"Streite niemals mit dummen Leuten.
Sie werden dich auf ihr Level runterziehen
und dich dort mit Erfahrung schlagen."
Mark Twain
Kurz darauf tauchte Monatgue wieder auf. Er war, wie auch immer er dorthin gekommen war, denn er war noch nicht in der Lage dazu Auskunft darüber zu geben, in einer Toilette aufgefunden worden. Mehr gezwungenermaßen, als freiwillig stattete Chrystal ihm mit der übrigen Quidditchmannschaft einen Besuch im Krankenflügel ab. Er war eindeutig in keinem guten Zustand und schien ziemlich verwirrt und orientierungslos. Quidditch spielen würde er erstmal nicht mehr können und ob er bei den für ihn dieses Jahr anstehenden UTZ´s mitschreiben konnte war auch mehr als fraglich.
Die nächsten Wochen verbrachten die Slytherins damit sich auf die Prüfungen vorzubereiten, die in knapp einem Monat beginnen würden. Die einzige Abwechslung, die sie zum Lernalltag bekamen war das Quidditchspiel Gryffindor gegen Ravenclaw. Gemeinsam mit den anderen Slytherins lief Chrystal zum Spielfeld hinab und ließ sich zwischen Adrian und Miles auf der Tribüne nieder. Heute würde sich entscheiden, ob Slytherin den Pokal gewinnen würde oder nicht. Und das schlimmste dabei war, dass sie selber nicht mitspielen konnte. Die Slytherins hatten zwei Spiele gewonnen und eines gegen die Gryffindors verloren. Gryffindor hatte bisher eins gewonnen und eins verloren. Wenn sie heute verloren, was bei Weasleys Hüterkünsten und Harrys Fehlen nicht unwahrscheinlich war, dann war den Slytherins der Sieg ziemlich sicher. Doch noch war nichts entschieden.
„Ich wette, dass Weasley keinen einzigen Ball hält. Wer hält dagegen?“ Miles grinste und Adrian wollte gerade etwas erwidern, als sich in der Reihe vor ihnen ein braunhaariges Mädchen zu ihnen umdrehte.
„Ich.“ Es war Hermine, die sich den Slytherins zuwandte. Miles hob eine Augenbraue. „Ach komm schon, Granger. Das glaubst du doch selber nicht, dass aus ihm irgendwann nochmal was wird. Such dir jemand besseres.“
„Oh doch. Das glaube ich.“ Ihre Stimme klang bestimmt.
„Okay… Wie du meinst. Meinetwegen. Um was wollen wir wetten? Wenn du gewinnst… Dann küss ich dich.“ Er grinste überheblich und Hermines wurde rot im Gesicht, wobei Chrystal nicht so genau wusste, ob die Gryffindor rot wurde, weil ihr das alles ziemlich peinlich war oder weil sie einfach nur wütend war.
„Träum weiter, Bletchley“, war ihre Antwort bevor sie sich erhob und davonstolzierte, um sich woanders niederzulassen. Miles lehnte sich zurück und strich sich selbstgefällig durch sein Haar.
„Sie ist doch eigentlich ganz süß, wenn sie sich aufregt die Granger“, sagte er an Adrian gewandt.
„Vergiss es Miles. Die kriegst du sowieso nicht rum.“ Adrian grinste.
„Da haste wahrscheinlich Recht. Darum würde ich nichtmal wetten. Die ist wirklich verdammt stur“, erwiderte Miles. Chrystal verdrehte nur die Augen. Bei den beiden gab es wirklich nichts anderes als Quidditch, Wetten und Mädchen. Das Spiel wurde angepfiffen und die Ravenclaws und die Gryffindors schossen mit ihren Besen in die Luft. Bald fiel das erste Tor. Wie vorherzusehen für Ravenclaw. Die Slytherins stimmten wieder ihre Gesänge an.
„Weasley fängt doch nie ein Ding, Schützt ja keinen einz´gen Ring…“
Während die Slytherins noch weitersangen, wendete sich nach und nach der Spielverlauf, als Spinnet ein Tor schoss und Ron einen Quaffel zugegeben gekonnt fing.
