Kapitel 4

114 6 0
                                    

-Leyla-

Das war ein Volltreffer! Sicher wollte Joey seinen Bruder gar nicht im Gesicht treffen. Es war ein Versehen, da bin ich mir sicher. Ja, die zwei stänkern und necken sich oft, das habe ich gestern schon mitbekommen, aber wirklich böse meint es keiner von Beiden. Außerdem war es ja nur Schnee!

"Na wartet! Ich kriege euch!", ruft Jimmy uns hinter. Joey hat sich einfach meine Hand geschnappt und mich hinter sich hergezogen. Beim Rennen rutschen mir ein paar Haare unter der Mütze hervor und fallen mir ins Gesicht. Eigentlich sehe ich gar nicht, wohin ich laufe. Beinahe stolpern wir über unsere eigenen Füße. Das der Boden unter der dicken Schneedecke gefroren ist, merken Joey und ich nur wenige Schritte später. Wir haben einen Ast übersehen, der auf dem Weg liegt und fallen der Länge nach hin. Da wir zum größten Teil im weichen Pulverschnee landen, tut der Sturz gar nicht weh. Im Gegenteil - es fühlt sich an, als wäre ich auf einem großen Kissen gelandet.

"Hast du dir wehgetan?", fragt Joey, der den Schnee sogar im Gesicht kleben hat. Er sieht aus, wie ein riesiger Schneemann. Ich muss so sehr lachen das mir schon die Tränen über die Wangen laufen. Wahrscheinlich denkt er, ich hätte mir wehgetan und weine deswegen.

"Nein, habe ich nicht.", antworte ich und puste ihm eine Handvoll Schnee ins Gesicht.

"Sehr witzig.", beschwert sich Joey, muss aber auch lachen.

"Attacke!", hören wir Jimmy rufen und im selben Moment sehe ich einen dicken Schneeball auf uns zu fliegen. Joey kann sich schnell genug wegducken. Dadurch bekomme ich den Schneeball genau ins Gesicht. Erschrocken wische ich mir über's Gesicht.

"Kannst du nicht aufpassen?", motzt Joey seinen Bruder an. Auch ich stehe auf und gehe zu den Beiden.

"Ist doch nicht's passiert. Ich bin ja nicht aus Zucker.", sage ich schnell, obwohl ich nicht wirklich weiß, was es bedeutet. Mama sagt das auch ständig. Ich will nicht, das Jimmy und Joey wegen mir streiten.

"Entschuldigen kann er sich trotzdem!" Joey schaut zu mir und deutet auf seinen Bruder.

"Ist ja gut." Jimmy verdreht die Augen, macht dann aber was Joey will.

Ein bisschen übertrieben war es von Joey, seinen Bruder wegen so einer Kleinigkeit vollzumotzen. Nett finde ich es trotzdem.

Dieser Meinung ist auch Mama, als ich ihr beim Abendessen davon erzähle. Da meine Eltern immer den ganzen Tag arbeiten müssen, haben sie nur wenig Zeit, um mit mir draußen zu toben. Aber ich habe ja Maite, Jimmy, Joey und die Anderen. Es ist soll, so viele Freunde zu haben. Eines ist klar - langweilig wird mir nicht.

"Es freut mich, das du so viele Freunde gefunden hast, mein Schatz.", sagt Mama zu mir, als sie mich ins Bett bringt. Sie streicht mir eine meiner schwarzen Locken aus dem Gesicht und lächelt mich an. Meine Mama ist die beste, die ich mir vorstellen kann. Ich umarme sie fest und lege mich dann unter meine Decke. Mama zieht sie über mich, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und macht dann das Licht aus. Ich bin von dem vielen rennne, toben und spielen so müde, das ich gleich einschlafe.

Ich träume davon, mit großen, dicken Schneemännern zu spielen. Wir machen eine wilde Schneeballschlacht. Als mich einer der Schneemänner abschießt, nehme ich ihm einfach die Kohlestückchen weg, die die Augen sein sollen. So sieht er nicht's und kann mich nicht mehr abwerfen.

Forever Together Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt