-Jimmy-
Tag für Tag, Woche um Woche - wir spielen beinahe jeden Tag unser Programm. Schon bald sprachen die Leute über uns; sie sprachen über die musizierende Großfamilie. Ich glaube, jeder von uns müsste lügen, wenn er sagen würde, das ihm dies nicht gefällt. Wir haben uns mit unserer Musik einen Namen gemacht. Die Leute kommen, um uns zu sehen, oder besser gesagt, um uns zuzuhören. Und einige davon sind sehr spendabel, was für uns natürlich vorteilhaft ist. Wir haben unser Ziel erreicht! Wir leben unseren Traum!
Trotzdem spukt mir meine Idee, von den eigenen Songs, seit Tagen wieder im Kopf herum. Jede freie Minute versuche ich meinen Plan in die Tat umzusetzen. Bisher leider ohne Erfolg. Meist, Joey hatte Recht. Die Sache mit dem Schreiben ist gar nicht so einfach. Vor Allem, wenn man, wie wir, keine Erfahrung damit hat! Etliche Versuche landen im Papierkorb. Mein erster Versuch, den ich während unserer Reise nach Deutschland geschrieben habe, ist mir leider abhandengekommen. Eigentlich kann ich nicht behaupten, ich unordentlich bin, zumindest nicht mehr, als meine Geschwister, aber.... naja. Den Entwurf habe ich leider nicht wiedergefunden.
Auch am Abend, als wir unsere Sachen zusammengepackt haben, sitzte ich draußen und versuche die Worte zusammenzubekommen. Klappt leider überhaupt nicht! Wäre ja auch zu schön gewesen. Etwas genervt von meiner eigenen Vergesslichkeit, lege ich die Gitarre und den Stift weg und lehne mich zurück.
"Na, auch noch fleißig?" Joey kommt zu mir und setzt sich neben mich. Da ich nicht weiß, was ich sagen soll, lasse ich seine Frage unbeantwortet zwischen uns stehen.
"Läufz wohl nicht so, mh?", fragt Joey und deutet auf unbeschriebene Blatt Papier.
"Nein, nicht wirklich.", gebe ich zu.
"Hier...das habe ich gestern gefunden." Mein Bruder wühlt in seiner Jackentasche und überreicht mir ein gefaltetes Blatt.
"Wo hast du das denn her?" In genau diesem Moment könnte ich ihm um den Hals fallen. Habe ich nicht gerade noch daran gedacht? Das ausgerechnet Joey meinen Text findet, ist ja wohl mehr als ein Zufall.
"Lag unter der Bank.", antwortet er und zuckt mit den Schultern. Oh Gott, ich könnte ihn knutschen! Da ich es noch immer nicht richtig glauben kann, lese ich mir die Zeilen durch. Das die unteren nicht in meiner Handschrift geschrieben sind, merke ich, dank des wenigen Lichtes, erst ziemlich spät.
"Was ist das?", frage ich, ohne aufzuschauen. Joey antwortet nicht.
"Hast du das geschrieben?" Eigentlich erkenne ich seine Schrift, keine Ahnung, warum ich extra nachfrage.
"Sieht ganz so aus, oder?" Sein Grinsen bestätigt meinen Verdacht zusätzlich. Ich drehe mich ein Stück weiter zu der Straßenlaterne, um die Zeilen lesen zu können.
'These day is on is way
So close your eyes
And follow me
Promisse you
Stay beside me
Stay beside me it will be ok'"Dafür, das wir vom Schreiben keine Ahnung haben, ist das doch gar nicht mal so schlecht.", sage ich grinsend.
"Sieht so aus." Du hattest wohl Recht. Mit Allem!"
"Was meinst du?", frage ich und falte das Papier wieder zusammen. Wovon spricht er?
"Jimmy, ich hätte deine Idee neulich nicht gleich abblocken dürfen. Wir sollten das mit den eigenen Songs probieren. Es ist, wie du gesagt hast. Wenn es nicht's wird, machen wir einfach so weiter, wie bisher."
"Wo kommt denn diese Erkenntnis her?", frage ich scherzend.
"Ich bin eben auch lernfähig.", antwortet Joey.
"Aber den..." Ich deute auf den Zettel. "...den mache wir zusammen, okay? Ist immerhin zu fünfzig auch dein Werk." Ich halte ihm die Hand entgegen.
"Bin dabei.", sagt mein Bruder und schlägt ein.
DU LIEST GERADE
Forever Together
FanfictionSchon als Kinder freunden sich Jimmy und Joey Kelly mit Leyla an. Die Drei verstehen sich von Anfang an super und werden beste Freunde. Als die Kelly's nach dem Tod von Barbara-Ann weiterziehen verlieren sich die drei aus den Augen. Viele Jahre spä...