Kapitel 86

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-Leyla-

Die dunklen Wolken, die aufzogen, als wir hier landeten, haben es sich anders überlegt und zogen doch weiter. Was leider nicht weiteegezogen ist, ist meine Nervosität. Während der gesamten Fahrt vom Flughafen bis zur Halle habe ich kein einiges Wort mit Maite gewechselt und bin in meinem Sitz unruhig hin und her gerutscht. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals; so laut, das es wahrscheinlich sogar unser Taxifahrer hören kann. Die ganze Zeit gehe ich dir Situation im Kopf durch, was geschehen wird, wenn ich Jimmy und Joey gegenüber stehen werde. Wird es, wie Maitw gesagt hat? Werden die zwei meine Entscheidung verstehen? Wie wird es weitergehen, wenn sie es tun? Wie, wenn nicht?

"Leyla? Kommst du?" Maite's Worte holen mich aus meinen Gedanken. Verwirrt sehe ich mich um, nur, um festzustellen, das wir bereits auf dem Parkplatz stehen. Schnell löse ich den Gurt, nehme meine Tasche und steige aus.

"Alles okay?", fragt Maite und mustert mich von oben bis unten.

"Ja."

"Gut, dann lass uns gehen."

Mit etwas wackeligen Beinen folge ich meiner Freundin. Das ich am liebsten auf der Stelle umkehren wollen würde merkt sie mir nicht an. Tapfer halte ich mit ihr Schrit, während Maite auf den Hintereingang zusteuert. Hoffentlich hat John daran gedacht, den Sicherheitsleuten zu sagen, dasnich auch komme. Nicht, das sie mich gar nicht herein lassen. Dann wäre all die Aufregung umsonst gewesen.

Da es aber John persönlich ist, der an der Tür auf uns wartet, hätte ich mir diese Gedanken gar nicht machen müssen. Sicher hat Maite ihm aus dem Taxi Bescheid gegeben, wann wir hier sein werden.

"Ich hätte nicht gedacht, das du wirklich kommst.", sagt John zu mir, nachdem er und Maite sind begrüßt haben.

"Tja, kannst du mal sehen. Ich bin immer für eine Überraschung zu haben.", sage ich.

"Sieht ganz so aus.", erwidert er und zieht dir Tür hinter mir wieder zu.

Während ich hinter den Beiden durch die langen Gänge laufe, schießen mir tausend Dinge durch den Kopf. Hat John seinen Geschwistern erzählt, das ich heute komme? Wenn ja, wie haben sie darauf reagiert? Irgendetwas ganz tief in mir drin, freut sich, Alle wiederzusehen; auch, wenn das in meinem Kopf noch nicht ganz angekommen ist. Ich habe damals nicht nur für die Kelly's gearbeitet. Sie alle sind zu richtig guten Freunden geworden. Freunde, die ich während der letzten Jahre echt vermisst habe, wie mir jetzt klar wird, das ich sie in wenigen Augenblicken wiedersehen werde. Beruht dies auf Gegenseitigkeit?

Als wir um die nächste Ecke biegen und die vielen bekannten Stimmen immer näher kommen, halte ich instinktiv dir Luft an und lasse mich; unbeabsichtigt natürlich; noch ein paar Schritte zurückfallen. Trotzdem dauert es nicht lange bis Patricia mich entdeckt. Ungläubig, gleichzeitig aber auch total überrascht sieht sie mich an. Fast so, als könnte sie es nicht glauben, was sie sieht. Kann man es ihr verübeln? Nein. Ich glaube es ja selbst noch nicht. Unbeholfen stehen wir uns gegenüber und wissen nicht's zu sagen.

"Überraschung.", sage ich schließlich und bringe sogar ein kleines Lächeln zustande.

"Das kannst du laut sagen.", erwidert sie und endlich schaffen wir es beide uns aus unserer Starre zu lösen.

Nicht nur ich habe feuchte Augen, als wir uns schließlich in den Armen liegen. Auch die anderen, zumindest die, die mich kennen, sind sichtlich erfreut mich hier wiederzusehen. Ziemlich schnell werde ich in Gespräche verwickelt und noch schneller fühlt es sich an, wie früher. Als wäre ich nur weggewesen. Sowohl Jimmy, als auch Joey fehlen allerdings in unserer Runde, was ich gleich aos erstes feststellen muss. Ein ganz kleiner Teil in mir, atmet erleichtert durch, da so unsere Begegnung herausgezögert wird. Aber ein viel größerer Teil ist natürlich enttäuscht. Wo die Beiden wohl stecken?

Nach einer Weile schaffe ich es tatsächlich mich etwas von den anderen abzukapseln. Vom vielen erzählen ist mein Mund total trocken und außerdem muss ich dringend mal wohin. Von John lasse ich mir den Weg zum Catering beschreiben und mache mich dann auf den Weg. Das ich mich dabei nicht verlaufe grenzt an ein Wunder; war damals schon so. Ich habe einfach einen sehr schlechten Orientierungssinn.

Von dem kleinen Buffet, welches in einem der Räume aufgebaut wurde, nehme ich mir eine Wasserflasche und trinke ein paar große Schlucke. Danach lege ich meine Sachen ab und mache mich auf die Suche nach den Toiletten, was in diesem Labyrinth gar nicht so einfach ist. Dafür werde ich, für meine Verhältnisse, schnell fündig.

Als ich wieder in den Gang trete brauche ich ein paar Sekunden um zu wissen aus welcher Richtung ich gekommen bin.

"Hättest du vor zwei Jahren gedacht, das wir heute hier spielen?", höre ich eine, mir wohl bekannte Stimme fragen. Jimmy - eindeutig! All meine Pläne, zurück zu Maite und den anderen zu gehen, verwerfe ich und gehe wie von selbst in die andere Richtung.

"Gedacht nicht, aber gehofft. Wurde Zeit, das wir den Leuten da draußen zeigen, dass wir es noch draufhaben.", antwortet Joey.

"Das wird sich in den nächsten Stunden zeigen.", antwortet Jimmy. Ich biege gerade in den Gang ein, in dem die Beiden sitzen und sich unterhalten, als Joey sagt: "Wird schon schief gehen.", aufsteht und beginnt nervös im Gang auf und ab zu laufen. Obwohl ich noch einige Meter entfernt stehe, sehe ich den Beiden ihre Nervosität deutlich an. Wie gesagt, einige Dinge ändern sich wohl nie.

"Hoffentlich nicht.", sage ich, von mir selbst überrascht, bevor ich mich zurück halten kann. Augenblicklich drehen sind Jimmy und Joey in meine Richtung und sehen mich mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Überraschung im Blick an.

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