Forever Together

Kapitel 46

-Jimmy-

Stumm schaue ich Leyla dabei zu, wie sie ihre Sachen wegräumt und sich dann auf ihr Bett setzt. Kurz habe ich sogar vergessen, warum ich mit ihr sprechen wollte!

"Hast du heute Abend schon irgendwelche Pläne?", frage ich schließlich, als ich meine Gedanken neu sortiert und meine Stimme wiedergefunden habe.

"Ja, ich habe eine Verabredung.", antwortet Leyla und zuckt lässig mit den Schultern.

"Wow, das ging ja schnell. Mit wem denn?" Ja, es hat mich neugierig gemacht und enttäuscht mich auch ein ganz kleines Bisschen. Sie ist doch gerade einmal eine Woche hier und war die meiste Zeit mit Thomas in seinem Büro, oder bei uns. Eigentlich kommen da nur zwei Leute infrage. Ich glaube kaum, das sie sich mit Paddy oder Angelo verabredet hat!

"Mit meinem warmen, bequemen Bett.", antwortet sie und setzt sich darauf. Wenn ich ihren Blick richtig deute, steht mir meine Erleichtung ins Gesicht geschrieben, da Leyla breit zu grinsen beginnt.

"Was dachtest du denn?"

"Keine Ahnung.", lüge ich. Ich will Leyla nicht gleich bei unserem ersten Gespräch unter vier Augen, die letzten Male waren immer meine Geschwister dabei, zeigen, wie enttäuscht ich wäre, wenn sie mit einem anderen gehen würde. Ja, ich mag sie. Vielleicht ein bisschen zu sehr. Aber das sollte ich noch eine Weile für mich behalten. Immerhin sind wir beste Freunde und das will ich wegen nicht's auf dieser Welt auf's Spiel setzten.

"Warum fragst du?", fragt sie.

"Ich ..., also wir ... wir wollten heute Abend an den See fahren und uns einen gemütlichen Abend machen. " Gott, was ist nur los mit mir? Irgendwie gehorcht mir meine Zunge gerade nicht wirklich.

"Klingt schön. Da wünsche ich euch viel Spaß."

"Ich wollte dich fragen, ob du mitkommen willst." So, jetzt ist es raus! Oh man, ich habe Leyla wirklich gefragt.

"Meinst du das ernst? Was sagen denn die Anderen dazu?" Unsicher schaut sie mich an.

"Was sollten die denn dazu sagen? Ich denke nicht, das sie was dagegen haben. Du gehörst jetzt quasi zur Familie." So zurückhaltend kenne ich Leyla gar nicht, aber ich kann ihre Skepsis verstehen. Vielleicht habe ich sie mit meiner Frage auch überrumpelt.

"Na, wenn das so ist ... Wann geht's denn los?

"In einer halben Stunde wollen wir los.", antworte ich.

Schon, als ich wieder in meinem Zimmer bin und mir passende Klamotten für den Ausflug suche, bin ich total aufgeregt. Ist das jetzt ein Date? Nein, ich habe Leyla gefragt, ob sie mitkommen will, damit sie nicht den ganzen Abend alleine in ihrem Zimmer sitzt und sich langweilt. Einfach aus Höflichkeit. Und trotzdem macht sich ein nervöses Kribbeln in meinem Bauch bret, als ich an sie denke.

"Habe ich etwas verpasst? Du grinst wie ein Honigkuchenpferd.", sagt Joey, der auf einmal in der Tür steht. Fragend schaue ich ihn an, da ich meinem Bruder nicht wirklich zugehört habe. Ich war in Gedanken ganz wo anders.

"Nö, was soll denn sein?", frage ich zurück. Joey schüttelt nur mit dem Kopf und sagt mir dann, das wir in ein paar Minuten los wollen. Bevor ich zu meinen Geschwistern gehe, die vor dem Haus auf mich warten, packe ich meine Gitarre ein und hole Leyla ab. Hoffen wir mal, dass das Wetter durchhält und uns den Abend nicht versaut. Eigentlich wurde kein Regen vorhergesagt, aber schon den ganzen Tag hängen dicke, graue Wolken am Himmel. Wäre echt schade, wenn diese den Ausflug, im wahrsten Sinne des Wortes, in Wasser fallen lassen würden.