Sonntag 10 Uhr
In dem kleinen Ort mit 523 Einwohnern
In dem weißen herrschaftlichen HausSeit zwanzig Jahren in seinen Diensten
James bedankte sich gerade, aus Höflichkeit, bei seinem Herren für diese Information und legte auf. Er ließ den Kopf hängen. Der Drang das Handy gegen die nächstbeste Wand zu werfen war enorm groß. Doch er steckte es stattdessen in die Innentasche seines Sakkos und atmete einmal tief ein und aus.
"Seit Jahren arbeite ich für ihn, seit Jahren bin ich ihm zu Dienst und dann das...." Murmelte James vor sich hin. Nur die letzten drei Worte ließ er lauter erklingen.
Bevor er sich noch mehr aufregen konnte läutete sein Handy erneut. Als er sah wer es war wich die Wut der Sorge. Nikolaij.
Er hob ab und meldete sich vorsichtshalber auf Russisch. Doch Nikolaij sprach Deutsch. Ob das jetzt gut oder schlecht war wusste James nicht so genau, doch er würde es bald erfahren.
"Master Nikolaij..." Setzte James an, doch sobald er die gebrochene, leise zitternde Stimme von ihm hörte bereute er die Anrede.
"Papa..." Flüsterte er traurig und James senkte die Stimme auf die selbe Lautstärke. "Nikolaij? Was hast du? Was ist passiert?"
"Ich habe meinem Vater am Mittwoch gestanden, dass ich schwul bin. Doch ich habe ihm Cevin verheimlicht. Er hat Casey und ihren Vater gebeten zu gehen. Ich darf Casey nicht mehr sehen und ich habe glaub ich gute dreißig Ohrfeigen bekommen..." Seine Stimme brach und er atmete zitternd ein und aus. James musste sich setzten. Er ließ sich auf die Couch sinken und klemmte das Handy fest in seine eigene Faust ein. "Nikolaij, geht es dir gut? Wie kam es dazu?"
"Vater und Pater Laranjik wollten Casey und mich miteinander vermählen." Kam es aus der anderen Leitung und James rutschte das Herz in die feine Anzugshose.
"Das ist jetzt nehme ich an aufgehoben..." Flüsterte James fassungslos und leise kam ein "Ja" von seinem ältesten Sohn.
"Wie sieht es mit deinem Erbe aus?" Fragte James. Denn das war wichtig und Nikolaij wusste das. Er ging jetzt nicht ums Geld. Sondern darum die Zwillinge nicht auf die schiefe Bahn zu lassen und darum, dass Nikolaij immer noch sein Herr war. Denn würde Nikolaij das Erbrecht verlieren würde er auch James verlieren.
"Du gehörst weiter hin mir, Papa. Du stehst in Mamas Testament und die hat mich zum Erben ernannt. Vaters Teil ist der mit seinem Imperium und seiner Seite des Geldes. Mama hat auch noch genug auf ihrem Konto. Und nur ich habe den Zugriff dazu." Beruhigte Nikolaij seinen Butler und James sank gegen die Lehne der Couch. "Geht es dir gut, Nikolaij?" Flüsterte James abermals besorgt und Nikolaij antwortete. "Alles in Ordnung."
James glaubte ihm nicht, doch er wusste, dass Nikolaij ein Kämpfer war. Er war ruhig und gefasst, er studierte seinen Gegner und arbeitete seine nächste Strategie aus.
"Ich werde morgen in der Schule mit dem Direktor reden. Ich darf mit Casey nicht mehr tanzen. Das heißt ich werde aus der Aufführung fliegen. Und den Abschluss muss ich nun alleine machen. Doch ich werde Fragen ob ich ein halbes Jahr vorher aufhören kann. Die zwölfte würde ich dann bei euch nachholen. Doch erzähle es niemandem. Ja?" Bat Nikolaij und James versprach es ihm.
"Und was ist mit Cevin?" Fragte James dann besorgt und Nikolaij antwortete traurig. "Der weiß alles. Er soll aber nicht reden, ich will nicht, dass sich Benji Sorgen macht, tust du mir einen Gefallen und gehst du zu ihm? Bitte. Rede mit ihm darüber, das wird ihm gut tun."
James versprach ihm genau das zu tun und erzählte Nikolaij dann was Master Kovoijky ihm gerade erzählt hatte.
"Na da kannst dich ja auf etwas freuen..." Lachte Nikolaij und James ließ den Kopf hängen, doch er lachte auch. "Ja. Es wird spaßig werden. Übrigens habe ich Erika getroffen. Sie wohnt drüben in der Stadt und ist Kindermädchen von der Freundin eines Freundes von Cevin und den anderen. Schöne Grüße von ihr."
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band I
عاطفيةDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...