*Kapitel 21 Cevin's Chance

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Mittwoch, kurz vor 11 Uhr Vormittags
In dem kleinen Ort mit 513 Einwohnern
Am Weg zum Waisenheim, im weißen BMW

Cevin's Chance

James fuhr gerade Richtung Waisenheim als sein Handy klingelte, er sah auf das Display. Nikolaij. Dann hob er ab. "Hallo Nikolaij." grüßte er.

"Hallo Papa. Kannst du mir einen Gefallen tun?" erwiderte Nikolaij allerdings auf russisch. Gut dann eben Russisch. "Ja welchen?"

Nikolaij musste nachdenken wie er das sagen sollte, aber er beschloss es einfach gerade heraus zu sagen. "Bitte hol Cevin aus dem Heim raus. Bitte. Ich will ihn nicht dort drinnen wissen." Nikolaijs Stimme war traurig und etwas verängstigt. "Bitte. Egal wo hin aber er muss von dort weg. Bitte Papa. Ich weiß, dass du das kannst."

James lächelte."Ich bin schon am Weg dort hin Nikolaij. Ich habe vor ihn zu adoptieren. Wieso ist es für dich so ein großer Wunsch ihn glücklich zu sehen? Bist du verliebt mein Junge?" fragte James interessiert und auf der anderen Seite der Leitung herrschte Stille. "Nikolaij? Nikolaij bist du noch da?" James machte sich sofort Sorgen und war sogleich erleichtert als ein leises zurückhaltendes "Ja, bin ich." von seinem Sohn kam.

James lachte freudig. "Ich wusste es. Keine Sorge Junge. Ich hole ihn dort raus. Darf er in deinem Zimmer bleiben?"

"Muss er. Ich will wenn ich Heim komme jemanden in meinem Bett liegen haben."
James lachte immer noch und parkte sich zeitgleich vor dem Waisenheim auf einem kleinen Parkplatz ein. "So mein Sohn. Ich muss jetzt mit den Betreuern streiten gehen. Ich lass dich wissen wie es gelaufen ist."

"Danke Papa. Und weißt du wann Cevin Zeit zum Telefonieren hat?"

"Heute Abend."

"Danke."

Sie verabschiedeten sich noch voneinander ehe James in das Heim ging und das Büro des Idioten suchte. Er hatte das Gefühl heute noch richtig heftig zu streiten...

"Guten Tag Herr Gabriel." wurde er von hinten begrüßt. James drehte sich um und kam nicht zum grüßen. "Wie kann ich Ihnen helfen?" fragte der Betreuer neugierig. Der Betreuer wusste wer er war. James musste ein Bild mit den Unterlagen mitschicken.

James sah den jungen Betreuer an - oder was dieser inkompetente Mann sein sollte - und versuchte freundlich zu ihm zu sein. "Guten Tag, Herr...!?" James wusste nicht wie er hieß, also zog er das 'Herr' in die Länge während er dem Betreuer die Hand reichte.

"Oh. Wie unhöflich von mir. Mein Name ist Patrick Nieroy."

"Sehr erfreut Herr Nieroy." was für eine Lüge. "Ein englischer Name?"

"Amerikanisch, ja." Er bot James einen Sitzplatz gegenüber seinem Schreibtischsessel an und setzte sich dann gegenüber von James hinter seinen Arbeitsplatz.

"Sie wissen genau wieso ich hier bin." kam James gleich zum Thema. "Cevin." fügte er noch hinzu. James sprach kühl. Er war zwar nicht auf Streit aus, aber auf Freundschaft schon gar nicht.

Es lief dann allerdings wie erwartet auf Streit raus...

Nachdem James es geschafft hatte Cevin zu adoptieren - ohne das Heim in Brand zu stecken und den Betreuer gleich mit - ging er das zweite Mal in dieser Woche den Gang zu Robens Klasse entlang. Der nun bald auch der von Benjamin sein würde. James wusste, dass heute für Cevin sowohl als auch für Benji ein guter Tag sein würde. Der eine bekam ein liebevolles zu Hause und der andere die Klasse und den Respekt den er sich verdiente. Weit und breit war nichts zu hören, außer James Klappern der leichten Absätze seiner noblen Anzug-Schuhe die zu seiner täglichen Arbeitskleidung gehörten. Er hatte sich dafür entschieden den Klassenwechsel von seinem leiblichen Sohn gleichzeitig mit der Adoption eines neuen Sohnes in der Klasse abzuwickeln, dann hatten sie im Falle eines Gerichtsverfahrens wegen Cevin genügend Zeugen die Cevin gut kannten. Nur war der Idiot vom Jugendamt - der auch der Betreuer von Cevin war und leider noch nicht in Flammen stand - noch nicht da. Also würde James zuerst seinem leiblichen Sohn zum Klassenwechsel gratulieren - besser gesagt: es verkünden. Dann würde er noch ein Kind adoptieren. Wie viele hatte er dann? Drei von seinem Herren, einen leiblichen, einen aus dem Heim und einen Imigranten - auch wenn Letzteres nicht legal abgewickelt war. Aber egal. Sohn war Sohn. Und wenn Benji und Roben heiraten würden - wozu sie blöderweise nach Las Vegas müssten, würde alles funktionieren. Nur müsste Roben nach Amerika zurück. Kein guter Plan. Er würde dann wohl nicht mehr raus kommen. Gut - James würde sich später darüber Gedanken machen müssen.
Cevin ist dann Sohn Nummer fünf und der zweit älteste, ausser man rechnete Roben mit, der wäre dann Sohn Nummer sechs und der älteste. Der smarte Butler war jetzt bei Benjamins neuer Klasse angekommen und stand im Türrahmen, auch wenn die Türe offen war klopfte er - reine Höflichkeit. Andreas grinste ihn breit an bevor die Klasse ihn überhaupt bemerken konnte.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt