-Joey-
Die Sache mit dem 'drüber reden' erweist sich allerdings als kompliziert. Kaum ist die Haustür hinter uns ins Schloss gefallen, verschwindet Jimmy in seinem Zimmer und taucht erst zum Abendbrot wieder auf.
Weder meine Geschwister noch Leyla, bekommen etwas von seiner komischen Laune mit. Ich hingegen schon.
Als wir fertig mit essen sind, melde ich mich freiwillig, um ihm beim Abwasch zu helfen, obwohl ich heute Morgen schon dran war und diese Aufgabe eigentlich hasse. Auch das stört die anderen nicht.
So stehen wir eine viertel Stunde später in der Küche und schweigen uns an. Toll, so hatte ich mir das nicht vorgestellt!
Ich weiß aber auch nicht so richtig, wie ich das Thema aufgreifen soll. Egal, wie ich es formuliere, es klingt immer doof.Als wir fertig sind setze ich mich zu Patricia und John ins Wohnzimmer. Jimmy verschwindet nach oben. Wahrscheinlich zu Leyla. Es sollte mich nicht stören, tut es aber.
"Jimmy war so ruhig heute. Weißt du was mit ihm los ist?", fragt Patricia.
"Nein, keine Ahnung.", antworte ich ehrlich und versuche mich auf die Sendung im Fernseher zu konzentrieren. Gelingt mir aber nicht.
"Ich gehe pennen. Bis morgen." Ohne die Antwort meiner Geschwister abzuwarten, stehe ich auf und gehe nach oben.
Vor Jimmy's Tür bleibe ich kurz stehen. Sollte ich doch noch einen Versuch starten mit ihm zu reden? Als ich die leisen Klänge seiner Gitarre höre, verwerfe ich die Idee schnell wieder. Wenn Jimmy eines nicht leiden kann dann, beim Schreiben gestört zu werden.In meinem Zimmer setze ich mich auf mein Bett und nehme das Buch vom Nachttisch. Besonders weit bin ich noch nicht, was daran liegen könnte, das die Geschichte bis jetzt echt langweilig ist. Trotzdem schlage ich es auf und blättere die paar Seiten, die ich schon gelesen habe, um.
Als die Geschichte auch eine halbe Stunde und vier Kapitel später nicht spannender wird, klappe ich das Buch zu und werfe es achtlos zurück auf den Nachttisch.
Obwohl es draußen schon stockdunkel ist, suche ich meine Jacke und gehe noch einmal nach unten.
"Wolltest du nicht schlafen gehen?" Skeptisch schaut John mir dabei zu, wie ich mir die Schuhe anziehe.
"Ich drehe noch ne kurze Runde.", antworte ich und nehme mir den Schlüssel vom Haken.
"Okay. Aber bleibe nicht so lange weg. Wir haben morgen früh einige Termine.", erinnert er mich.
"Ja, Papa." Ich klopfe meinem Bruder auf die Schulter und gehe dann nach draußen.
Während meiner Joggingrunde, die letztendlich doch größer, als ursprünglich geplant war, habe ich versucht nicht an Jimmy's komisches Verhalten zu denken. Anfangs war dies nicht möglich, aber nach einer Weile konnte ich tatsächlich abschalten.
Ich bin völlig fertig, als ich wieder zu Hause ankomme. Müde schleppe ich mich die Treppe hoch, suche mir saubere Klamotten und mache mich auf den Weg zum Badezimmer. Zu meiner Verwunderung scheint dieses nicht eimamn besetzt zu sein, was bei uns echt eine Seltenheit ist. Zumindest kann ich von drin keine Geräusche hören.
Jetzt schnell noch duschen und dann ab ins Bett. John meinte ja vorhin, das wir morgen früh Termine haben. Leider kann ich mich an keinen davon erinnern. Naja ... es ist schon ziemlich spät, daran muss es wohl liegen.Ich bin so in meine Gedanken vertieft und versuche mich an die Termine zu erinnern, das ich einfach, ohne vorher anzuklopfen, die Tür öffne.
Folgende Situation ist ganz nach dem Thema: Man sollte nicht hinschauen, kann aber nicht anders. Denn es ist niemand geringeres als Leyla, die mir gegenüber steht. Nur mit Unterwäsche bekleidet.
"Hey.", sagt sie und strahlt mich an, als wäre nichts. Als wäre diese Situation kein bisschen peinlich.
"Äh ... ja. Also... sorry.", stottere ich zusammen und beeile mich den Blick abzuwenden. Keine Ahnung für wen von uns das eine peinlicher ist. Schnell, und ohne mich nochmal umzudrehen, verlasse ich das Badezimmer wieder. Ich ziehe die Tür hinter mir zu und lehne mich von außen dagegen. Die Lust zu duschen ist mir auf alle Fälle vergangen!
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Forever Together
FanfictionSchon als Kinder freunden sich Jimmy und Joey Kelly mit Leyla an. Die Drei verstehen sich von Anfang an super und werden beste Freunde. Als die Kelly's nach dem Tod von Barbara-Ann weiterziehen verlieren sich die drei aus den Augen. Viele Jahre spä...