Mittwoch 03:10 in der Früh
In dem kleinen Ort mit 513 Einwohnern
Bei Conrad zu HauseVerliebt...!? III
Conrad schlug auf seinen Wecker um das nervtötende Geräusch aus zu machen. Nur blöderweise klappte das auf den ersten Anhieb nicht. Also ein zweites Mal...
Ein drittes Mal...
Und dann klappte es. Knopf getroffen. Conrad fiel erschöpft auf sein Bett zurück, nur um dann schlagartig die Augen aufzureißen und knapp über sich seine Zimmerdecke zu sehen. Kurz starrte er sie böse an als ob sie etwas dafür könnte, dass er müde war. Aber er wollte Amanda sehen.
Also gähnte Conrad herzhaft und krabbelte dann an die Bettkante und kletterte die Leiter nach unten. Dort heil angekommen drehte er das Licht auf und zog sich einen Pullover und eine Jeans an. Beides in dunkelgrau. Dann schlich er sich in die Küche und um seine Mutter nicht zu wecken machte er jede Bewegung behutsam und leise. Er nahm sich ein Glas Eistee und trank es in einem Zug aus, dann steckte er sich Kaugummi in die Hosentasche und einen nahm er gleich in den Mund. Pfefferminz mit etwas Kirschgeschmack dabei.
Conrad gähnte nochmals und sah dann auf die Küchenuhr und kam drauf, dass er sein Handy und seine Armbanduhr noch nicht bei sich hatte. Blöd. Also ging er zurück in sein Zimmer und suchte sein Handy. Sobald er das auf seinem Bett gefunden hatte ging er zu seiner Kommode und legte seine Uhr an. Silber. Einer der Vorteile, wenn man einen Geschäftsmann als Vater hatte. Man war zwar nicht so reich wie - nun ja, zum Beispiel - Benjamin, aber man konnte durchaus sehr gut leben. Mit etwas Luxus dazu.
Conrad schlich zurück in den Gang und zog sich seine Anzug-Schuhe und seine Jacke an. Turnschuhe mochte er nicht. Dann nahm er leise seine Autoschlüssel und seine Hausschlüssel und verließ leise sein zu Hause. Und nachdem er die Türe verschlossen hatte und sich zum Auto und damit zur Straße und zum Garten umdrehte verstand er einmal mehr wieso Mädchen und Frauen Angst hatten Nachts alleine zu sein. War schon gruselig. Die ganzen Schatten in seinem Garten und auf der Straße dahinter. Er ging schnellen Schrittes zu dem Wagen seiner Mutter und startete den Motor. Dann fuhr er rückwärts auf die Straße, drehte den Wagen und fuhr dann zur Stadtgrenze. Dann fuhr er den selben Kreisverkehr wie gestern nur bog er nicht zu ihrem Haus ab sondern fuhr gerade darüber und zu ihrer Arbeit. Er parkte den Wagen vor der dunklen Gasse und blickte hinein. Aber nirgends war der zarte Schein eines Handydisplays zu sehen, also beschloss er im Auto zu warten bis sie raus kam.
Und als endlich die Hintertüre aufging stieg er aus und blieb bei seinem Wagen stehen. Als sie ihn sah blieb sie kurz stehen, aber als er die Hand zum Gruß hob ging sie weiter auf ihn zu, aber nur ein paar Schritte, dann rannte sie los und warf sich ihm in die Arme. Er empfing sie in seiner wohltuenden Umarmung und spürte wie sie in seinen Armen weinte. Er streichelte ihr behutsam und beruhigend über den Rücken.
"Sch-Sch. Amanda. Bitte beruhige dich doch. Was hast du denn? Ist etwas passiert?" fragte er besorgt und jetzt sah sie ihn verweint an und er lächelte ihr aufmunternd zu. "Du kannst mir alles sagen." versicherte Conrad ihr und Amanda wischte sich verzweifelte die Tränen von den Wangen. "Können wir bitte fahren? Ich will hier weg." jammerte sie leise schniefend. Conrad hatte Angst, dass etwas schlimmes passiert war, doch sie schien noch nicht darüber reden zu wollen.
Conrad nickte und legte ihr den linken Arm um die Taille und brachte sie zur Beifahrertür und als er ihr die Türe öffnete, sie ihn verliebt anlächelte und er mit genauso viel Verliebtheit im Blick zurück sah bemerkte er, dass sie ihre Rosen dabei hatte. Das freute ihn. Dann ging er noch einmal um seinen Wagen herum und setzte sich hinter das Steuer. Amanda war schon angeschnallt und er tat es ihr gleich. Dann startete er den Wagen und fuhr die selbe Strecke los wie gestern. Sie sah stumm aus dem Fenster und dann traurig auf ihre Rosen.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band I
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...