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-Samu's Sicht-

Typisch Mina, auf Toni hört sie und auf mich nicht. Hätte ich mir denken können. Wenigstens versuchte sie nicht alleine aufzustehen und sich bettfertig zu machen. Mit Mikko muss ich mal reden, dass er im Auge hat was die Presse so schreibt. Ich kann verstehen, dass Mina sauer auf den Artikel ist. Wird sie glatt vergessen und so kurz sind wir ja jetzt auch nicht zusammen. Mag sein, dass mein Beuteschema, so wie die Boulevardpresse es schreibt anders war vor Mina. Doch es ändert nichts an meinen Gefühlen für meine Frau. Mir ist das Schema egal, der Charakter zählt. Ich weiß bei Etel hatte ich einen Griff ins Klo gemacht, doch diese Verbindung war ja nicht freiwillig und ging nicht von mir aus. Mikko und Etels Faija hatten dort ihre Hände im Spiel und eine Menge Geld ist geflossen. Schwamm drüber, es ist Vergangenheit. Mit Toni hatte ich noch einen schönen Abend. Wir saßen noch gut 2 Stunden zusammen, ehe er sich verabschieden wollte. Allerdings angesichts seines Zustandes verfrachtete ich meinen Schwager auf die Couch. Ich konnte es nicht verantworten ihn so fahren zu lassen.

Ich machte mich ebenfalls fertig und ging ins Bett. Mitten in der Nacht trafen mich Schläge, ich wusste erst gar nicht was hier passiert. Als ich mich dann mal gesammelt hatte stellte ich fest, es war meine Frau. Mina schlug wild um sich. Fuck, was träumt sie denn gerade. Sie machte mir echt Angst. Ich sprach sie sanft an, doch es tat sich nix. Sie schlug weiter. Ich fing ihre Hände ein, was gar nicht so einfach war und hielt sie fest. Davon wurde sie wach. Mina schaute mich total verdattert und ängstlich an. „Sa…am…uuu was ist los? Wa…arum fesselst du m…iiich?“ Ich strich ihr über das Haar und sagte: „Prinsessa, keiner fesselt dich. Du hast wild um dich geschlagen und da du nicht auf mein Wort reagiert hast. Habe ich deine Hände gegriffen und sie festgehalten. Ich wollte nicht noch mehr Schläge abbekommen. Entschuldigung, wenn ich dir Angst eingejagt habe. Magst du mir erzählen, was du geträumt hast?“

Mina, brauchte noch ein paar Minuten um zu sich zu kommen. Sie rückte näher an mich heran und sagte: „Samu, tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe, dass wollte ich nicht. Es war ein Alptraum.“ Ich streichelte ihr über den Kopf und nahm sie auf den Schoß. „Mun Pilvi, magst du es mir erzählen? Ich bin dir nicht böse. Vielleicht habe ich die Schläge ja verdient. Quatsch. Es war doch keine Absicht. Mich bringt so schnell nix um.“ Meine Prinsessa weinte. „Saaammmuuu, ich habe geeträääumt, dass Tom da war. Als ich deinen Griff spürte, dachte ich er hätte mich gefesselt und würde mir wieder was antuen. Sorry, für mein Köpfchenwirrwarr.“ Die Ärmste, es war echt viel für sie. „Prinsessa, alles gut. Ab Mittwoch gehen wir einmal in der Woche zu Timo, er zeigt dir dann vorsichtig was du schon machen kannst und er wird in Zukunft regelmäßig mit dir trainieren. Möchtest du gleich mit zum Sender kommen?“ „Samu, eigentlich gerne aber was ist mit Maila?“ „Mina, die kannst du mitnehmen und wenn du möchtest kann uns dein Bruder auch noch begleiten, der schläft auf der Couch. Ich wollte ihn in seinem Zustand nicht heimfahren lassen. Wir können ihn auch schlafen lassen und gehen hinterher mit ihm im Café Fazer frühstücken. Du hast doch auf jeden Fall Roope und Janne dabei und für Pieni brauchst du nicht viel. Wenn ich den Sendern erkläre warum du dabei bist werden sie es schon verstehen. Allerdings ist Mikko immer dabei. Kommst du damit klar?“ Sie nickte. Wir kuschelten noch etwas und gingen ins Bad um uns fertig zu machen. Anschließend frühstückten wir. Ich schickte in die Nachbarwohnung eine Nachricht, damit die beiden Herren sich fertig machten. Für Toni ließ ich einen Zettel da, dass er auf uns warten soll und wir gleich gemeinsam frühstücken werden. Pieni war mittlerweile auch wach und Mina versorgte sie. Anschließend zogen wir sie gemeinsam an und legten sie in den Kinderwagen. Normalerweise hätte ich das Auto genommen, doch Mina überzeugte mich, dass wir das kurze Stück bis zu den Sendern zu Fuß gehen könnten. Außerdem hatte Mikko ein Auto dabei um gleich zum TV-Sender zu kommen. Er soll sich mal nicht so anstellen, wenn ich Mina dabeihabe. Roope und Janne erschienen und machten sich mit uns auf den Weg.