„Jetzt wünscht sich Granger bestimmt, sie hätte sich auf die Wette eingelassen“, murmelte Miles neben ihr und Chrystal konnte nur grinsend den Kopf schütteln. Wo war Hermine überhaupt? Auf den Tribünen konnte sie sie jedenfalls nicht entdecken. Vielleicht war sie aufs Klo gegangen oder so. Chrystal wandte sich gedankenverloren wieder dem Spiel zu und es dauerte eine Zeit lang, bis ihr auffiel, dass sich etwas am Spielaufbau grundlegend verändert hatte. Sie traute ihren Augen kaum, doch es war wohl Wirklichkeit. Ronald Weasley hielt jetzt Quaffel für Quaffel und sein Selbstvertrauen schien von Mal zu Mal zu wachsen. Gut für Gryffindor. Schlecht für Slytherin. Die beiden Jungs neben ihr fluchten, was das Zeug hielt. Zurecht, denn schließlich war Gryffindor gerade dabei ihnen den Pokal vor der Nase wegzuschnappen. Als dann am Ende Ginny noch den Schnatz fing war es vorbei. Gryffindor hatte mit knappem Vorsprung den Pokal gewonnen. Die Slytherins zogen dementsprechend schlecht gelaunt ab. Die Gryffindor Fans stimmten jetzt ein Lied an von wegen Weasley hält jedes Ding oder so. Tja das hatte Draco jetzt wohl davon. Sie hatten seine Komposition umgedichtet. Im Gemeinschaftsraum war die Stimmung ziemlich eisig. Niemand hielt sich da gerne in der Nähe der Quidditchmannschafts Mitglieder auf, weshalb Chrystal sich schlecht gelaunt auf ihr Zimmer verzog, um für die Prüfungen zu lernen.
Der erste Prüfungstag behandelte Zauberkunst und Kräuterkunde. Beides relativ erträgliche Fächer, die Chrystal auch gut beherrschte. Auf den theoretischen Teil in Kräuterkunde hätte sie sich noch etwas besser vorbereiten können, doch letzten Endes hatte sie trotzdem ein Recht gutes Gefühl. Für ein Annehmbar würde es schon reichen. Dann hatten sie einen Tag Prüfungsfrei und am nächsten kamen Zaubertränke und Pflege magischer Geschöpfe. In Zaubertränke hatte ihr Trank überraschenderweise genau die Farbe, die verlangt wurde. Es war bei ihr zwar nie so gewesen, dass sie ihre Tränke komplett vermasselte, doch genauso aussehen wie sie sollten, das taten sie trotzdem selten. Dann am Donnerstag wurden sie in Verteidgung gegen die dunklen Künste geprüft und Freitag kamen noch Wahrsagen und Astronomie. Das Wochenende war eine willkommene Abwechslung zu den Prüfungstagen und der Montag kam viel zu schnell. Es galt jetzt noch Verwandlung und Geschichte der Zauberei abzulegen. Naja. Es war erträglich. Verwandlung lief ganz gut und Geschichte der Zauberei war eben immer noch Geschichte der Zauberei. Chrystal war nach dem Montag fertig mit den Prüfungen, doch Draco hatte in diesem Jahr sein ZAG Jahr und musste noch am Dienstag Pflege magischer Geschöpfe ablegen, was er für das unnötigste Fach, das jemals erfunden wurde hielt, am Mittwoch Wahrsagen und Astronomie und am Donnerstag dann Geschichte der Zauberei.
Der Mittwochabend sorgte für einiges an Aufregung. Draco war gerade oben auf dem Turm und hatte seine Prüfung. Er war gut in Astronomie und Chrystal musste sich keinerlei Sorgen machen, dass er es nicht schaffen könnte. Deshalb saß sie in der Bibliothek und laß. Es war kurz vor neun, als sie beschloss sich auf den Weg zum Slytherin Gemeinschaftsraum zu machen. Denn sie war müde und freute sich einfach nur noch auf ihren wohlverdienten Sclaf.
