigkeiten brachte, denn auch, wenn sie das in der Schule nicht zeigen durfte… Sie hatte Ginny wirklich gern. „Schließlich hat das Ministerium den ja immer noch nicht gefasst.“ Ginny drehte sich erstaunt zu ihr um. Sie dachte jetzt natürlich, wie dumm Chrystal doch sei nicht zu wissen, dass Sirius gar kein Todesser war und Chrystal hasste es, wenn Menschen so von ihr dachten, doch das war es ihr gerade wert gewesen.        
„Melden, Ms?“, sagte Umbridge zuckersüß.                              
„Among.“ Chrystal meldete sich also, doch Umbridge ignorierte sie.
„Wie soll ich meine Frage stellen, wenn ich mich melde und sie mich nicht drannehmen, Professor?“                             
„Vielleicht halte ich ihre Frage für unwichtig oder abweichend vom Unterrichtsthema, Ms Among“, erwiderte Umbridge zuckersüß. Wie konnte ein Mensch nur so nervenaufreibend sein?           
„Wenn Schüler Fragen haben, dann sollte der Lehrer sich dazu verpflichtet fühlen sie auch zu beantworten.“                                          
„Nicht, wenn die Fragen unnötig sind, den Unterricht stören oder die anderen Schüler verwirren.“                                              
„Ich hatte nicht vor andere Schüler zu verwirren, Professor. Eher aufzuklären“, erwiderte Chrystal frech. Sie wusste, dass sie inzwischen an einem Punkt angelangt war, an dem sie besser den Mund halten sollte, doch Umbridge hatte etwas an sich, was sie dazu brachte die Frau weiter zu belästigen. „Wieso hat das Ministerium es immer noch nicht geschafft Sirius Black zu fassen?“ Außerdem war diese Auseinandersetzung ziemlich gut dafür geeignet falsche Spuren zu verteilen. Keiner, der ein bisschen Ahnung hatte, würde jetzt noch denken sie hätte Kontakt mit dem Orden.                                 
„Nachsitzen, Ms Among“, zwitscherte Umbridge. „Heute Abend um 7 Uhr in meinem Büro. Und zwar pünktlich.“ Chrystal verdrehte nur die Augen. Okay. Eine Stunde Nachsitzen war es wert gewesen. Sie schwieg jetzt. Jetzt war aber endgültig genug gesagt.
Der Unterricht verging schleppend langsam und als er endlich zu Ende war verließ Chrystal mit schnellen Schritten den Raum. Sie wollte jetzt nicht mit den anderen reden und deshalb eilte sie nach draußen zu Pflege magischer Geschöpfe, wo Professoer Raue Pritsche an Hagrids Hütte wartete. Hagrid war weg und Chrystal wusste wegen ihrer zeitweisen Mitgliedschaft im Orden auch, wo er war. Er war bei den Riesen und versuchte sie auf Dumbledores Seite zu ziehen. Gemeinsam mit der Schulleitung von Beauxbatons. Mit Madame Maxime, die ebenfalls eine Halbriesin war. Dieser Auftrag zählte keineswegs zu den einfachen Aufgaben, denn Riesen sind laut dem Orden brutal und unzivilisiert, doch gerade deshalb wäre es ungünstig, wenn Voldemort sie auf seiner Seite hätte. Der Unterricht verstrich und auch der Tag war schließlich nach Kräuterkunde und Zauberkunst vorbei.
Chrystal brachte ihre Schulsachen nach oben auf ihr Zimmer, um danach zu Umbridges Nachsitzen zu gehen. Eigentlich hätte sie sich lieber sofort ins Bett gelegt, doch das ging jetzt nicht. Sie wollte die Ministeriumsangestellte nicht warten lassen und ihr damit einen Grund geben, um sie noch einmal zum Nachsitzen zu verdonnern. Im Gemeinschaftsraum stellte sich ihr Malfoy in den Weg.                    
„Ich habe gehört, dass du dich mit der alten Ministeriumshexe angelegt hast“, sagte er und seine Gesichtszüge waren ernst.                                        
„Ja und? Stört dich das?“ Sie wollte sich an ihm vorbeidrängeln, doch er hielt sie am Handgelenk fest und sie sah langsam zu ihm auf.                
„Ich würde das an deiner Stelle für die Zukunft lieber sein lassen. Das erspart dir viele Schwierigkeiten, wenn du einfach deinen Mund hältst. Umbridge ist nicht eine von diesen harmlosen Lehrerinnen. Mein Vater hat mir von ihr erzählt. Er kennt sie aus dem Ministerium.“ Sie musterten sich gegenseitig. Was hatte er da gerade gesagt? Wollte er sie im Ernst vor Schwierigkeiten beschützen?Weshalb?
„Danke für den Hinweis, Draco Malfoy, aber ich denke ich weiß selbst am besten wann ich den Mund halten sollte und wann nicht“, erwiderte Chrystal trocken und wandte den Blick ab.                                         
„Wie du meinst“, sagte er und ließ sie durch.
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Bild: Professor Umbridge