-Leyla-
Nachdem ich mich vergewissert habe, das Keiner im Flur ist, schleiche ich aus Joey's Zimmer. Auf Zehenspitzen gehe ich zu meinem Zimmer, schließe leise die Tür und lehne mich von innen dagegen. Was für ein Glück, das mich keiner gesehen hat. Vor allem Jimmy nicht!
Zwar meinte Joey, das es für ihn okay sei, seinem Bruder gegenüber dieses Geheimnis zu haben, aber ganz so einfach fällt es ihm nicht. Das habe ich ihm angesehen. Und um ehrlich zu sein, ist auch mir nicht ganz wohl dabei. Trotzdem will ich diesen Abend nicht alleine in meinem Zimmer hocken. So hätte ich viel zu viel Zeit zum Nachdenken.Schnell suche ich meine Sachen zusammen und klemme mir mein Buch unter den Arm. Ob ich es wirklich brauche, weiß ich nicht, aber besser haben als hätten.
Als ich höre wie meine Tür geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen wird, lasse ich all die Sachen unter meiner Bettdecke verschwinden. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Augenblick steht Jimmy neben mir. Was mich an diese andere Sache erinnert..."Hey, was machst du denn hier?", frage ich, ehe er zu Wort kommen kann.
"Ich habe Licht bei dir brennen sehen und dachte, ich komme mal vorbei.", antwortet er.
"Aha.", mehr fällt mir dazu nicht ein.
"Ist alles okay? Du siehst irgendwie fertig aus.", stellt Jimmy fest.
"Ja, alles okay. Ich hatte einfach einen anstrengenden Tag." Und das ist nicht einmal gelogen! Aber eben auch nicht die ganze Wahrheit. Ob ich ihm von dem Telefonat mit meiner Mutter erzählen sollte? Nein, besser nicht. Für ein erneutes Geständnis fehlen mir jetzt definitiv die Nerven.
"Dann will ich dich nicht länger stören. Gute Nacht." Jimmy beugt sich zu mir herunter und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
"Schlaf schön.", flüstert er und geht dann wieder zur Tür.
"Kann ich dich noch was fragen?" Und ich dachte, er ist lange fort. Zum Glück habe ich meine Sachen noch nicht unter der Decke hervorholen wollen!
"Klar, was denn?", frage ich und drehe mich zu ihm um.
"Zu der Veranstaltung morgen Abend...würdest du mich begleiten?" Überrascht und mit offenem Mund schaue ich ihn an. Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht damit.
"Sehr gerne.", antworte ich, als ich meine Sprache wiedergefunden habe. Auf Jimmy's Gesicht huscht ein Lächeln und automatisch fühle ich mich schlecht. Nicht, weil ich ihm zugesagt habe, sondern wegen dem, was Joey und ich ihm antun.
"Dann bis morgen."
"Ja, bis morgen." Und dann ist er verschwunden. Dieses Mal wirklich! Ich warte noch, bis ich seine Tür zuschlagen höre und hole dann meine Sachen hervor
Auf leisen Sohlen schleiche ich über den langen Flur zurück zu Joey's Zimmer. Schnell schlüpfe ich zur Tür herein und atme dann durch.
Was mir sofort auffällt ist, dad Joey, während ich weg war, aufgeräumt hat. Die Klamotten sind vom Fußboden verschwunden und das Schlachtfeld auf seinem Schreibtisch wurde geräumt. Aber ich wäre die letzte in diesem Haus, die sich hätte beschweren dürfen. Wenn Joey wüsste, das es bei mir ganz ähnlich aussieht, hätte er sich diese Mühe wahrscheinlich nicht gemacht. Oder doch...?

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Forever Together
FanfictionSchon als Kinder freunden sich Jimmy und Joey Kelly mit Leyla an. Die Drei verstehen sich von Anfang an super und werden beste Freunde. Als die Kelly's nach dem Tod von Barbara-Ann weiterziehen verlieren sich die drei aus den Augen. Viele Jahre spä...