Doch in der Eingangshalle herrschte bereits ein ziemliches Durcheinander. Am Portal, das nach draußen führte standen eine handvoll Schüler, die nach draußen in die Dunkelheit starrten. Chrystal gesellte sich zu ihnen. Es war dunkel und die Sterne funkelten am Himmel. Eine Gruppe von Menschen bewegte sich in Richtung von Hagrids Hütte und wenn Chrystal nicht alles täuschte, dann war eine von den Personen Umbridge höchstpersönlich.
„Dieses verdammte Miststück“, zischte eine Mädchenstimme neben ihr und Chrystal entdeckte Ginny, die sie scheinbar noch nicht bemerkt hatte, denn vor einem Mitglied des Inquisitionskommandos war es ungünstig Umbridge zu beleidigen. Doch Chrystal sagte nichts. Das Weasley Mädchen hatte ja Recht.
Die Personen machten bei der Hütte halt und ein Knall war zu hören. Man konnte den schemenhaften, riesigen Schatten von Hagrid im Licht, das jetzt aus seiner Hütte strömte, erkennen. Rote Lichtblitze waren zu sehen. Umbridge und ihr Gefolge versuchten also ihn zu schocken. Hagrid begann irgendetwas zu brüllen, was Chrystal beim besten Willen nicht verstand. Die Schockzauber prallten komischerweise von dem Halbriesen ab und auch er schien zu kämpfen… Mit was auch immer. Einen Zauberstab hatte er nämlich eigentlich keinen. Sein Hund Fang sprang aufgeregt bellend um ihn herum.
Da spürte Chrystal eine Hand auf ihrer Schulter. Sie zuckte zusammen und fuhr herum, als sie unwirsch zur Seite geschoben wurde. Es war Professor McGonagall, die erhobenen Hauptes und mit einem wütend strengen Blick das Schulgebäude verließ. Na das konnte ja heiter werden. Soeben wurde Fang geschockt und Hagrid schrie laut auf. Er schnappte sich den Täter und schleuderte ihn mindestens drei Meter durch die Luft. Er stand nicht wieder auf. Chrystal zog scharf die Luft ein.
„Wie können sie es wagen“, rief McGonagall. „Lassen sie ihn in Ruhe! Sofort! Sie haben kein Recht dazu ihn anzugreifen. Was hat er ihnen getan? Lassen sie…“ Die Lehrerin für Verwandlung hielt mitten im Satz inne. Sie war von vier Schockzaubern gleichzeitig in die Brust getroffen worden und kippte jetzt nach hinten um. Ginny und ein paar andere Mädchen ließen einen erstickten Schrei hören. Hagrid wurde jetzt wirklich wütend. So hatten sie ihn alle noch nie gesehen. Er schlug zwei weitere von Umbridges Begleitern zu Boden, schnappte sich dann den bewusstlosen Fang und verschwand rennend in der Dunkelheit. Alle sahen sie ihm gebannt hinterher.
„Aus dem Weg. Lassen sie mich durch. Sofort ins Bett. Alle.“ Das war Madam Pomfrey. Sie wollte wohl McGonagall holen. Widerwillig lösten die Schüler ihren Blick vom Gelände und wandten sich zum Gehen. Chrystal war die einzige Slytherin gewesen und machte sich alleine auf den Weg zu den Kerkern. Es war still im Gemeinschaftsraum. Alle schienen schon zu Bett gegangen zu sein. Da öffnete sich die Tür noch einmal und Draco trat ein. Gefolgt von den anderen Slytherins aus dem fünften Jahrgang.
„Und wie wars?“, fragte sie ihn.
„Ganz gut. Hast du das mit Hagrid mitbekommen?“ Er grinste ein wenig. Typisch.
„Ja. Allerdings. Und ich finde es ganz und gar nicht lustig. Und das weißt du auch.“ Sie hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen und verschwand dann auf ihr Zimmer.
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Bild: Rubeus Hagrid
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Chrystals Story (Wenn nur noch Liebe zählt...) (DM/OC) (Harry Potter FF)
FanfictionDie Prophezeiung über Chrystal Lily Potter, Harrys jüngere Schwester besagt Schreckliches und Albus Dumbledore will verhindern, dass sie sich bewahrheitet, indem er versucht das Mädchen von Harry und Voldemort fern zu halten. Doch eine Prophezeiung...