-Leyla-
Als Joey's Lippen sich auf meine legen zieht sich eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper und ein leises Seufzen verlässt meinen Mund. In diesem Moment ist mir plötzlich alles egal. Das einzige was jetzt zählt ist, das Joey hier ist und niemals aufhört mich zu küssen. Mich SO zu küssen! Ob er merkt, das dies mein erster Kuss ist? Ist es SEIN erster Kuss? Mein Hirn ist indessen so matschig, das ich kaum mehr klar denken kann.
Instinktiv öffne ich meine Lippen noch ein Stück weiter, als ich seine Zunge an meiner spüre. Ein erneutes Seufzen entfleucht mir und ich spüre, wie sich Joey's Lippen zu einem leichten Lächeln verziehen.
Schwe atmend lösen wir uns schließlich voneinander. Wie viel Zeit ist vergangen? Ich habe keine Ahnung. Mir kommt es vor wie eine kleine Ewigkeit; wie unsere kleine Ewigkeit.
"Wann geht dein Flieger?", fragt Joey auf einmal, als wäre dieser Kuss nie passiert.
"War ich echt so schlecht?", frage ich zurück und lächele ihn an.
"Nein, ganz und gar nicht.", antwortet Joey und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht von der ich nicht einmal mitbekommen habe, wie sie dahin gekommen ist.
"Ich will nur nicht, das du wegen mir deinen Flug verpasst." Er legt seine Hand wieder an meine Wange und fährt mit dem Daumen die Konturen meiner Lippen nach. Ich schließe die Augen und neige den Kopf zur Seite und schmiege mein Gesicht an seine, von Gitarre spielen, rauen Finger. Da ist sie wieder, die Ganzkörper - Gänsehaut.
Joey lässt mich keine Sekunde aus dem Augen, was mir nicht wirklich dabei hilft mich an meinen Abflugszeit zu erinnern.
"Halb zehn.", sage ich schließlich. Zumindest glaube ich, das es halb zehn war.
"Okay."
"Warum willst du das ausgerechnet jetzt wissen?"
"Du musst los.", antwortet er und deutet auf den Wecker auf seinem Nachttisch. Nur ungern löse ich meinen Blick von Joey und schaue an ihm vorbei auf das Zifferblatt.
"Shit!", entfährt es mir, als mir klar wird, wie spät es ist. Wie von der Tarantel gebissen springe ich auf.
"Sorry, ich muss los. Thomas wartet schon im Büro."
"Hab einen schönen Tag." Joey, der noch immer auf seinem Bett sitzt, nimmt meine Hand, zieht mich an sich und drückt mir einen sanften Kuss auf die Lippen.
"Du auch.", wispere ich, zu mehr ist mein Körper nicht in der Lage.
Während des gesamten Weges bin ich so in Gedanken und Erinnerungen vertieft, das es beinahe an ein Wunder grenzt, das ich unfallfrei im Büro ankomme.
"Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr.", sagt Thomas, als ich mit einer Viertelstunde Verspätung ankomme und meine Sachen auspacke.
"Sorry... Hab verschlafen." Was für eine lahme Entscheidung. Da hätte mir echt eine Bessere einfallen können.
"Okay, und warum grinst du dann wie ein Honigkuchenpferd?" Ich spüre, wie meine Wangen heiß werden und ich knallrot anlaufe. Schnell vergrabe ich das Gesicht in den Händen und wende den Blick ab.
"Das muss dir doch nicht peinlich sein.", sagt Thomas belustigt.
"Ist es auch nicht. Es ist ein toller Tag mit schönem Wetter. Da kann man ja wohl gute Laune haben."
"Schon klar.", sagt Thomas und sieht mich wissend an. Plötzlich sind die Unterlagen die vor mir auf dem Schreibtisch liegen interessanter als alles andere. Langsam blättere ich durch den Hefter und versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass ich keine Ahnung habe, was auf den Papieren steht.
"Interessant?", fragt Thomas da auf einmal.
"Mh.", mache ich, ohne von dem Hefter aufzuschauen.
"Wenn du den Hefter herum drehst, ergibt der Text vielleicht ein bisschen mehr Sinn." Oh mein Gott! Wie peinlich!
Entweder hatte er Mitleid mit mir, oder ihm ging meine Schusseligkeit auf die Nerven, denn schließlich schickte Thomas mich eine Stunde eher als gewöhnlich nach Hause. Beschweren will ich mich allerdings nicht, da ich meine Sachen noch nicht gepackt habe.
So richtig dazu motivieren kann ich mich leider nicht. Aus irgendeinem Grund habe ich auf diese Reise überhaupt keine Lust mehr. Natürlich will ich meine Eltern wiedersehen; und Maite. Genau so gern würde ich aber auch hier bei Joey und den Anderen bleiben.
'Nein, du wirst jetzt keinen Rückzieher machen!', mahne ich mich selbst und öffne meinen Kleiderschrank. Wahllos greife ich mach irgendwelchen Klamotten und stopfe sie in meine Tasche. Immerhin brauche ich mir keine Gedanken machen, was ich mache, fals ich etwas vergessen habe. Ein paar Klamotten habe ich ja bei meinen Eltern noch. Eine Sorge weniger.
Bis spät in die Nacht wälze ich mich unruhig im Bett hin und her. Ich finde einfach keine Ruhe.
Dementsprechend müde bin ich am nächsten Morgen. Nur mit Mühe kann ich die Augen aufhalten. Warum habe ich mir nicht einen späteren Flug gebucht? Das habe ich nun davon.Zum Glück hat Thomas mir angeboten, mich zum Flughafen zu fahren. Sonst hätte ich noch eher aufstehen müssen.
"So, da wären wir.", sagt er und stellt den Motor ab. Ich löse meinen Sicherheitsgurt und steige aus.
"Danke für's fahren.", sage ich. Thomas gibt mir meinen Koffer und ich suche meine Ticket daraus hervor.
"Kein Problem. Ich hole dich in zwei Wochen hier wieder ab. Es sei denn,..."
"Ja, wir sehen uns in zwei Wochen.", falle ich ihm ins Wort.
Im Flughafengebäude ist die Hölle los. Man könnte meinen, dass ganz Deutschland über Weihnachten verreist. Und doch dauert es nur wenige Minuten bis mein Flug aufgerufen wird.
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Forever Together
FanfictionSchon als Kinder freunden sich Jimmy und Joey Kelly mit Leyla an. Die Drei verstehen sich von Anfang an super und werden beste Freunde. Als die Kelly's nach dem Tod von Barbara-Ann weiterziehen verlieren sich die drei aus den Augen. Viele Jahre spä...