Mittwoch 5:23 in der Früh
In dem kleinen Ort mit jetzt 523 Einwohnern
In dem kleinen Ort in dem er aufgewachsen ist
Im Krankenhaus, an der Grenze zur Stadt
Im KreißsaalAaron Albert Oscar
Die Schwester reichte ihm das gerade frisch geborene Baby das lauthals schrie. Er wusste, dass das gut und gesund so war. Und normal. Aber an aller erster Stelle war es nach drei Stunden in diesem blöden Saal um fünf in der Früh wahnsinnig nervtötend.
"Willst du ihr einen Namen geben?" Fragte seine Mutter ihn. Er sah auf sie herab. Sie keuchte noch leicht, der Schweiß klebte an ihrer Stirn. Sie war tapfer gewesen. Dennoch tat ihm die rechte Hand jetzt höllisch weh. Was Frauen für eine Kraft hatten wenn sie ein Kind bekamen. Unglaublich. Er hatte die ganze Zeit Angst gehabt sie würde ihm seine Hand brechen.Dabei war das schon seine siebte Schwester, damit das achte Kind seiner Mutter und die dritte Geburt bei der er dabei war. Bei der ersten Geburt war er zwölf gewesen, bei der zweiten fünfzehn und jetzt stand er hier mit siebzehn und hatte schon erschreckend gute Routine darin einer Frau bei der Geburt beizustehen. Bei vier von den fünf Kindern davor war er daheim geblieben und hatte auf seine kleinen Schwestern aufgepasst und die erste Geburt war er gewesen. Da war er auch dabei. Logischerweise. Nur hat ihm da die Hand sicher nicht so weh getan. Und sein eigenes Geschrei ist ihm nicht auf den Geist gegangen. Oder vielleicht doch?
Er schüttelte den Kopf und beantwortet somit die Frage seiner Mutter. "Nein." Er sah von seiner Schwester auf und seine Mutter an. Er legte sie ihr auf den Bauch und seine Mama nahm sie auf die Brust um sie zu stillen, auch wenn es seine Mutter war sah er kurz weg, denn aus Respekt heraus wollte er seine Mutter nicht nackt sehen. Deswegen war er sehr froh über die Decke und den Krankenhaus-Mantel gewesen der ihren Intimbereich abgedeckt hat und ihn noch abdeckt. "Es ist deine Tochter, gib du ihr einen Namen."
Seine Mutter nickte. "Du kannst wieder hersehen."
Damit drehte er sich um und lächelte sie an.
"Ich denke an Sue." sie sah fragend zu ihrem ältesten Kind und ihrem einzigen Sohn auf. "Was sagst du?"
Aaron nickte. "Sue finde ich schön."
Seine Mutter strahlte und gab Sue einen Kuss auf den Kopf.
Aaron blickte auf seine Armbanduhr und beschloss, dass es nichts mehr bringen würde sich irgendwohin zu legen, auch wenn die Kleine jetzt still war, weil sie an Mamas Brust nuckeln durfte, er würde jetzt sowieso keinen Schlaf finden. Vielleicht genau wegen dieser Tatsache.Und in etwas weniger als zwei Stunden würde er sich auf den Weg zur kleinen Ortsschule machen und seine Klasse suchen. Die elfte Klasse. Eine noch dann würde er arbeiten gehen. Und das Geld würde seine Mutter bekommen. Und seine Schwestern.
Seine Schwestern. Das erinnerte ihn an was. Er hatte ja versprochen sie anzurufen sobald das neue Schwesterchen da war.
Er sagte seiner Mum, dass er kurz telefonieren gehen würde und dann gleich wieder da war, sie erlaubte es ihm und er verließ den furchtbaren Raum. Draußen am Flur rannten ein paar Krankenschwestern an ihm vorbei, doch die ignorierte er. Er rief seine älteste kleine Schwester an und die hob nach vier Mal läuten verschlafen ab. "Aaron?"
"Hey. Es ist ein Mädchen. Alles ist gut gegangen, sie heißt Sue. Wie geht es euch?" fragte er die fünfzehn jährige Amelie.
Er hörte das Rascheln ihrer Bettdecke und die Schritte die sie ging. Sie durchquerte das Zimmer und weckte ihre drei Schwestern. Die dreizehn jährige Nicole, die elf jährige Maria, die neun jährige Cathy und erzählte ihnen alles, gemeinsam schlichen sie leise in das Nebenzimmer zu den anderen beiden. Die fünf jährige Romana war schon wach und wartete brav. Und die drei jährige Liane schlief. Vorsichtig weckte Romana sie und flüsterte ihr zu was gerade passiert war. Sie freute sich, doch nur leise. Denn sie wussten, dass im Nebenzimmer der Vater schlief und den wollten sie wirklich nicht wecken. Das dritte Bett stand schon im Raum. Doch vorerst würde Sue sowieso bei Mum und Dad schlafen.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band I
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...