Kapitel 45

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-Leyla-

Die erste Arbeitswoche verlangte mir doch mehr ab, als ich gedacht hatte. Natürlich hatte ich viel Spaß und Thomas nahm sich alle Zeit der Welt, um mir alles genau zu erklären zu können und trotzdem bin ich jeden Abend wie tot in mein Bett gefallen und habe bis zum Klingeln meines Wecker's durchgeschlafen. Die Kelly's bekam ich kaum zu Gesicht, da auch sie mit der Planung der nächsten Konzerte viel zu tun hatten.

Doch heute ist Freitag. In wenigen Stunden trete ich mein wohl verdientes Wochenende an. Obwohl der Vormittag echt interessant war, bin ich froh, als ich meine Sachen zusammenpacken und mich auf den Heimweg machen kann. Zum Glück bin ich nur fünf Minuten unterwegs!
Wie schon die ganze über bin ich die erste halbe Stunde alleine im Haus. Gott sei Dank habe ich daran gedacht, mir einen Schlüssel zu organisieren! Am ersten Abend stand ich nämlich stundenlang vor der Haustür und musste warten, bis mich jemand reinlassen konnte. Wenigstens hat es nicht geregnet.

Ich stelle meine Tasche auf meinem Schreibtisch ab und hole die Fotos heraus, die ich Woche über geschossen habe. An manchen Tagen kam ich mir vor wie ein Paparazzi, da ich quer durch die Stadt gerannt bin, nur, um hier und da ein Foto zu machen. Wie so ein typischer Tourist! Einige Motive habe ich, mit Thomas' Hilfe gleich entwickelt und an Maite geschickt. Da ich bis heute keine Antwort bekommen habe, gehe ich davon aus, das meine Freundin den Brief noch nicht bekommen hat.

Gedankenverloren packe ich meine Tasche aus und stapele die Unterlagen ordentlich auf dem Schreibtisch. Wie schon letzte Woche über muss ich feststellen, das ich mir die ein oder andere Sache noch besorgen muss; Ablagefächer, Hefter und so manche andere Büroartikel, denn außer dem Kugelschreiber, den ich zufällig einstecken hatte, ist hier nicht's desgleichen zu finden. Und Thomas, oder die Kelly's will ich nicht ständig fragen müssen. Keiner von ihnen würde meine Bitte abschlagen, aber ich bin ja nicht hergekommen, um auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein!

Nachdem ich meine Tasche leergeräumt habe, hänge ich sie über dir Lehne des Stuhles und ziehe meine Jacke aus. Diese hänge ich, anders wie ich es zu Hause in Spanien getan hätte, ordentlich auf einen Kleiderbügel und in meinen Schrank. Ich knöpfe meine Bluse auf und hänge sie neben die Jacke. Mein Blick wandert zwischen den leeren Regalbrettern und meiner Reisetasche, die ungeöffnet im Schrank steht. Als ich vor ein paar Tagen dieses Zimmer bezogen habe, hatte ich einfach keine Lust, meine Sachen in den Schrank zu sortieren.
Kaum habe ich den Reißverschluss aufgezogen und nach dem ersten Kleidungsstück gegriffen, klopft es an meiner Tür.

"Moment!", rufe ich, da mir im letzten Augenblick einfällt, das ich ja nur im BH dastehe. Schnell ziehe ich das erstbeste T-Shirt aus meiner Tasche, welches ich in die Finger bekomme und ziehe es über. Auf dem Weg zur Tür befreie ich meine Haare aus dem Zopf und streiche mir die dunklen Strähnen aus dem Gesicht.

Es ist Jimmy, der vor meiner Tür auf mich wartet.

"Hey, was gibt's?", frage ich und trete einen Schritt beiseite, um ihn hereinzulassen. Er folgt meiner Einladung und geht an mir vorbei, bleibt aber in der Mitte des Raumes stehen.

"Du kannst dich setzten. Der Stuhl beißt nicht." Ich deute in die Richtung meines Schreibtisches und gehe selbst zum Kleiderschrank und schließe ihn. Meine Tasche kann ich ein anderes Mal auspacken. Jimmy hätte zwar wahrscheinlich nicht's dagegen, wenn ich vor seinen Augen meine Unterwäsche ausräume, aber ... nein danke!

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