-Mina's Sicht-
Als ich aufwachte war das Bett neben mir leer. Okay. Ob Samu schon Frühstück macht? Ich räumte im Schlafzimmer noch schnell auf und ging unter die Dusche. Als ich vor dem Spiegel stand und mir meine Haare föhnte dachte ich nur "Fuck" was ist da passiert, deshalb hast du Kopfschmerzen und warum sind deine Brüste so voll. Wann hast du deine Tochter das letzte Mal gestillt? Paska ist die verhungert? Sonst wäre Maila doch am weinen. Samu hat sich bestimmt darum gekümmert. Ich ging ins Schlafzimmer und zog mich an. Maila war friedlich am schlafen. In der Küche schaute ich als erstes in den Kühlschrank. Glück gehabt. Samu hatte eine der Flaschen benutzt, dann werde ich gleich mal noch neue Milch abpumpen. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel von Samu.
'Mun Pilvi, musste mit Mikko noch was vor dem Termin klären. Ging nur heute morgen. Wollte dich nicht wecken. Ich liebe dich. Samu'
Ich machte mir schon mal mein Frühstück fertig bevor Maila wach wurde. Zum Essen kam ich dann allerdings nicht mehr, da war die junge Dame schneller. "Na süße Maus, hast du gut geschlafen? Du hast bestimmt Hunger. Dann setzen wir uns mal auf den Stuhl und die Mama gibt dir was." Nachdem Maila mit allem versorgt war, pumpte ich den Rest der Milch ab. Ich stellte die Flaschen in den Kühlschrank. Maila trug ich auf dem Arm und mein Frühstück einzeln ins Wohnzimmer. Ich legte Maila ins Stillkissen und begann zu essen sowie die Zeitung zu lesen. Als ich alles weggeräumt hatte, kam mein Göttergatte nach Hause.
Er gab mir einen Kuss und fragte wie es mir geht. Anschließend sprachen wir über gestern. Paska, was hab ich denn da angestellt. Mir war das alles total peinlich. Ich schämte mich dafür. Samu war sehr einfühlsam und stand mir bei. Er heißt mein Verhalten zwar nicht für gut, doch schiebt er mich deswegen jetzt nicht ab. Ich hätte mich ja in eine Anstalt abgeschoben. Selbst Mara und Robin waren in der Hinsicht süß und sagten, dass man bei der Paska ausrastet sei doch normal. Samu vereinbarte mit den beiden sie passen auf Maila auf und wir fahren zu Kimi. "Mara, Milch steht im Kühlschrank. Du weißt wie man die warm macht. Wickeln kannst du auch. Zur Not Janne kennt sich auch etwas aus. Wir sind nicht lange weg." "Mama, es ist okay. Wir schaffen das schon. Lass dir noch etwas Zeit mit Papa. Tut euch auch mal gut. Können wir gerne einführen. Ihr gönnt euch paar Stunden und Robin und ich passen auf Sisko auf. So habt ihr dann auch einen Grund mir mehr Taschengeld zu geben." Samu grinste: "Sehr clever Maramäuschen, doch die Idee ist gut. Zwei mal im Monat Babysitter für 50 Euro mehr. Max. 5 Stunden pro Termin. Die meiste Zeit schläft sie eh. Überstunden werden extra bezahlt." Mara nickte. "Einverstanden PAPA!" Ich guckte ganz komisch warum sie es so betonte, doch beide klärten mich schnell auf. Was ich da gestern angestellt habe, wohl die große Welle losgetreten. Warum hab ich nix mitbekommen? Ich hatte direkt wieder ein schlechtes Gewissen. Am liebsten wollte ich mich in mein Mauseloch verkriechen. Ich muss mir mal eine andere Strategie und einen anderen Gesichtsausdruck überlegen. Erschreckend wie jemand in mir liest. "Prinsessa, wir fahren jetzt zu Kimi und hier geblieben." "Ich hab doch eh keine Chance." "Braves Mädchen." Das Grinsen von Samu macht mich direkt schon wieder fuchsig.
