*Kapitel 57 Führerschein

718 64 34
                                    

Dienstag 6:45 Uhr in der Früh
In dem kleinen Ort mit 523 Einwohnern
Bei Reza zu Hause

Führerschein

Reza hatte eine furchtbare Nacht, er hatte einen wunderschönen Traum von Jonathan gehabt. Sie waren ein Paar und er konnte ihn den ganzen Tag lang küssen, so oft er wollte. Sie waren spazieren und im Kino. Er hat nur ihm gehört und dieser blöder Aaron war nicht da. Und jetzt? Jetzt war er wach, weil sein bescheuerter Wecker ihn aus dem Schlaf gerissen hatte und er war wieder in der Realität. Aaron war da und an Jonathans Seite und er machte ihn glücklich. Reza wollte Aaron hassen, er wollte es so sehr. Doch alles was er schaffte war wahnsinnig eifersüchtig auf ihn und wütend auf sich selbst zu sein, denn Aaron machte Jonathan glücklich. Und alles was Jonathan gut tat oder ihn glücklich machte konnte Reza nicht hassen. Es ging einfach nicht.
Wiederwillig rappelte er sich aus dem Bett auf und ließ das Licht abgedreht, denn wenn er es aufdrehte sah er den Boden vor sich und das was mit Greg passiert war. Er hasste sich dafür und für alles andere was einmal war.
Er trottete ins Badezimmer und putzte sich die Zähne. Dann stellte er sich die Haare auf und ging zurück in sein Zimmer, dort zog er sich eine schwarze Boxer, eine Lederhose und Socken an. Die Stiefel standen draußen. Er entschied sich für ein einfaches schwarzes Shirt und einen Kapuzenpulli. Der Mantel war auch draußen.
Er verließ sein Zimmer und hörte seinen Bruder Husten. Thomas stand in der Küche und machte das Frühstück, aber er sah nicht gesund aus. "Thomas?" Fragte Reza und Thomas drehte sich um.

"Ah, guten Morgen kleiner Bruder." Er lächelte und wollte sich wieder zu den Spiegeleiern umdrehen, doch Reza hielt ihn auf. Er schob ihn vom Herd weg und drückte ihn auf einen Sessel. Er legte ihm die Hand auf die Stirn und holte ganz schnell einen Fieberthermometer aus dem Medizinschränkchen im Wohnzimmer, er legte ihn auf den Tisch und sah kurz nach den Eiern. Alles gut am Herd also wieder zum Bruder. "Miss mal bitte Fieber." Sagte er und hielt Thomas den Thermometer hin. Thomas machte den Mund auf und Reza legte den Thermometer unter seine Zunge. "Und jetzt Klappe halten." Befahl er und sobald Thomas genickt hatte machte Michael sich wieder an das Frühstück. Die Spiegeleier waren fertig und gleichzeitig schoss der Toast aus dem Toaster und wartete darauf auf einen Teller gelegt zu werden. Michael legte auf jeden der zwei Teller eine Scheibe Toast und ein Spiegelei, die Butter und die Marmelade sowie die Schokoladen-Creme standen schon auf dem Tisch. Messer lagen ebenfalls dort. Er stellte seinem Bruder einen Teller hin und setzte sich mit seinem Teller auf die Längsseite des Tisches links neben ihm. Heute saßen sie verkehrt herum. Michael auf Thomas Platz und Thomas auf Michaels Platz.

Sobald Michael saß nahm er seinem großen Bruder den Thermometer aus dem Mund und las die Temperatur mit Hilfe des roten Streifen - der je nach Wärme auf und ab stieg - ab. "38.1 du bleibst heute zu Hause."

"Aber ich muss arbeiten..." Wollte Thomas protestieren doch Michael meinte nur. "Geht mir am Arsch vorbei." Mit diesen Worten hielt er seinem Bruder den Thermometer vor die Nasenspitze damit der die Temperatur selber lesen konnte. "Und wie kommst du zur Schule?" Fragte Thomas leise.

"Mit dem Schlüssel vom Motorrad." Damit stand Reza auf und brachte den Thermometer wieder ins Wohnzimmer zurück. Dann setzte er sich zurück neben seinen Bruder und der sagte. "Du hast keinen Führerschein."

"Aber ich kann fahren, das weißt du." Konterte Reza und Thomas nickte. "Aber bitte sei vorsichtig. Ich verzeihe es mir nicht wenn dir etwas passiert. Ja?" Thomas sah seinen kleinen Bruder bittend an. Michael lächelte ihn an und meinte ruhig. "Mach dir keine Sorgen. Jetzt iss erst mal, dann legst du dich auf die Couch und schläfst ein bisschen."

Thomas widersprach nicht, er aß sein Frühstück brav auf und Michael brachte ihn dann zur Couch. Er deckte ihn zu und kümmerte sich danach um den Abwasch. Sobald das erledigt war brachte Klein-Reza seinem großen Bruder ein fiebersenkendes Medikament. Thomas nahm es dankend an und legte sich dann schlafen.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt