Kapitel 53

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-Jimmy-

Als ich oben die ersten Schritte und Stimmen höre, hole ich die Eier aus dem Kühlschrank und stelle einen Topf auf den Herd. Während die Eier im kochenden Wasser vor sich hin blubbern, kommen meine Geschwister in die Küche. Die meisten von ihnen sehen ziemlich verschlafen aus und bekommen kein Wort heraus. Ich bin schon froh, das sie nicht beim Essen einschlafen! Mir geht es nicht anders.
Während die Anderen schweigend, oder fast noch schlafend, ihr Frühstück verspeisen, schaue ich immer wieder zur Tür. Ob Leyla noch schläft? Vielleicht ist sie auch schon wach und liest in ihrem Buch. Schlau, wenn ich sie wäre, würde ich es nicht anders machen. Tja, so ist das Leben!

Nach dem Essen übernehmen Maite und Patricia die Küche und ich kann mich nach oben verdrücken. Da der Interviewtermin schon in einer halben Stunde stattfinden soll, lohnt es sich nicht mehr wirklich, wenn ich mich nochmal auf's Ohr lege. Stattdessen ziehe ich mich um und nehme mir meine Gitarre zur Hand. Der Song, den ich Leyla gestern Abend vorgespielt habe, ganz fertig ist er, wie gesagt, noch nicht. Ideen hatte ich schon viele, aber DIE Idee war noch nicht dabei. So langsam füllt sich mein Papierkorb.

Ich bin so konzentriert, das die Zeit wie im Flug vergeht. Das ich mich hätte längst für das Interview fertig machen müssen, checke ich erst, als Kathy von unten nach mir ruft. Da ich ja zum Glück schon umgezogen bin, brauche ich nur meine Gitarre zur Seite legen. Jetzt muss ich mich aber beeilen, wenn ich Kathy und die anderen nicht verärgern will. Da wäre selbst das gemachte Frühstück umsonst gewesen.
Schnell suche ich mir eine Jacke, da es draußen ziemlich frisch aussieht. Frieren will ich immerhin nicht!

Gleichzeitig mit meiner öffnet sich Leyla's Tür.

"Hey.", sage ich und lächele ihr zu. Doch Leyla nickt mir nur kurz zu; hat sich das Handy ans Ohr geklemmt und wirkt irgendwie abgehetzt.

"Ja ... Kein Problem. Ich kann in zehn Minuten da sein... Ja, bis gleich." Hektisch fährt sie sich durchs Haar und hastet die Treppe nach unten. Ich hinterher.

"Leyla, warte mal kurz." Kurz bevor wir bei meinen Geschwistern angekommen sind, hole ich sie ein und halte Leyla am Handgelenk fest.

"Was gibt's denn? Ich bin spät dran." Ungeduldig schaut Leyla auf ihr Handy.

"Jimmy! Komme endlich! Wir müssen los!", höre ich Kathy erneut rufen.

"Komme gleich!", antworte ich und wende mich wieder Leyla zu.

"Ich wollte mit dir reden, wegen gestern Abend.", beginne ich, doch ihr Handy klingelt erneut.

"Sorry, ich muss wirklich los. Wir reden heute Abend, okay?" Ohne meine Antwort abzuwarten ist Leyla verschwunden und lässt mich ratlos im Flur stehen. So ganz habe ich nicht kapiert, was hier eben geschehen ist.
Aber vielleicht ist es wirklich besser, wenn wir heute Abend in Ruhe reden. Offensichtlich ist auch Leyla spät dran uns das letzte was ich will ist, das sie zu spät auf Arbeit kommt. Nicht, das Thomas sauer auf sie wäre, aber darauf anlegen muss man es ja auch nicht.

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