Kurze Zeit später waren wir bei Kimi. Er schaute mich an und war mit der Wunde zufrieden. "Gut, dann kann ich ja jetzt gehen", gab ich als Antwort. "Mina, nö. Du bleibst hier. Samu lässt du uns bitte gerade alleine!" "Nein, geh nicht!" Ich hielt Samu's Hand fest und wollte ihn nicht gehen lassen, aber er tat Kimi den Gefallen. 'Roisto' dachte ich wohl zu laut, denn ich sah Kimi's Gesicht. "Mina jetzt lass uns reden." "Kannst du ja, ich will aber nicht." "Auch gut", sagte Kimi. "Dann erzähl halt ich. Mal gucken was angenehmer für dich ist. Zunächst einmal, der Kommentar Samu gegenüber war nicht nett. Du verletzt ihn total. Er steht zu dir und du beschimpfst ihn. Die Sache mit Mara, er konnte es auch nicht nachvollziehen, war genauso paska. Bei jeder Kleinigkeit rennst du weg, du bist alt genug. Stell dich der Situation. Ich verstehe, dass du Angst wegen Tom hast. Doch du weißt wenn er die Angst spürt, dann bist du Wachs in seinen Händen. Stell dich! Sei mutig! Wir sind da und stärken dir den Rücken. Auch ist es nachvollziehbar wenn dir die ganzen Erlebnisse im Kopf umher schwirren. Doch du musst sie verarbeiten und nicht verdrängen...." "Stopp", schrie ich total laut, "es reicht!" Ich schrie weiter diesmal aber wirres Zeug. Samu stand auf einmal an der Tür und ich konnte mich gerade noch so an ihm festkrallen. Ich war k.o. Meine ganze Wut und meinen Hass Tom gegenüber hab ich herausgeschrien und jetzt war ich kraftlos und fertig. Kimi nickte Samu zu. Mein Mann nahm mich auf den Arm und setzte sich mit mir auf die Couch. Ich klammerte mich fest und Samu streichelte mir über den Kopf. Kimi sprach: "Mina, dass war was ich wollte. Du solltest einfach mal deine aufgestaute Wut rauslassen. Deshalb sollte Samu gehen, weil du dich in seiner Gegenwart beherrscht hättest und nur geweint hättest. Es war ja gut, dass du mit dem Wort 'Roisto' uns gezeigt hast, wir sind auf dem richtigen Weg. Diese Sitzungen machen wir zwei jetzt noch öfters. Wir schaffen das schon." Ich schaute mal kurz zu Samu und sagte: "Anteeksi für Roisto. Tut mir leid mein Schatz." "Hei Prinsessa, alles gut. Ich bin dir nicht böse. Kimi hatte mich drauf vorbereitet. Hey, du zitterst ja." Ich weinte. "Wiiiillll heiiiim!'"
Kimi stimmte dem zu. "Samu gute Idee. Sag mir bitte morgen wie krass die Nacht war und wir machen dann den nächsten Termin aus. Sei bitte gleich die ganze Zeit für sie da. Wunder dich nicht, wenn du sie tragen musst oder sie gleich direkt schläft, es war anstrengend für sie. Aus diesem Grunde wollte ich dich ja dabei haben. Machts gut ihr beiden. Süße, wenn was ist ich bin Tag und Nacht da."
Ich frag mich wie ich heimkam. Als ich aufwachte, lag ich auf der Couch und Pieni spielte auf der Krabbeldecke. Samu saß bei ihr und sang ihr Lieder vor.
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Sommer ohne Wiederkehr - Mina und Samu (Teil 2) - Abgeschlossen
Hayran KurguIm Leben von Mina und Samu geht's weiter. Es warten noch ein paar spannende und freudige Ereignisse auf sie.