Did you have to do this

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"Darkness cannot drive out darkness;
only light can do that.
Hate cannot drive out hate;
only love can do that."
Martin Luther King, Jr.

Draco half ihr von der Kutsche hinab. Eigentlich hätte sie sich soetwas nicht gefallen lassen, doch sie war müde von der Fahrt und in dem Moment war es ihr einfach nur egal. Sie nahm seine Hand und zog ihn etwas von der drängelnden Schülermenge, die ins Schloss wollte weg. Sie musste mit ihm reden. Jetzt.                         
„Draco. Als du vorhin noch im Zug geblieben bist. Hast du da Harry gefunden?“ Sie sah ihn fragend an und er schien ein wenig überrascht.
„Ja. Woher weißt du das? Hast du etwa die ganze Zeit gewusst, dass er da ist?“ Zum Ende hin wurde seine Stimme beinahe wütend und Chrystal zuckte zusammen.                     
„Nein. Ich habe nur den Schuh gesehen, den du vermutlich auch gesehen hast. Erst dachte ich, dass es Einbildung wäre, aber dann… Als ich gesehen habe, dass er nicht draußen war. Da habe ich eins und eins zusammengezählt. Ich habe den ganzen letzten Monat mit ihm unter einem Dach gewohnt. Da kamen mir die Schuhe doch irgendwie bekannt vor. Und ich habe jetzt genau eine Bitte an dich. Fang an deine Gefühle zu kontrollieren. Harry kann nichts dafür, dass du jetzt diese Aufgabe hast. Was hast du mit ihm gemacht?“ Draco sah zu Boden.                       
„Das willst du gar nicht wissen. Er hat alles zerstört. Er ist sehr wohl daran schuld, dass ich das jetzt tun muss. Wenn mein Vater nicht in Askaban säße und Potter die Prophezeiung nicht zerbrochen hätte. Dann wäre der dunkle Lord jetzt nicht wütend auf meine Familie. Dann wäre alles anders gekommen.“ Er klang verbittert und Chrystal schluckte. Er tat ihr leid, ja, und trotzdem konnte sie nicht zulassen, dass Harry die Schuld dafür in die Schuhe geschoben bekam.                                           
„Draco bitte… Du weißt so gut, wie ich, dass niemand außer dir die Möglichkeit dazu hat die Todesser nach Hogwarts zu holen. Du müsstest es so oder so tun. Er hat jetzt nur noch einen zusätzlichen Grund dir diese Aufgabe zu geben, um deine Familie zu bestrafen. Gewalt ist keine Lösung.“ Er schüttelte den Kopf.     
„Du kannst leicht daherreden. Es ist ja schließlich nicht deine Aufgabe, sondern meine. Du hast ja keine Ahnung, wie schwer das alles ist.“ Jetzt war es an Chrystal den Kopf zu schütteln.                           
„Draco. Das bist nicht du selbst. Ich weiß, dass es schwer für dich ist aber sag nicht zu mir, dass ich nicht wüsste, wie das ist. Ich habe genug durchgemacht und ich würde dir wünschen, dass du das nicht musst.“ Ihre Stimme war leise und schwach.
„Es tut mir leid, Chrystal“, murmelte Draco. „Ich… Es ist einfach allles…“
„Ist schon okay. Ich weiß, was du meinst“, erwiderte sie und zog ihn mit sich ins Schloss, wo sie zusammen als letztes die große Halle betraten.
Die Auswahl der Erstklässler strich vorüber. Irgendwann während dem Essen betrat Harry die große Halle. Mit blutverschmiertem Gesicht. Nach dem Festessen zum Schuljahresanfang mussten die Vertrauensschüler die Erstklässler schließlich auf ihre Schlafsäle führen. Chrystal machte sich zusammen mit Joe Harper auf. Sie hatte zu Draco gesagt, dass sie das schon alleine schaffen würden und er sich in Ruhe auf sein Zimmer begeben sollte und Pansy hatte das scheinbar auch auf sich bezogen, denn auch sie war weg, als sie die Erstklässler zu den Kerkern führten. Kurz bevor sie zu der Treppe hinunter zum Gemeinschaftsraum der Slytherins kamen wurde Chrystal von jemandem abgefangen. Es war Dumbledore höchstpersönlich. Er winkte sie zu sich herüber. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus. Sie musste ihm etwas sagen. Dessen war sie sich bewusst. Sie musste die Wahrheit und ihre Entscheidung ans Tageslicht bringen. Doch es fiel ihr schwer auch nur daran zu denken, wenn sie in das Gesicht dieses Mannes blickte, der so viel für sie zu tun versucht hatte. 
„Ich bin gleich wieder da“, rief sie Harper zu, der sich wahrscheinlich auch alleine ganz gut schlagen würde. Dann ging sie hinüber zu Dumbledore.                             
„Hallo Chrystal.“                           
„Guten Abend, Professor“, erwiderte sie.                                                 
„Es tut mir leid, dass ich dich gerade bei deiner Vertrauensschülertätigkeit unterbrochen habe. Aber ich wollte dich bitten noch heute Abend auf mein Büro zu kommen. Es ist wichtig und hat nicht mehr viel länger Zeit aufgeschoben zu werden.“ Noch heute Abend wollte er sie also sprechen. Eigentlich war sie vollkommen erschöpft und müde, doch sie nickte und versuchte ein wenig zu lächeln. Sie hätte es ihm jetzt sofort sagen können, doch sie schaffte es nicht die nötige Kraft dazu aufzuwenden. Sie schaffte es nicht ihm schon jetzt damit gegenüber zu treten.             
„Um wieviel Uhr?“                     
„Sobald du kannst“, meinte Professor Dumbledore.                               
„Okay. Ich werde versuchen mich zu beeilen, Sir“, sagte Chrystal und machte sich auf den Weg, um Harper zu helfen, doch der hatte es scheinbar selber geschafft. Denn die Schar an Erstklässlern war bereits auf ihren Zimmern, als sie den Gemeinschaftsraum betrat.   
„Sorry“, meinte sie nur an Harper gewandt, der auf einem der Sofas saß und auf sie gewartet zu haben schien. „Kommt nicht wieder vor.“       
„Schon okay.“ Das war einer der Vorteile, die man hatte, wenn man Draco Malfoy nahestand. So gut wie kein Slytherin wagte es einen blöd anzumachen.                           
„Danke“, erwiderte sie knapp und machte sich dann auf den Weg in ihr Zimmer. Es war noch immer das Einzelzimmer ganz am Ende des Ganges und sie war froh darüber, denn sie konnte gut darauf verzichten sich länger als nötig mit Pansy in einem Raum aufzuhalten. Sie legte ihren Koffer neben ihr Bett und stellte den Besen gegen die Wand. Ihre Eule hatte sie schon zuvor angewiesen auf die Eulerei zu fliegen. Jetzt konnte sie sich auf den Weg zu Dumbledore machen. Sie steckte sich den Zauberstab in die Tasche ihrer Schuluniform, denn sie hielt es für angemessen bei einem Besuch beim Direktor eine zu tragen. Und den Zauberstab… Den hatte sie aus dem Grund dabei, dass man in nächster Zeit wohl vor niemandem mehr sicher war. Vorallem sie nicht.

Bild: Draco Malfoy
Handlung parallel zu The Guardians Story Kapitel 12+13 (The adventure of my life + Send her to hell?)
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Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt