-Leyla-
Zum ersten Mal seit Jahren bin ich froh, als sich meine Eltern zwei Tage später verabschieden. DieVersuche meines Vater, mich zum mitkommen zu bewegen, sind an meinem Dickkopf gescheitert. Okay... meine Mutter war auch sehr hilfreich.Ohne ihre Hilfe würde ich jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit im Flieger nach London sitzen. Andere Leute würden sich freuen, mal von zu Hause wegzukommen, aber was soll ich in England? Geregnet hat es während der letzten Tage hier genug, da muss ich nicht in das Land mit der höchsten Regenwahrscheinlichkeit reisen!
Obwohl ich es gewohnt bin,wochenlang alleine zu sein, langweile ich mich dieses Mal schon am zweiten Tag. Aus lauter Verzweiflung habe ich schon angefangen mein Zimmer aufzuräumen. Allerdings dauert das nicht länger als eine Stunde. Toll, und was jetzt?
Wenn das Wetter besser wäre, könnte ich wenigstens nach draußen, um mir die Beine vertreten können, aber bei Regen ist das eher unpraktisch. Mist!Zum Nachmittag schiebt sich dieSonne vor die Wolken und der Regen lässt nach. Diese Chance will ich nutzen und ziehe mir schnell meine Jacke an, nehme meinen Schlüssel und verlasse das Haus. Zum Glück habe ich mein Handy und die Kopfhörer dabei. Zum ersten mal, seit den Diskussionen mit meinem Vater, kann ich von ebendiesen abschalten und an etwas anderes denken.
„Ich dachte du bist mit deinen Eltern in London?", fragt Maite überrascht, als ich am Nachmittag vor ihrer Haustür stehe. Da die Zeit einfach nicht schneller vergehen wollte, bin ich auf gut Glück zu ihr gegangen.
„Tja, wie du siehst bin ich noch hier.", antworte ich.
„Wie lange hast du gebraucht, um deinen Vater zu überreden?" Ja, Maite kennt meine Eltern einfachzu gut. Logisch, ich heule mich ja auch immer bei ihr aus.
„Nicht so lange, wie ich befürchtet hatte."
Gemeinsam gehen wir in ihr Zimmer, da es indessen wieder angefangen hat zu regnen und auch ziemlich kalt geworden ist. Wir statten uns mit einigen Filmen und Knabbereien aus und setzen uns vor der Fernseher. So kann ich wenigstens für eine bestimmte Zeit von meinem Ärger abgelenkt werden und an etwas anderes denken. Die meisten der Filme kennen wir Beide schon auswendig, da es solche Nachmittag öfter gibt. Eigentlich verstecke ich mich immer bei Maite, wenn ich Stress mit meinen Eltern habe. Das sie sich mein Gejammer trotzdem noch freiwillig antut, grenzt meiner Meinung nach an ein Wunder.
„Die Gesichter meiner Eltern würde ich gerne sehen, wenn sie nach Hause kommen und ich wäre weg.", überlege ich laut. Wir liegen nebeneinander auf dem Fußboden, schauen an die Decke und unterhalten uns. Okay, die letzten Minuten war jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Aber bei der Vorstellung, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
„Ist das dein Ernst?" Maite setzt sich auf in den Schneidersitz und schaut mich ungläubig an.
„Warum denn nicht? Ich bin volljährig und kann machen was ich will.", erwidere ich nur schulterzuckend.
„Leyla, du kannst nicht einfachabhauen. Wo willst du denn überhaupt hin?"
„Keine Ahnung. Hauptsache weg von hier!", antworte ich, gehe im Kopf aber bereits mögliche Reiseziele durch. Alles scheint auf einmal ganz leicht, nur ein Problem bleibt. Wie würde ich meinen Trip finanzieren wollen? Einfach, heimlich, still und leise auswandern ist eine Sache, aber dafür das Geld meiner Eltern nehmen, wäre eine Nummer zu groß. Noch dazu haben wir die Scheine auch nicht in Massen zu Hause liegen. Zwar spare ich schon ein paar Jahre, aber ich denke nicht, das solche Unmengen zusammengekommen sind, das ich ohne Probleme auswandern kann!
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Forever Together
FanfictionSchon als Kinder freunden sich Jimmy und Joey Kelly mit Leyla an. Die Drei verstehen sich von Anfang an super und werden beste Freunde. Als die Kelly's nach dem Tod von Barbara-Ann weiterziehen verlieren sich die drei aus den Augen. Viele Jahre spä...