Talking about happenings and plans

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"I must stay conscious
Through the menace and chaos"
Rise, Katy Perry

Chrystal und Draco waren zu dem stillen Einverständnis gekommen niemandem von dem Abend auf dem Astronomieturm zu erzählen. Denn erstens war Umbridge momentan ziemlich streng, was Liebe anging, zweitens wusste Chrystal, dass sein Vater es vermutlich nicht billigen würde, wenn er erfahren würde, dass sein Sohn mit einem Halbblut zusammen war und drittens hatte Draco sich scheinbar inzwischen damit abgefunden, dass Chrystal ihre Gründe hatte, weshalb sie sich immer gegen eine Beziehung geweigert hatte. Sie versuchten nicht mehr Zeit miteinander zu verbringen, als sie es sonst taten und das war nicht besonders viel. Schließlich besuchten sie verschiedene Klassen, weshalb ihnen nur die Abende beim Quidditchtraining und die Mahlzeiten blieben, wo sie jedoch nie alleine waren, sondern immer von anderen umgeben. Es war an einem Samstag beim Abendessen in der Vorweihnachtszeit, als Snape Chrystal eine Nachricht von Dumbledore überbrachte.

Heute Abend um 8 Uhr in meinem
Büro.
Albus Dumbledore

Sie erhob sich und machte sich auf den Weg zum Büro des Schulleiters. Es war zwar erst halb acht, aber das würde sicher kein Problem sein, wenn sie etwas früher da war. Sie klopfte und er rief sie herein.  
„Guten Abend, Professor“, sagte Chrystal und Dumbledore zwinkerte ihr scheinbar gut gelaunt zu.    
„Wie geht es dir? Ich habe beim Quidditchspiel vor einer Woche gesehen, wie Fred Weasley dir einen Klatscher gegen den Kopf geschlagen hat.“ Aha. Fred war das also gewesen.
„Nun ja. Er hat schließlich seine Strafe bekommen“, erwiderte Chrystal nur.
„Die Heilzauber, die du bei Mr Malfoy angewendet hast sind dir ziemlich gut gelungen. Respekt.“ Er lächelte. „Aber nun zum eigentlichen Thema. Wie du vermutlich bemerkt hast ist Hagrid von seinem Ausflug zu den Riesen zurückgekehrt.“ Ja. Das hatte sie bemerkt. Seit Montag unterrichtete der Halbriese nun wieder Pflege magischer Geschöpfe und auch bei ihm hatte Umbridge bereits ausgiebig den Unterricht inspiziert. Die Ministeriumshexe wollte wissen, was er die letzte Zeit getrieben hatte. Kein Wunder er sah schließlich schrecklich aus mit den zahlreichen Wunden und blauen Flecken.                            
„Und? Haben sie sich ihm angeschlossen?“ Chrystal sah Dumbledore abwartend an.  
„Nein. Ich fürchte nicht. Es gab einige Komplikationen. Die Riesen haben den Anführer gewechselt und dann konnte es wohl einfach nichts mehr werden.“ Er schüttelte traurig den Kopf.                                                 
„Naja. Ihr habt alles versucht.“ Dumbledore lächelte ein wenig.  
„Ja. Das haben wir wohl. Ich wollte außerdem noch mein großes Lob an dich aussprechen, dass du dich, im Gegensatz zu Harry, Professor Umbridge gegenüber gut zusammengerissen hast. Man könnte fast denken du wärst seine große Schwester…“                                        
„Das liegt nur daran, dass ich es gewöhnt bin mich für andere zu verstellen. Harry nicht.“ Chrystals Stimme klang eine Spur kühler, als sie gewollt hatte. Hatte sie gerade im Ernst versucht Harry zu verteidigen?
„Ja. Das könnte der Grund sein.“ Dumbledore lächelte weiter und überging freundlicherweise ihren kühlen Unterton. „Wie du vermutlich weißt hat Harry nun lebenslanges Quidditchverbot. Zumindest solange Professor Umbridge hier an der Macht ist.“ Chrystal nickte.        
„Gibt es schon Anzeichen darauf, dass Voldemort in seinen Geist eindringt?“                                              
„Nein. Nicht direkt. Ich weiß, dass er noch immer Visionen von ihm hat, doch glaube ich nicht, dass Voldemort bereits von dieser Verbindung weiß. Aber sicher kann ich noch immer nichts sagen. All das sind nur Vermutungen“, sagte er.           
„Werde ich über Weihnachten in Hogwarts bleiben, Professor?“, fragte Chrystal.                                 
„Ja. Ich denke, dass das wohl das Beste ist. Auch Professor Umbridge wird über Weihnachten die Schule verlassen. So können wir uns regelmäßiger treffen, ohne dass sie Verdacht schöpft, wir würden irgendetwas aushecken. Es gibt noch so vieles, was du wissen musst.“ Chrystal nickte. Sie hatte die Antwort auf diese Frage eigentlich schon vorher gewusst. Denn wo sollte sie denn hin? Sie hatte schließlich ihr zu Hause und ihre Identität mit dem Tod von Mary und Mark verloren. Oder hatte sie beides schon mit dem Tod ihrer richtigen Eltern verloren?
„Du darfst jetzt wieder gehen, wenn du keine Fragen mehr hast. Ich werde dir Bescheid geben, wenn es Zeit für ein zweites Treffen ist.“ Er lächelte.
„Gute Nacht, Professor.“                                       
„Gute Nacht, Chrystal.“
Es war der Tag des dreiundzwanzigten Dezembers, als Chrystal erneut eine Nachricht erhielt. Wieder von Dumbledore.

