Kapitel 47

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-Leyla-

Ich war ehrlich überrascht von Jimmy's Einladung. Die ganze Woche über hatten wir quasi überhaupt keinen Kontakt, da wir Alle beschäftigt waren und uns nur beim Abendessen gesehen haben. Und jetzt kommt diese Einlaaus heiterem Himmel.
Aber natürlich freue ich mich darüber. Es ist nicht selbstverständlich; die Kelly's hätten auch einfach ihre Sachen packen und alleine fahren können. Haben sie aber nicht getan.

Und so stehe ich jetzt seit fünf Minzten in meinem Zimmer vor meinem Bett, auf dem ich meine Klamotten ausgebreitet habe und kann mich nicht entscheiden, was ich anziehen soll. Ich weiß nicht einmal, wie warm es ist, beziehungsweise werden soll. Tagsüber ist es schon extrem heiß, aber am Abend ...? Meist bin ich nur nach Hause gekommen, habe eine Kleinigkeit gegessen und habe mich dann in mein Zimmer verkrochen.

Letztendlich ziehe ich mir nur eine andere Jeans an und suche vorsichtshalber einen warmen Pullover herzu. Das T-Shirt lasse ich einfach gleich an. Schnell stecke ich mein Handy in die Hosentasche, da ich keine Tasche mitnehmen will. Wozu auch?

Als ich nach der Türklinke greifen will, springt die Tür auf und ich renne beinahe mit Jimmy zusammen.

"Das nenne ich mal perfektes Timing."

"Kann man so sagen.", erwidere ich und ziehe die Tür hinter mir zu. Die Unordnung auf meinme Bett muss er nicht unbedingt sehen.

Wie Jimmy schon gesagt hat, sind auch seine Geschwister erfreut, das ich heute Abend dabei bin und um ehrlich zu sein, freue ich mich auch mit jeder Sekunde mehr darauf. Der Ausflug wird sicher spannender, als mein geplantes Abendprogramm. Im Bett liegen und lesen kann ich auch an anderen Tagen. Immerhin habe ich daran gedacht, meine Kameramitzunehmen. Man kann nie wissen, was der Abend bringen wird!

Nachdem etliche Kühltaschen mit allen möglichen Lebensmitteln im Kofferraum verstaut sind, quetschen auch wir uns in den Bus. Und das meine ich wörtlich! Ich muss mich halb auf Joey's Schoß setzten, damit wir alle Platz haben. Jimmy's skeptischer Blick dabei entgeht mir nicht.

Die Fahrt dauert nicht länger als eine viertel Stunde und ich bin froh, als wir alle wieder aussteigen und frei durchatmen können. Zusammen mit Patricia und Barby breite ich die Decken auf dem rasen aus, während die Jungs Feuer machen. Zumindest versuchen sie es. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekommen sie es dann doch auf die Reihe und die Flammen tanzen im Wind. Die Sonne verschwindet langsam hinter den Baumwipfeln und färbt den Himmel rosa.

Das ich meinen Pullover habe im Bus liegen lassen merke ich erst, als der Wind mit der Zeit immer kälter wird und sich eine Gänsehaut auf meinen Armen ausbreitet. Inzwischen sind die Flammen unseres Lagerfeuers die einzige Lichtquelle, die noch existiert, abgesehen von den Sternen, die am schwarzen Himmel funkeln. Der Mond hat sich so eben hinter einer dicken Wolke versteckt, die, um ehrlich zu sein, nicht sehr vertrauenserweckend aussieht. Aber wir wollen ja positiv bleiben ...

Um mich etwas aufzuwärmen, rutsche ich näher ans Feuer. Die anderen unterhalten sich über die nächsten Tage und die kommenden Konzerte. Da ich bei diesem Thema absolut nicht mitreden kann, schalte ich irgendwann ab und meine Gedanken driften ab. Erst das Vibrieren meines Handy's lässt mich aufschrecken. Schnell krame ich es aus meiner Hosentasche hervor und schaue auf das Display. Als ich die Nummer erkenne fällt es mir beinahe aus der Hand. Meine Eltern! Die Zeit verging in den Tagen so schnell, das ich ganz vergessen hatte, das die beiden heute aus London zurückkommen würden. Schnell drücke ich den Anruf weg, stelle das Handy stumm und lasse es wieder in meiner Hosentasche verschwinden. Der Tag war zu schön, um ihn mir jetzt durch dieses Telefonat verderben zu lassen! Aus die Moralpredigt meiner Mutter habe ich so gar keinen Bock!

Das Alles geschieht so schnell, das Keiner der Kelly's etwas davon mitbekommt. Hoffe ich zumindest. Leider bekomme ich den Anruf meiner Eltern den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf. Sie sind nicht einmal hier und schaffen es trotzdem, mir den Tag zu versauen, toll! Aber das Schlimmste ist, das ich ihnen nicht einmal böse sein kann. Ich meine, ich bin, während meine Eltern in London waren, einfach aus Spanien abgehauen und nach Deutschland geflogen. Wäre es anders herum, würde ich mir auch Sorgen machen. Vielleicht sollte ich mich die nächsten Tage wirklich mal bei meine Eltern melden, um sie zu beruhigen.

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