Samstag 9:30 Uhr
In dem kleinen Ort mit 513 Einwohnern
Im herrschaftlichen, weißen Haus von JamesEin Samstag mit Andreas
Den gestrigen Abend hatte James eigentlich genossen. Er hatte sich mit der Dame köstlich unterhalten. Er hat sie elegant zum Essen ins Rivale's ausgeführt. Der schwule Kellner von dem Lokal war entzückend. Er hätte Cevin gefallen würde es Nikolaij nicht geben. Doch der Punkt ist, dass er sie danach noch in ein Theater eingeladen hatte. Ihr hat das Stück gut gefallen und darüber war er sehr erleichtert gewesen, er hatte sich Sorgen gemacht. Doch ihr schien es ernsthaft gefallen zu haben. Und dann? Dann hätte er mit ihr in eines der Zimmer im Bordell gehen sollen, oder können, dürfen. Wie auch immer man es nennen will. Aber er hat es nicht getan. Die Gesellschaft der jungen Dame hatte ihm gut getan und gereicht hat sie ihm auch. Nur wieso fühlte er sich dann jetzt so mies? Niemand wusste das, niemand würde es je erfahren. Und auch wenn... Er hatte nichts falsche getan. Selbst sie zu konsultieren war kein Verbrechen gewesen und mehr als den Abend mit ihr zu verbringen wurde daraus auch nicht. Wieso machte er sich also solche Vorwürfe? Er hatte sich keinen Sex gekauft. Egal ob mit Edelprostituierten oder mit Club-Huren. Mit keiner dieser Damen hatte er letzte Nacht oder in irgend einer Nacht davor etwas gehabt. Wieso ging es ihm dann so dreckig? Wieso lief er ziellos im Haus auf und ab und wusste nicht wohin mit sich?
Und dann kam ihm eine Idee. Er wusste nicht, wie er auf diese Idee kam, aber er war bereit ihr folge zu leisten. James griff nach seinem Handy, wählte eine Nummer, wartete bis sein gewünschter Gesprächspartner abhob, sagte ein paar Sätze, legte auf und wartete. Nachdem er aufgelegt hatte war er unheimlich froh, dass alle seine Söhne erst abends oder morgen Heim kommen würden. Die Zwillinge waren bei einem Freund und feierten Geburtstag. Das kam heute ja auch noch dazu. Der dreizehnte Geburtstag der Kovoijky- Zwillinge. Das hieß: heute würde Master Kovoijky noch anrufen und er müsste dann noch mehr Geschenke für die beiden besorgen, denn irgend etwas war seinem Herren bestimmt noch eingefallen.
Und seine drei anderen Söhne? Die waren bei Christopher. Oder hieß er Christian? Egal: Chris würde es auch tun. Und der kleine rothaarige Zwerg würde auch bei ihnen sein. Und Sonntag am Abend wären alle seine Söhne dann wieder hier. Die Zwillinge heute. Die anderen drei morgen...James wurde von dem Geräusch eines vorfahrendes Autos aus seinen Gedanken gerissen. Kurze Zeit hörte man überhaupt nichts. Als würde der Fahrer dieses schicken dunkelgrauen Audi A6 James zu Hause betrachten. Und sein Besucher brauchte eindeutig ein bisschen Zeit um zu verdauen was sich da vor ihm auftürmte. Dann klingelte es zögerlich und James öffnete die Türe.
Andreas stand vor ihm und sah ihn etwas verwundert an. Dass James Geld hatte wusste Andreas. Dass er viel Geld hatte wusste Andreas auch. Aber James schätzte, dass Andreas nicht gedacht hatte, dass James so viel Geld hatte.
Andreas stand in einem dunkelbraunen Rollkragenpullover, einer grauen Anzugshose und einem schwarzen Sakko vor James und begrüßte ihn mit den Worten: "Guten Morgen, guter Mann." Dann machte er eine kurze Pause und hielt ihm einen dampfend heißen Becher vor die Nase. "Guten Tee?"
James schmunzelte. Es schien so als hätte Andreas sich wieder gefangen und so bat er ihn herein, nahm ihm Tee und Sakko ab und bedankte sich für seinen Besuch und das britische Nationalgetränk. Neben Guinness. Natürlich. Nur mochte er das nicht. Für James war 'Tea-Time' immer noch das wichtigste an seiner Herkunft."Wow. Drinnen ist es ja noch geiler als draußen." Und wieder riss Andreas ihn aus seinen Gedanken. Aber das war gut so. James Besuch war begeistert und James fühlte sich geschmeichelt. Er mochte es wenn man sein Heim lobte. Das hatte er von Anita mitgenommen. Sie war immer so pingelig gewesen wenn es um ihr zu Hause ging. Schlagartig wurde James traurig, als er daran dachte was in drei Tagen sein würde...
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band I
RomantikDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...