Heute 8 Uhr in meinem Büro.
Albus Dumbledore

Vermutlich war es wegen Harrys Verschwinden. Es soll in dieser Nacht passiert sein. Doch alles waren nur Gerüchte. Niemand wusste wirklich etwas. Harry soll in der Nacht schreiend zu Dumbledores Büro gerannt sein. Am heutigen Morgen war er nicht beim Frühstück und auch sämtliche Weasleys fehlten. Die Gerüchte wurden im Laufe des Tages im unglaubhafter und verwirrender. Deshalb war Chrystal froh, als sie sich endlich auf den Weg zu Dumbledore machen konnte, um Klarheit über die Sache zu gewinnen. Sie klopfte und trat dann ein. Der Schulleiter sah von seinen Notizen, die er sich so eben schrieb, auf und bedeutete Chrystal sich zu setzen.                                  
„Ah. Chrystal. Ich habe dich wegen Harrys Verschwinden heute Nacht hergerufen. Ich wollte, dass du die Gründe erfährst, doch wir müssen uns beeilen, damit Professor Umbridge nichts davon mitbekommt. Sie ist ohnehin schon misstrauisch genug.“ Sie nickte. „Es war so, dass Harry gestern Nacht eine Vision hatte, wie er im Körper von Voldemorts Schlange Mr Weasley angegriffen hat. Er hat es an mich weitergeleitet und ich ließ nachschauen, ob Mr Weasley wirklich verletzt war. Es war vor der Mysteriumsabteilung. Denn wie du weißt bewachen wir sie wegen der Prophezeiungen über dich und Harry, die Voldemort unbedingt hören möchte. Und er war wirklich von der Schlange gebissen worden.“ Chrystal atmete erschrocken auf.                 
„Wo ist er jetzt? Lebt er noch?“, fragte sie.                                                         
„Er liegt im St. Mungo und dank Harry lebt er noch und ist auch bereits über den Berg. Doch wir müssen bedenken, dass Voldemort nun wohl über die Verbindung zwischen sich und Harry Bescheid weiß. Er wird sie benutzen. Professor Snape wird Harry nach den Weihnachtsferien Unterricht in Okklumentik erteilen.“                                               
„Da wird er sich aber freuen“, sagte Chrystal mit ironischem Unterton. Sie wusste, auch wenn sie nicht in Harrys Klasse ging, dass ihr Bruder und der Zaubertränkemeister nicht besonders gut miteinander auskamen.
„Es muss sein“, erwiderte Dumbledore. „Und im Übrigen hat Harry im Herbst eine illegale Gruppe für Verteidigung gegen die dunklen Künste gegründet. Ich möchte, dass du nach den Ferien Professor Umbridges Inquisitionskommando beitrittst. Sorg dafür, dass die Gruppe möglichst nicht entdeckt wird.“                           
„Umbridges Inquisitionskommando? Nur über meine Leiche.“ Sie hasste Umbridge, auch wenn sie es nach außen nicht mehr zeigte. Draco war in diesem Inquisitionskommando, weil Umbridge ihn gefragt hatte und er wegen der guten Beziehung, die sie zu seinem Vater hatte nicht nein sagen konnte. Und vielleicht auch, weil er sich irgendwelche Privilegien gegenüber den Gryffindors erhoffte, doch bisher war das Ganze noch nicht wirklich ins Laufen gekommen. Mitglieder waren außerdem soweit sie wusste noch Crabbe, Goyle und auch Pansy, die natürlich überall war, wo Draco war.                         
„Chrystal. Es muss sein.“                                               
„Sie wird mich sowieso nicht aufnehmen wollen.“ Wieso sollte sie denn auch jemanden, der schon mal bei ihr nachsitzen musste in ihr Inquisitionskommando aufnehmen.
„Sie wird direkt nach den Ferien ganz von alleine auf dich zukommen und dich fragen. Es ist wichtig, dass du das Ministerium auf deiner Seite hast, Chrystal. Vertrau mir.“ Er lächelte.
„Ich tue also so, als wenn ich eine treue Mitstreiterin des Ministeriums wäre und hintergehe sie aber in Wirklichkeit, indem ich Harry davor zu bewahren versuche, dass seine Verteidigungsgruppe gefasst wird?“ Naja. Hörte sich eigentlich gar nicht so übel an. Immerhin konnte sie so Umbridge nerven, ohne dass sie es bemerkte.                                          
„Ja. Genauso.“ Dumbledore lächelte zufrieden. „Bist du dazu bereit?“                                         
„Ja. Ich denke schon.“ Sie lächelte ebenfalls ein wenig.                      
„Gut. Dann geh jetzt lieber wieder bevor jemand merkt, dass du nicht auf deinem Zimmer bist.“ Chrystal stand auf.                                         
„Bis bald, Professor.“                                            
„Bis bald.“

Bild: Dumbledore in seinem Büro

Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt