Kapitel 52

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-Jimmy-

Langsam stehe ich vom Fußboden auf, werfe das Kissen zurück auf das Bett und nehme mir meine Gitarre. Auf Leyla's Schreibtisch suche ich nach einem leeren Blatt Papier und zeichne im halbdunklen einen zwinkernden Smiley darauf. Dies lege ich neben Leyla auf ihr Kissen, damit sie es sieht, wenn sie gleich aufwachen sollte. Nicht, das sie denkt, ich sei einfach abgehauen!
Noch lange nachdem Leyla gestern Abend, oder besser gesagt heute Morgen eingeschlafen war, habe ich neben uhr gelegen und habe sie einfach nur angesehen. Wenn nicht nur auch mir die Augen zugefallen wären, hätte ich dies die gesamte Nacht getan. Aber die Müdigkeit hat schließlich gesiegt. Schade!

Jetzt wird es draußen schon langsam hell. Vorsichtig decke ich Leyla zu, nehme meine Sachen und schleiche zur Tür. Noch ein letztes Mal vergewissere ich mich, das meine Notiz noch an Ort und Stelle liegt, dann verlasse ich dad Zimmer.
Meine Geschwister schlafen zum Glück noch Alle, sodass keiner von ihnen mitbekommt, das ich mich morgens um halb sechs aus Leyla's Zimmer schleiche.

Nur mit Mühe kann ich mich davon abhalten, mich in meinem Zimmer nochmal auf das Bett zu legen. Müde bin ich, keine Frafe, und wahrscheinlich würde ich auf der Stelle einschlafen, aber da ich mir keinen Wecker gestellt habe, würde ich den ersten Termin zu hundert Prozent verschlafen. Und das gäbe nur Ärger.
Da meine Geschwister aber wahrscheinlich erst in einer halben Stunde unsanft von ihren Weckern aus dem Schlaf gerissen werden, begebe ich mich nach unten in die Küche. Ehe ich in meinem Zimmer Däumchen drehe, kann ich auch Frühstück machen.
Während ich das Geschirr aus den Schränken suche und auf dem Tisch verteile, pfeife ich irgendeine Melodie, die mir schon ein paar Minuten durch den Kopf geht und denke an letzte Nacht zurück. Sofort huscht ein Lächeln auf mein Gesicht und ich bin froh, alleine zu sein. Wenn meine Geschwister mich so sehen würden, würden sie fragen. Und dann wüsste ich nicht, was, und wie viel ich erzählen kann. Vielleicht will Leyla auch gar nicht, das meine Geschwister von dem, was zwischen uns war, erfahren. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich das will. Da werde ich wohl später nochmal mit Leyla reden müssen. Müssen ... das klingt ja so, als würde ich nicht mit ihr reden wollen. Doch das will ich; das und noch viel mehr.

Schnell schüttele ich den Kopf um diesen letzten Gedanken so schnell wie möglich aus meinem Kopf zu verbannen.

"Was machst du denn um diese Uhrzeit schon hier unten?", vernehme ich Joey's Stimme hinter mir. Tatsächlich steht mein kleiner Bruder, völlig durchgeschwitzt in der Tür.

"Konnte nicht mehr pennen.", lüge ich.

"Achso. Na, wenn das Frühstück dann immer schon fertig ist, kann das öfter passieren.", witzelt Joey.

"Witzig!", gebe ich zurück, woraufhin er mir die Zunge rausstreckt.

"Wo kommst du eigentlich schon her? Normale Menschen liegen um diese Uhrzeit noch im Bett."

"Da bin ich ja genau so normal wie du.", erwidert Joey. Dann verschwindet er nach oben. Hoffentlich zum Duschen!

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