*Parallel zu den Kapiteln 66 (Familienbande), 67 (Wladimir) und 68 (Familienbande/Wladimir)*Während James Söhne nach Hause fuhren
Montag, ein paar Minuten nach 16 Uhr
In dem kleinen Ort mit 513 Einwohnern
Auf dem Parkplatz vor der einzigen Schule des Dorfes
Christopher räusperte sich und sagte. "Ja, ich werde jetzt auch los gehen."
Da Jonathan und er sich immer noch nicht ausgesprochen hatten und Reza momentan nicht viel von Christopher hielt sagte keiner von beiden mehr als. "Bis morgen."
"Ja, bis morgen." verabschiedete sich Christopher und verließ den Parkplatz. Er stapfte durch den Schnee und musste gegen die Tränen ankämpfen, die sich den Weg durch seine Wimpern bahnen wollten. Doch er wollte nicht zulassen, dass seine Wangen nass wurden. Seit Tagen ging es ihm schlecht, er konnte nicht schlafen, seine Eltern schrien herum und sagten ihm nicht wieso. Jedes Mal wenn er fragte was denn los sei, wenn er reden wollte, oder selbst wenn er aus dem Zimmer kam schickten sie ihn zurück. Als wäre er ein kleines Kind. Noch dazu hatte er sich mit Jonathan gestritten. Er war sein bester Freund, seit Jahren, Christopher wollte ihn nicht verlieren. Er brauchte ihn.
Nebenbei machte er sich Sorgen um den kleinen Rotschopf, wegen Aaron und Reza. Er war verwirrt, dass sah er ihm an. Früher hatte er immer Angst vor Reza gehabt, das hatte sich dann in respektvollen Abstand verwandelt, oft war er gegen Rezas Lebensstil gewesen. Er konnte es nie verstehen, wie jemand so viel Sex mit so vielen Personen haben konnte. Reza hatte einmal gesagt Jonathan sei nicht sein Typ. Und jetzt kamen sich die beiden so nahe. Nicht, dass Christopher etwas dagegen hatte, er war nicht schwul und auf keinesfalls in Jonathan verliebt, dennoch fühlte er sich um und von seinem besten Freund betrogen. Dabei war er es doch gewesen der so überreagiert hatte.
Vor dem Haus seiner Eltern blieb er stehen und sah das kleine Gebäude an. Das Auto seiner Eltern stand schon davor. Das hieß mindestens einer wäre daheim. Ohne es zu wollen fing er nun doch an zu weinen. Er liebte seine Eltern, er liebte sein zu Hause, doch momentan wollte er nicht nach Hause. Er wollte nicht dort sein. Überall nur nicht Daheim...
Zeitgleich bei Reza und Jonathan
Reza und Jonathan standen nun alleine vor der Schule und Reza meinte. "Ich will rüber in die Stadt, magst du mitkommen?" fragte er liebevoll und Jonathan nickte und entspannte sich wieder. Den ganzen Tag konnte er nicht wirklich bei ihm sein, doch jetzt durfte er. Er umarmte Reza um die Taille und Reza schloss die Arme um Jonathans Rücken. "Ich habe dich vermisst." gab er zu und Jonathan nickte. "Ich dich auch."
"Wollen wir es wirklich geheim halten?" fragte Reza traurig. "Die sagen doch nichts Böses."
Jonathan zuckte die Schultern. "Ich will jede Minute bei dir sein..." gab er zu.
Langsam ließen sie sich los und Jonathan sah mit Tränen in den Augen zu Reza auf.
"Sollen wir es morgen in der Klasse bekannt geben?" fragte Reza leise und Jonathan nickte und kuschelte sich wieder an seinen Freund. "Was machst du in der Stadt?"
"Ich fahr nur hin, wenn du mitkommst." sagte Reza.
"Wieso?" wollte Jonathan wissen und bekam ganz große Augen. Das fand er irgendwie süß.
"Weil ich die Zeit mit dir verbringen will..." gab Reza zu und Jonathan kicherte. Das fand er noch viel süßer. "In Ordnung. Also was machen wir in der Stadt?" fragte Jonathan neugierig und Reza verliebte sich bei jedem Wort noch mehr in Jonathan.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band I
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...