Donnerstag 19 Uhr
In dem kleinen Ort mit 523 Einwohnern
In dem weißen, herrschaftlichen HausJames Gabriel
Am Montag hatte er sich mit Victoria getroffen und war mit ihr im Bett gelandet. Nicht sehr Gentleman-like. Am Anfang des Abends hatten sie sich geküsst und unterhalten, doch je später es wurde, desto mehr Hüllen fielen, buchstäblich. Sie hatte ihm alles erzählt. Ihr Mann war gemein zu ihr gewesen. Er war untreu und grob, sie wollte es ihm heimzahlen nur hatte sie James zu gerne gehabt und ihm dann die Wahrheit gesagt bevor sie ihn ausnutzen konnte. Jetzt waren sie geschieden und James ihr Liebhaber. Auch nicht Gentleman-like, wie er fand. Immerhin hatte er nur einen Frau am Start und nicht gleich sieben, so wie manch andere. Gerade machte James sich ausgehfertig. Denn er traf sich wieder mit Victoria und dieses Mal würden sie es schaffen gemeinsam essen zu gehen. Er wollte unbedingt mit ihr zu dem Italiener. Doch da würde er ihr davor sagen, dass er dort schon mit einer Anderen essen gewesen war. Er war sich nicht ganz sicher ob er erwähnen würde, dass er für den Abend zwei Mal bezahlt hatte. Einmal beim Kellner und einmal bei der Dame, aber auf jeden Fall würde er erwähnen, dass das nicht von Dauer gewesen war.
Nur je öfter er sich in den Spiegel sah, je öfter er sich beruhigte und sich auf den Abend konzentrierte. Desto mieser fühlte er sich.
Madeleine.
Das war das einzige was sich in seinem Kopf drehte. Madeleine.
Er versuchte sich verzweifelt daran zu erinnern, dass sie niemals seine Freundin gewesen war, doch sie war die Mutter seines Sohnes und sie war seine beste Freundin gewesen. Er hatte sie geliebt. Und jetzt stand er vor seinem decken hohen Spiegel und zupfte nervös an seiner Fliege.
Wie konnte er nur so ein Mistkerl sein? Wieso ging er mit Victoria ins Bett? Er war immerhin immer noch wütend auf sie. Wie konnte er sie so behandeln?
James ließ den Kopf hängen. "Ich habe seit Jahren keinen Sex mehr..." flüsterte er zu sich selbst und sah dann wieder in den Spiegel. Er konnte sich nicht erinnern wann das letzte Mal war.
"Ich bin ledig. Ich bin erwachsen..." er ließ wieder den Kopf hängen und flüsterte dann angeschlagen und enttäuscht über sich selbst. "Was habe ich nur für Probleme?"
Er setzte sich auf sein Bett und strich sich die Haare nach hinten, dann stützte er die Hände auf die Knie und blickte sich quer durch den Raum im Spiegel an. "Madeleine würde bestimmt wollen, dass ich glücklich bin, aber nicht, dass ich gemein zu einer Frau bin, ich darf sie nicht ausnutzen nur weil ich eine Durststrecke habe. Und alleine bin."
James schüttelte angewidert von sich selbst den Kopf. So mit sich selbst gekämpft hatte er schon lange nicht mehr, doch ohne auch nur noch einen Gedanken daran zu verlieren stand er auf, verließ sein Schlafzimmer, ging den Gang entlang und verließ die Haustüre. Er stieg in seinen weißen BMW und fuhr zu Victorias Haus.
Er klingelte und sie öffnete ihm die Haustüre. Mit einem glücklichen Lächeln stand sie vor ihm, sie hatte ein wunderschönes schwarzes Kleid an. Knielang, mit Bleistift-Rock und das Oberteil wirkte wie eine locker sitzende leicht transparente schwarze Bluse mit V-Ausschnitt. Aber es war ein Kleid. Denn er hatte sie darum gebeten. Sofort als er sie sah verschwanden alle seine Bedenken, er beuge sich zu ihr runter und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, dann bat er sie noch um ein kleines Gespräch. Sie nickte und ließ ihn in ihr Haus.
Er ging zielstrebig auf die Couch zu und setzte sich nachdem sie es ihm mit einem Handzeichen erlaubt hatte. Er sah zu ihr auf und klopfte sich auf den Schoß. "Bitte setze dich zu mir."
Victoria tat was er von ihr wollte und platzierte sich auf seinem Schoß. Mit der rechten Hand hielt er sie am Rücken fest und die Linke legte er ihr quer über die Oberschenkel. Sie lehnte sich leicht gegen seine Brust und sah zu ihm auf. "Was ist denn James?"
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band I
RomansaDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...