Freitag, ca. 9 Uhr Morgens
In dem kleinen Dorf mit 513 Einwohnern
In einer kleinen Kirche
Jadevase Teil II
Leise Schritte ertönten und Dmitrij schreckte auf. Der Priester neben ihm zuckte zurück und hob beschwichtigend die Hände. "Tut mir leid mein Sohn, ich wollte dich nicht unterbrechen. Ich wollte nur zu meinem Altar vor."
Dmitrij nickte und lächelte ihn an. Dann zeigte er seinen Respekt indem er ein Kreuzzeichen machte und dann still weiter betete. Der Priester legte ihm kurz die Hand zum Segen auf seinen Kopf und ging dann zu seinem Altar.
Dmitrij hatte keine Ahnung wie lange der Priester hier gewesen war, er war vollkommen zurück in seine Gebete gesunken und hatte sich danach noch etwas von der Ruhe um ihn herum entspannen lassen.
Nach einem kurzen Blick auf die Uhr steckte er seinen Rosenkranz weg und erhob sich. Seine Knie knackten und die Bank ächzte. Leise zog der Wind durch die schwere Türe und pfiff an den Steinstatuen der Heiligen vorbei. Er sah sich noch einmal um, der Priester war nirgends zu sehen, doch Kerzen flackerten überall die ihm vorher nicht aufgefallen waren und erhellten wunderschöne Wandmotive.
Nach längerer Beobachtung erkannte er darin den Kreuzzug von Jesu Christi. Die Katholiken hatten eigentlich eine schöne Religion. Wenn man von der Kreuzigung des Herrn und den Kindsmorden absah.
Dmitrij verließ die Kirche mit einem brummenden Kopf, aber inneren Ruhe. Er vermisste seine Familie, seine Kirche, seine Freunde. Auch seinen Vater und seine Religion. Er vermisste den Zusammenhalt in ihrer Gemeinde. Sie waren eine ganze Straße voller Mormonen, sie hatten ihr eigenes Gotteshaus und ihre eigene kleine Schule.
Aber am meisten vermisste er seine Mutter und seine Geschwister.
Dann hatte es da noch seine Nachbarin gegeben die er eigentlich hatte heiraten sollen oder dürfen. Doch er wollte nicht und war weggegangen...
Unzufrieden mit der Gesamtsituation stieg er in den Wagen und fuhr zu James. Zu seinem neuen Zuhause. Er wusste, würde er nicht bald wieder zu seiner Familie zurück gehen würde sein Vater ihm nie mehr verzeihen. Die Nachbarn sahen sie schon schräg an. Für seine Mutter und seine Geschwister tat ihm das leid, aber nicht für seinen Vater. Allerdings fand er es nicht richtig nur zurück zu gehen, weil seine Mutter ein paar schiefe Blicke bekam. Sie war seine Mutter und er liebte sie, aber er war nicht glücklich. Er liebte seinen Glauben. Er war gerne streng gläubig und lebte nach dem Wissen zu etwas göttlichem Aufzusteigen, wenn er rein und sündenlos lebte, wenn er eine Frau fand und viele kleine Mormonen machte, bei ihr blieb und dann mit ihr gemeinsam diese Ebene verließ um zu seiner Bestimmung aufzusteigen. Und er würde seine Frau niemals verlassen, nur weil sie vielleicht einen Fehler hatte. Er würde nicht zulassen, dass sie wegen ihm zu einem dienenden Engel würde und dann zusehen müsste wie er in der nächsten Ebene mit seiner neuen 'fehlerfreien' Frau glücklich war. Nein. Diese eine Regel würde er brechen, das wusste er. Wenn sie ihm niemals Kinder schenken würde, dann würde er eben eines adoptieren und die Schwangerschaft vortäuschen oder geheim halten. Er würde nur aus Liebe heiraten und wegen Liebe bleiben.
Ohne es zu bemerken war er sicher bis zu James Einfahrt gekommen, das Tor öffnete sich vor ihm und ließ ihn passieren. Oben parkte er den Wagen vor der Garageneinfahrt, stieg aus und beeilte sich ins Haus. Mit einem Blick auf die Wanduhr versicherte er sich, dass er pünktlich war und rannte in sein Zimmer, auch wenn er das nicht sollte.
'Eine Überraschung...' schoss es ihm in den Kopf. Gespannt was dieses 'Überraschung' sein sollte trat er durch seine Türe und machte das Licht an. Die Türe klickte leise als sie hinter ihm ins Schloss fiel und auf seinem Bett sah er einen Livree liegen. So einen den James trug. Nur ohne die langen Rückenteile die bis zu den Kniekehlen hingen. Die blieben wohl James alleine.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band I
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...