Forever Together

Kapitel 25

-Joey-

"Und? Habt ihr Alles bekommen?", fragt Patricia, kaum das wir wieder zu Hause sind. Wir stellen die Einkäufe auf dem Tisch ab und ziehen unsere Jacken aus.

"Hoffentlich. Noch einmal tue ich mir das nämlich nicht an.", antwortet Jimmy, verdreht die Augen und verschwindet nach oben. Kopfschüttelnd schaue ich ihm nach.

"Echt? So schlimm?", fragt mein Vater, doch ich winke nur ab.

Ich helfe Patricia dabei, all die Sachen aufzuräumen, was länger dauert, als ich gedacht hätte. Den Nachmittag über bleiben wir alle zusammen im Bus. Die meiste Zeit verbringen wir damit, Ideen für neue Songs zu sammeln und diese uns gegenseitig vorzuspielen. Außerdem haben wir vor ein paar Tagen irgendwo günstig eine Spielesammlung gefunden, die seitdem im ständigen Gebrauch ist. Auch, wenn einige meiner Geschwister das NICHT in 'Mensch ärgere dich nicht' ignorieren und jedes Mal völlig ausrasten, wenn eine Figur rausgeschmissen wird. Wir Kelly's sind eben schlechte Verlierer.

Als es am Abend dunkel wird, ziehen wir uns warm an, da wir gemeinschaftlich beschlossen haben, den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Während der letzten Stunden hat es sich deutlich abgekühlt. Ich ziehe den Reißverschluss meiner Jacke höher und schiebe die Hände tiefer in die Taschen. Zum Glück wurde auf den Fußwegen gestreut!

Die kleinen, gemütlichen Buden stehen eng aneinander gequetscht auf dem Marktplatz. Aus den Lautsprechern, die überall aufgebaut sind, kann man leise Weihnachtslieder hören. Überall glitzert und funkelt es in allen Farben. Ziemlich viele Menschen sind unterwegs, weswegen es auch nicht all zu kalt ist. Hier in der Masse heizt sich die Luft ordentlich auf. Nachdem wir eine Kleinigkeit gegessen haben, trennen sich unsere Wege. Ich streife zusammen mit John durch die engen Gänge. Platzangst darf man hier definitiv keine haben!

Den ganzen Abend überlege ich, ob ich für meine Geschwister eine kleine Überraschung mitnehmen soll. Da aber einer davon anwesend ist und wir beschlossen haben, uns dieses Jahr nicht's zu schenken, verwerfe ich diese Idee schnell wieder. Nützlich machen kann ich mich trotzdem, da John nach einem kleinen Geschenk für Maite sucht. Obwohl sich die Beiden seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen haben, haben sie immer noch regelmäßigen Kontakt. Die gute, alte Post macht es möglich. Und immer, wenn ich meinen Bruder beim Schreiben beobachte, bin ich kurz davor, ebenfalls zum Stift zu greifen. Einmal habe ich tatsächlich einen vernünftigen Brief zusammenbekommen. Nicht an Maite, sondern an Leyla. Was genau darin stand, weiß ich nicht mehr, aber ich glaube ich habe erzählt, was wir so machen und wir gerne ich mich an die gemeinsame Zeit erinnere. Allein die Tatsache, das ich Leyla's Adresse nicht habe, hat mich das Papier zusammenknüllen und in den Papierkorb versenken lassen. Klar, ich hätte meinen Bruder danach fragen können, immerhin sind Maite und Leyla beste Freunde, aber das habe ich mich letztendlich nicht getraut. Das ich noch heute oft an Leyla denke, habe ich meiner Familie bisher erfolgreich verschwiegen. Meinem Vater wollte ich kein schlechtes Gewissen machen und meine Geschwister geht es nicht's an. Obwohl ich schon gerne mit jemandem darüber reden würde...