Donnerstag 16:30 Uhr
In dem kleinen Ort mit 513 Einwohnern
Bei Aaron zu Hause"Soll das ein Witz sein?"
Gestern hatten sie in der Schule kaum miteinander geredet. Erst zu Mittag hatten sie sich über den Streit unterhalten und sich entschuldigt. Aaron hatte ihm offen gestanden, dass er etwas besorgt wegen Reza war und Jonathan war ebenfalls ehrlich. Er hatte ihm gestanden, dass er Reza mochte und deswegen verwirrt war. Auch wegen Christopher. Doch, dass er bei Aaron das vertraute Gefühl von früher genoss und damit war Aaron beruhigt. Nach der Schule waren sie dann allerdings getrennte Wege gegangen. Sie meinten es würde Ihnen gut tun nach dem Streit etwas Abstand zu haben. Und Jonathan musste sich zu seiner Schande eingestehen, dass er es genossen hatte etwas Abstand zu haben. Ob das schlecht war?
Jetzt waren sie auf dem Heimweg. Denn heute war in der Schule wieder alles in Ordnung gewesen. Zu Jonathans Überraschung hatte sich Reza gestern sogar von ihm und Aaron fern gehalten, obwohl sie eindeutig gestritten hatten. Die ganze Klasse hatte es gewusst, doch Reza war der einzige der sich da raus gehalten hatte. Er hatte nicht einem Ton von sich gegeben. Das hatte Jonathan sogar etwas traurig gemacht. Er hatte die Hoffnung gehabt, dass Reza ihm vielleicht helfen könnte. Doch das war jetzt so im Nachhinein betrachtete purer Schwachsinn. Reza mochte ihn und wollte ihn für sich alleine haben, wieso sollte er dann bei einer Versöhnung helfen? Würde er ja auch nicht tun. Auch wenn er Reza glücklich sehen wollte. Würde er mit jemandem streiten würde er sie streiten lassen. Richtig oder falsch?
Sobald sie bei der Kreuzung angekommen waren verabschiedete sich Aaron von seinem Freund. Um 15 Uhr hatte seine Mutter angerufen und ihn gebeten nach der Schule gleich nach Hause zu kommen. Sie klang nicht begeistert und im Hintergrund hörte man die Mädchen kreischen und quietschen. Jonathan bat ihn noch sich zu melden und Aaron beeilte sich jetzt nach Hause zu kommen. Vor dem Haus stand seine Mutter und unter dem warmen Mantel sah man die kleine Kugel Sue. Die Kleine schlief seelenruhig an Mamis Brust und Aaron begrüßte seine Mutter mit einer Umarmung. "Hallo Mama. Was ist denn los?" Fragte er besorgt und sie sah ihn an. Sie legte ihm die Hände ans Gesicht und flüsterte. "Ich weiß, dass du mit Jonathan glücklich bist, aber bitte, wenn du jetzt in das Haus gehst, werde nicht wütend. Dein Vater will nur das Beste für uns."
Aaron bekam sofort einen furchtbaren Verdacht und schob seine Mutter zärtlich auf die Seite, er ging an ihr vorbei und betrat das Haus. Den Gang entlang nach rechts hörte er die Mädchen reden und sich aufregen und überall standen Umzugskartons. 'Nein.' War sein einziger Gedanke. "Nein..." Flüsterte er dann auch traurig, seine Mutter war mittlerweile ebenfalls rein genommen und stand hinter ihm. Sie wusste, dass er mit Jonathan zusammen war. Und ihr tat es sichtlich leid, dass er ihn jetzt verlassen musste.
Ohne sich zu seiner Mutter umzudrehen ging er nach links durch die Küche und ins Wohnzimmer. Sein Vater stand dort mitten im Raum in einem alten Shirt, einer Hose und Stiefeln. Alles vom Militär. Er sah auf und blickte Aaron ungerührt an. "Sohn. Hilf mir damit die Kartons mit den Büchern dort in die Ecke zu stellen." Sagte sein Vater während er einen Karton packte ohne ihn aufzuheben, er zeigte in eine Ecke und wartete.
"Nein." Sagte Aaron bestimmt und sein Vater sah ihn verwundert an. "Wie nein?" Fragte der und richtete sich wieder auf, er verschränkte die Arme vor der Brust und hob das Kinn an. Aaron kam keinen Schritt näher auf seinen Vater zu und er wusste, dass seine Mutter hinter ihm stand, aber sie würde nicht eingreifen. "Ich helfe dir nicht." Sagte Aaron und sah zu seinem knapp zwei Meter großen, schrankbreiten Militär-Vater auf.
Sein Vater kam auf ihn zu und packte ihn an der Schulter, er drückte zu und während Aaron rechts seitlich nach unten in die Knie ging und das Kiefer zusammen biss sagte sein Vater wütend. "Du kleine Schwuchtel hilfst mir jetzt. Wir packen und am Samstag fahren wir los. Ich habe einen neuen Posten."
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band I
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...