-Leyla-
Ich schaffe es tatsächlich nich weitere, mehr oder weniger brauchbare Fotos an diesem Abend zu schießen. Aber irgendwann habe auch ich die Nase voll von der Arbeit und verstaue meine Kamera in der Tasche.
Die Stimmung wird immer ausgelassener, was bei einigen Gästen nicht zuletzt am Alkohol liegt.
Zusammen mit Jimmy habe ich mich eben an eine der Tische gesetzt. Von meinem Platz aus beobachte ich, wie die Kellner beginnen das Buffet aufzubauen. Die herrlichsten Düfte strömen aus der Küche direkt in meine Nase und prompt knurrt mir der Magen. Selbst Jimmy, der bis eben in ein Gespräch mit seinem Nebenmann vertieft war, hört dies und lächelt mir verständnisvoll zu.
"Hast du 'nen Bären verschluckt?", fragt er und sein Grinsen wird nich breiter. War ja klar, das irgend so ein Spruch kommt!
"Weißt du, wann ich das letzte Mal was gegessen habe?", frage ich gespielt empört.
"Ich kann's mir denken."
Als das Buffet eine viertel Stunde später für eröffnet erklärt wird, lasse ich, trotz meines knurrenden Magens, den anderen den Vortritt. Nachdem der erste Andrang sich gelegt hat, machen auch Jimmy und ich uns auf den Weg. Wir laden uns die Teller ordentlich voll und bekommen jeder noch ein weiteres Getränk in die Hand gedrückt.
Dieses stelle ich am Tisch vor mir ab und beschließe, dieses nicht anzurühren. Keine Ahnung, wie viel Alkohol ich vertrage und eigentlich hatte ich nicht vor, das ausgerechnet heute zu testen!"Die wollen uns wirklich abfüllen.", stellt Jimmy fest und schiebt sein Glas ein Stückchen zu weit von sich.
"Ja, sieht so aus.", stimme ich ihm zu.
Während des Essens herrscht eine, fast schon gespenstische Stille. All die Leute, die bis vor ein paar Minuten noch wild durcheinander geredet haben, sind mit ihren vollen Tellern beschäftigt. Da während des Essens logischerweise alle ruhig auf ihren Stühlen sitzen bleiben, habe ich zum ersten Mal eine Chance die übrigen Gäste genauer zu betrachten. Bis eben sind ja alle herumgewuselt, wie Ameisen in ihrem Haufen. Wie ich schon befürchtet habe, kenne ich keinen weiteren der Gäste; abgesehen von meinem Chef und den Kelly's. Aber was habe ich anderes erwartet?
Ein großer, ziemlich kräftiger Mann erhebt sich von einem der vorderen Tische. Er knöpft sein Jacket zu, streicht dieses glatt und betritt die Bühne. Er lässt den Blick über die Tische schweifen und räuspert sich dann. Die Aufmerksamkeit liegt nun auf ihm.
"Ich freue mich, das ihr Alle meiner Einladung gefolgt seid. Vielen Dank.", sagt er und ein tosender Applaus hallt durch den Raum.
"Aber vor Allem freue ich mich, das sogar die Kelly Family Zeit gefunden hat, um mich in meiner bescheidenen Hütte zu besuchen." Mit den Augen sucht er den Raum nach den Geschwistern ab. Bei jedem, den er konnte ausfindig machen, schwillt seine Brust ein Stückchen mehr vor Stolz an.
"So ein Schleimscheißer.", wittert Jimmy mir zu, behält sehr sein Lächeln bei. Empört über seine Aussage ramme ich ihm den Ellenbogen gegen die Rippen.
"Und da sie hier oben definitiv eine bessere Figur abgeben als ich, werde ich ihnen jetzt mal Platz machen. Viel Spaß meine Lieben." Wiedet erschüttert Applaus die Räume. Der Gastgeber, wer auch immer das ist, drückt das Mikrofon zurück in die Halterung und verlässt die Bühne.
Fast gleichzeitig werden überall Stühle zurück geschoben. Die Kelly's stehen auf und gehen zur Bühne."Bis gleich.", sagt Jimmy und folgt seinen Geschwistern, die vorn schon auf ihm warten.
Nicht nur ich rücke meinen Stuhk ein Stückchen, um eine bessere Sicht zu haben. Ein Mädchen am Nebentisch, vielleicht zwölf oder dreizehn Jahre alt, starrtzur Bühne wie ein hypnotisieres Kaninchen.
'So eine ist das also.', denke ich und schüttele den Kopf. Als die Scheinwerfer angeschaltet werden und Paddy nach vorn ans Mikrofon tritt, schlägt sie sich die Hände vor den Mund, wie, um einen Schrei zu unterdrücken.
"Schönen guten Abend.", sagt Paddy gut gelaunt, was die Kleine am Nebentisch komplett durchdrehen lässt. Ihre Mutter packt sie am Arm und führt sie navh draußen, da ihr das Verhalten ihrer Tochter offensichtlich peinlich ist. Die Arme...
"Wir freuen uns sehr heute Abend hier sein und für euch alle spielen zu dürfen. Viel Spaß mit unserem neuen Song.", höre ich Paddy sagen und die Menge applaudiert erneut. Ich wende meinen Blick auch wieder zur Bühne. Weiter vorne entdecke ich Thomas mit startklarer Kamera, was mich daran erinnert, das ich dies auch tun sollte. Ich ziehe meine Kamera aus der Tasche, schalte sie ein, bleibe aber am Tisch sitzen. Bleibe lieber erstmal im Hintergrund.
Das Licht wird gedämmt und Paddy entlockt seiner Gitarre die ersten Töne. Alle schauen gespannt und erwartungsvoll zur Bühne.
Natürlich habe ich während der letzten Tage versucht herauszufinden, welchen Song sie heute spiele wollen, aber sowohl Jimmy als auch Joey wollten es mir nicht verraten. Die Anderen habe ich gar nicht erst gefragt.' I wish I had your paire of wings
I had them last night in my dreams
I was chasing butterflys
Until the sunrise broke my eyes.
Tonight the sky has glued my eyes
'cause what they see's an angel hive.
I've got to touch that magic star
And greet the angels in their hive', hallt es aus den Lautsprechern, als Paddy zu singen beginnt. Überrascht schaue ich auf, da ich bis eben mit den Kameraeinstellungen beschäftigt war. Überrascht deswegen, weil ich diesen Song eben zum ersten Mal höre. Zwar bekomme ich ab und zu ein paar Töne zu hören, wenn neue Texte entstehen, so aber nicht bei diesem Song.Ohne wirklich zu wissen was ich tue, schließe ich die Augen und lausche einzig und allein dem Song. Ich spüre wie sich eine Gänsehaut über meine Arme zieht und öffne die Augen in dem Moment, als Paddy und Angelo den Refrain anstimmen.
'Sometimes, I wish I where an angel
Sometimes I wish I where you'Tosender Applaus hallt an den Wänden wieder und die Gäste springen von ihren Stühlen auf. Ich ebenso. Die Kelly's stellen sich am vorderen Rand der Bühne nebeneinander auf und verbeugen sich. Sie packen ihre Instrumente weg und kommen im Gänsemarsch von der Bühne. Sofort drängen sich einige Leute um sie herum und überhäufen sie mit Lob und Begeisterung.
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Forever Together
FanficSchon als Kinder freunden sich Jimmy und Joey Kelly mit Leyla an. Die Drei verstehen sich von Anfang an super und werden beste Freunde. Als die Kelly's nach dem Tod von Barbara-Ann weiterziehen verlieren sich die drei aus den Augen. Viele Jahre spä...