Kapitel 43

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-Leyla-

Gestern Abend bin ich, ohne mich umzuziehen nur noch ins Bett gefallen. Der Tag hat an meinen Kräften gezehrt, obwohl eigentlich nicht sonderlich viel passiert ist. Wir haben noch bis weit nach Mitternacht in Joey's Zimmer gesessen und haben einfach nur geredet. Nach ein paar Stunden war alles wieder so wie früher, als wir noch Kinder waren. Fast so, als hätten wir uns nie aus den Augen verloren.

Da es, logischerweise, schon stockdunkel war, als ich mich habe ins Bett fallen lassen, habe ich nicht einmal die Gardinen vor die Fenster gezogen, was mir jetzt, am nächsten Morgen, zum Verhängnis wird. Die Sonne scheint grell zu meinem Fenster hinein und blendet mich, als ich die Augen aufschlage. Ich gebe ein undefinierbares Geräusch von mir, ziehe die Decke über den Kopf und drehe mich auf die andere Seite.
Die vielen Stimmen, die von unten zu hören sind, machen mir klar, wo ich mich gerade befinde. So richtig realisiert habe ich die ganze Sache noch immer nicht.

Ein leises Klopfen an der Tür ertönt und wenige Sekunden später höre ich, wie diese geöffnet wird.

"Guten Morgen, Schlafmütze." Joey's Stimme dringt nur gedämpft zu mir durch, da ich mir die Decke bis über beide Ohren gezogen habe.

"Ich schlafe noch.", nuschele ich, drehe mich aber auf die andere Seite und luke unter der Decke hervor.

"Klar, ganz tief und fest. Ich sehe schon.", antwortet er.

"Genau."

"Okay, dann nehme ich dein Frühstück eben wieder mit nach unten. Findet sich bestimmt ein anderer Abnehmer." Sein Grinsen kann ich aus seiner Stimme heraushören, dazu brauche ich ihn gar nicht zu sehen.

"Wehe!", sage ich energisch und schlage ruckartig die Decke zurück. Wahrscheinlich bin nicht nur ich froh, das Joey das Tablett bereist abgestellt hat, da er dank meiner plötzlichen Bewegung erschrocken zusammenzuckt. Ich verkneife mir ein Lachen und durchquere das Zimmer. Ich setze mich an den Schreibtisch, auf dem Joey mein Frühstück abgestellt hat. Als erstes nehme ich einen großen Schluck von dem Orangensaft, der, wie ich überrascht feststelle, frisch gepresst ist.

"Daran könnte ich mich gewöhnen.", sage ich und bestreiche einen Toast mit Butter und Marmelade.

"Das kann ich mir gut vorstellen.", erwidert Joey. Dann verlässt er das Zimmer und ich genieße mein bestes Frühstück seit Tagen.

Als ich das Tablett wenig später nach unten in die Küche schaffe, treffe ich dort nur Kathy an. Die anderen sind schon wieder unterwegs.

"Melde dich, wenn du etwas brauchst. Wir sind zum Mittag wieder da.", sagt sie und legt mir einen Notizzettel mit einer Telefonnummer auf den Küchentisch.

"Ich komme zurecht, danke."

Da ich gestern Abend zu müde war, bin ich nicht einmal dazu gekommen, meine Sachen auszuräumen. Und da ich jetzt sowieso nicht's vorhabe, beschließe ich, das jetzt gleich nachzuholen, ehe ich es tagelang vor mir herschiebe. Zum Glück habe ich nicht all zu viele Klamotten eingepackt, sodass es nur eine Frage von Minuten ist, bis ich fertig bin. Danach begebe ich mich auf die Suche nach einem Badezimmer, welche schneller beendet ist, als ich gedacht habe. Ich dusche, wasche mir die Haare und putze anschließend noch die Zähne. Nur in ein Handtuch gehüllt husche ich über den Flur in mein Zimmer. Zum Glück bin ich alleine im Haus! Nicht, das einer der Jungs mich so gesehen hätte!

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