Als erstes ging Mina mit Kinderwagen und Janne aus dem Haus. Wobei Janne in die andere Richtung ging. Wir ließen erst Mal Mina alleine losziehen. Es war eine Maßnahme an das Selbstvertrauen meiner Frau. Im Ernstfall hätten wir mit 3 Kerlen eingreifen können. Als nächstes folgten Roope und ich. Roope ging Mina hinterher und ich tat so als ob ich mich mit Janne unterhielt. Anschließend folgte ich den beiden. Lief an Roope vorbei und hatte an der nächsten Straßenecke Mina eingeholt. Roope und Janne folgten uns unauffällig. „Mun Pilvi, hast du jemanden gesehen?“ „Nein, Kultaseni, war gestern bestimmt nur Einbildung! Oder wir sind zu früh aus dem Haus.“ „Prinsessa alles gut, es war bestimmt nur eine Verwechslung. Wie süß unsere Pieni aussieht, hat sie nur vom Faija.“ Dieser Satz brachte mir Schläge ein. „Hilfe, nicht noch mehr!“ Am Sender angekommen erwartete uns schon Mikko und schaute uns abwertend an. „Samu, Mina, hei. Warum ist Mina dabei und warum bist du nicht mit dem Auto?“ „Hyvää huomenta Mikko. Zu Fuß bin ich, weil ich etwas mehr auf meine Umweltbilanz achten werde und Mina ist meine Frau, schon vergessen.“ „Samu, nein, habe ich nicht. Du bringst sie doch sonst nicht zu Interviews mit.“ „Mikko es hat Gründe und die werde ich gleich dem Sender erklären und dann erfährst du sie auch.“

Die Moderatoren kamen zu uns und begrüßten uns. „Guten Morgen. Ah, sie haben ihre Frau und ihre zuckersüße Tochter mitgebracht.“ „Joo, hat auch einen Grund. Nach der Entführung der Pieni, fühlt sich meine Frau etwas unsicher alleine und gestern ist ihr jemand begegnet, der wie ihr gewalttätiger Ex-Mann aussah. Aus diesem Grunde haben wir beschlossen, dass sie mitkommt. Sie ist ja sowieso des Öfteren dabei und ich hoffe es stört sie nicht. Pieni ist normalerweise brav, hat sie vom Papa.“ Alles lachte über den letzten Satz. „Frau Haber, sorry, mit der Entführung. Ich kann verstehen, dass das an die Nerven geht. Wir haben kein Problem, dass sie dabei sind. Wenn sie möchten können sie auch mit reinkommen und wir führen auch ein Interview mit ihnen.“ „Danke, dass ich dabei sein darf. Allerdings das Interview macht mein Mann besser alleine. Ich bin nicht so interessant. Außerdem soll die Kleine nicht öffentlich gezeigt werden.“ Die Moderatoren nickten und nahmen mich mit ins Studio. Die 4 setzen sich vor's Aufnahmestudio.

Sommer ohne Wiederkehr - Mina und Samu (Teil 2) - AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt