*Kapitel 65 Der Weg ziellos umher bis zu Reza...

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Sonntag 12 Uhr
In dem kleinen Ort mit 513 Einwohnern
Auf den Straßen des Dorfes

Der Weg ziellos umher bis zu Reza...

Alle wussten, dass Aaron seit Samstag weg war. Normalerweise würde Jonathan zu Christopher laufen und sich ausweinen. Doch er wollte nur zu Reza. Und sich dort ausheulen. Seit einer Stunde lief er in seinem Ort herum. Er hatte seinen Rucksack mit Schulsachen, einer Zahnbürste und Gewand dabei. Er wusste nicht was er sich erhoffte, doch er wollte heute einfach nicht alleine sein. Und Christopher schien ihn das erste Mal im Leben die falsche Wahl zu sein.
Vor Rezas Haus sah er Thomas Motorrad stehen. Damit war wenigstens einer zu Hause. Jonathan war nervös, er atmete kurz einmal tief ein und aus und klopfte dann an.
"Moment, ich komme gleich." rief - er glaubte es war Thomas - hinter der Türe.
Recht gehabt. Es war Thomas. Er öffnete sie und sah ihn an. "Hallo?"

"Hallo. Ich bin Jonathan, ein ... Freund von Reza, ist er da?" Er war sich wirklich nicht sicher gewesen was er sagen sollte. Ob sie noch Freunde waren?
Thomas lächelte als wüsste er alles. Aber er freute sich. "Oh hallo. Stimmt wir haben uns auf dem Parkplatz bei der Schule schon gesehen." meinte er und reichte ihm die Hand. Jonathan erwiderte die Begrüßung und sagte jetzt weniger nervös. "Ja genau. Ich habe am Wochenende mit ihm gearbeitet."

Thomas bat ihn herein. "Ja das hat er mir erzählt. Ganz stolz hat er mir das Geld gegeben. Das war wirklich lieb von dir ihn mitzunehmen, danke." Jonathan stellte den Rucksack ab und Rezas großer Bruder nahm Jonathan die Jacke ab und hing sie auf einen Hacken. Die Schuhe zog Jonathan ebenfalls aus und stellte sie neben die Türe. Er nahm seinen Rucksack wieder und folgte Thomas vier Schritte und landete im Wohnzimmer.

"Schönes Haus." sagte Jonathan und Thomas lachte. "Danke." Er fing an zu husten und Jonathan machte sich gleich einmal Sorgen um den großen Bruder von Reza. "Entschuldige bitte, ich bin noch etwas krank." meinte der heiser und rieb sich die Brust. Jonathan stellte den Rucksack wieder ab, kniete sich daneben und kramte etwas daraus hervor. "Hier, das sind Husten-Zuckerl, willst du?" fragte er und reichte sie ihm während er wieder aufstand.

Thomas sah ihn verwundert an, nahm die kleine Packungen aber entgegen und bedankte sich ehrlich. "Wow. Das ist lieb, danke." Sofort kramte er sich ein Zuckerl raus und packte es aus seiner Folie. Dann legte er es sich auf die Zunge und machte leise. "Mmmhh." Er lächelte Jonathan an und sagte. "Danke."

Jonathan lächelte und freute sich darüber, dass er helfen konnte. "Da sind zum einen Kirsche - Minze und zum anderen Eukalyptus drinnen. Weil das meine zwei Lieblingssorten sind." Wieso er das jetzt gesagt hatte wusste er nicht, doch dann sah er sich einfach um. Thomas wusste wen er suchte. "Michael ist im Badezimmer. Wenn du ihn reizen willst gehst du am besten hin." lachte er und Jonathan wurde rot. Er sah schüchtern zu Thomas auf und schüttelte den Kopf. "Ich lass ihn allein."
"Ist vielleicht besser so." lachte der, allerdings ging dann die Badezimmertüre auf und beide sahen den Gang entlang und den nackten Reza an.

Michael brauchte etwas um zu realisieren, doch dann hielt er sich blitzschnell die Hände vor seine Nacktheit und sah beschämt zu Jonathan und wütend zu seinem Bruder.
Thomas fing lauthals an zu lachen und ließ sich auf die Couch fallen neben der sie gestanden hatten. Jonathan senkte beschämt den Blick und Reza schien beinahe in sein Zimmer zu springen so eilig hatte er es vor Jonathans Blick zu flüchten und zog sich schnell eine Jogginghose und ein Shirt an. Es war ihm noch nie so peinlich gewesen nackt zu sein. Er rannte nach draußen und bevor er Jonathan begrüßt hatte sah er auf seinen, sich windenden, Bruder herunter und ließ dann den Kopf hängen. Es war zwecklos. Thomas würde nicht aufhören sich über Michaels Scham zu freuen.
Beschämt sah Reza auf Jonathan herab, der sah zu ihm auf und war immer noch knallrot, er biss sich auf die Unterlippe und schluckte kurz. Er hatte die Hände vor dem Schritt verschränkt. Das beruhigte Reza, vielleicht hat ihm ja gefallen was er gesehen hatte? Wortlos nahm Reza Jonathans Rucksack und ihn an der Hand. Dann zog er ihn mit sich in sein Zimmer.
Jonathan war etwas überfordert mit der Situation. Ihm wurde leicht schwindlig und er war froh, dass Reza ihn an der Hand hielt.
Er konnte immer noch nicht glauben was er gerade gesehen hatte. Reza war ja unglaublich sexy. Jonathan wusste schon, dass er einen heißen Oberkörper hatte als er seine Tattoo's und die Nippel-Piercings gesehen hatte, aber dass er so verdämmt heißt war hatte er sich nicht gedacht.
Bei dem bloßen Gedanken daran was gerade passiert war und an den Kuss auf dem Reiterhof wurde Jonathan wieder verlegen.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt