*Kapitel 104 Romantik Teil I

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Sonntagmittag, gegen 13:00 Uhr

Im Ort mit 511 Einwohnern

Bei Reza zu Hause

Romantik Teil I

"Hast du eine Ahnung wo mein Bruder sein könnte?" rief Reza nachdem er auch Thomas Zimmer abgesucht hatte und nichts außer seiner Kleidung am Boden liegend gefunden hatte. Er kam zurück ins Wohnzimmer und Jonathan kam von der Terrasse rein und stand am anderen Ende des Wohnzimmers. Sein hübscher Freund schüttelte den Kopf, dabei hüpften seine Haare leicht hin und her und Reza hatte das Gefühl seine wundervoll einzigartigen Augen durch den ganzen Raum funkeln zu sehen. Sein linkes wirkte heute nebelgrau, während das rechte ein reines Grün präsentierte.

"Hat er irgendwo eine Nachricht hinterlassen?" fragte Reza voller Sorge - es war nicht normal für Thomas ohne Vorwarnung weg zu sein - und Jonathan blickte sich ein weiteres Mal um, dann schüttelte er erneut den Kopf. Er durchquerte das Wohnzimmer und umarmte Rezas Taille. "Mach dir keine Sorgen, er ist ein erwachsener, vorsichtiger Mann. Er kann auf sich selbst aufpassen..."

Motorengeräusch ließ die beiden jungen Männer aufhorchen. Jonathan ließ seinen Freund aber nicht los und war froh, als er spürte, dass auch Reza die Arme fester um ihn schloss.

"Das klingt aber nicht nach einem Motorrad..." meinte Jonathan und Reza schüttelte den Kopf.

Die Türe ging auf und Sasha gefolgt von Rezas großen Bruder kamen rein. Sie lachten und Sasha trug einen Polster mit einer grauen Persa-Katze darauf auf dem Arm.

"Weißt du wie schwul das aussieht?" begrüßte Reza den Tattoo-Künstler und Piercer lachend und fing sich einen leichten Schlag auf den Bauch von Jonathan ein.

"Ist das deine einzige Sorge? Dass der Typ der deinen Schwanz durchbohrt hat tuntig rüber kommt?" lachte er und Reza funkelte ihn böse an, als er besorgt zu Jonathan sah lachte dieser amüsiert. Nur Thomas schien etwas angespannt zu sein. Müde. Erschöpft.

Reza war stolz auf Jonathan. Mit jedem Tag kam er besser mit Rezas Vergangenheit klar, allerdings trug es bestimmt dazu bei, dass Reza niemals mit jemandem Sex gehabt hatte den Jonathan kannte. So auch nicht mit Sasha. Der hatte ihn nie interessiert.

Jonathan ließ seinen Freund frei und der ließ widerwillig von ihm ab und sich sachte in Thomas Richtung schieben. Reza umarmte seinen großen Bruder um den Hals und der schloss die Arme um seine Taille.

"Wo warst du? Ich hab mir Sorgen gemacht." gab Reza offen und ehrlich zu, denn vor seinem Bruder hatte er sich noch nie verstellt. Dafür liebte er ihn viel zu sehr, Thomas hatte immer alles für ihn gegeben und getan. Reza wusste ehrlich nicht was er ohne ihn machen sollte, geschweige denn, ob er sich die Frage überhaupt stellen müsste, weil er gar nicht mehr wäre. Er hatte es ihm so verdammt schwer gemacht. Jahre lang. Hatte ihm Kummer und Sorgen bereitet, ihn ausgenommen und ihm die Nerven und den Schlaf geraubt. Thomas hatte nächtelang an Krankenhausbetten gesessen, ihn stundenlang in Bars und Clubs gesucht, ihn von der Polizeiwache abgeholt und ihn immer und immer und immer wieder beim Trinken, Rauchen, Kiffen und vögeln gesehen. Er hatte wirklich alles mit ihm durchgemacht. Er war tagelang bei ihm im Badezimmer gesessen, weil er nicht von der Toilette weggekommen war, weil er sich bei jedem Atemzug übergeben wollte.

Er hatte sein Leben hinter das seines missratenen, kleinen Bruders gestellt. Reza hatte ihn nie mit einer Frau gesehen, hatte ihn nie glücklich lachen sehen, er hatte immer nur gelacht, wenn Michael gelacht hatte. Selbst wenn sie fort waren, zu zweit, dann hatte Michael gefickt und gesoffen und Thomas hatte Cola und einen besorgten Blick, aber keine Frau oder einen Mann. Verdammt! Abgesehen davon, dass er seinen großen Bruder vor gut sieben Jahren einmal mit einem Mädchen bei ihren Eltern im Haus gesehen hatte wusste er nicht einmal ob sein Bruder ein Hete war oder nicht.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt