*Kapitel 97 Krankenpflege und Aufmunterung...

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Zeitgleich bei Benji und Roben

Krankenpflege und Aufmunterung...

Vor etwa einer viertel Stunde hatte sein Vater Roben gerufen und der war- mit einem zarten Kuss auf Benjis Lippen – in Boxer-Short runter geschossen. Benjamin war im Bett geblieben. Er fühlte sich unwohl. Die Bettdecke lag schwer auf seiner Brust, er hatte sie bis zur Nase hochgezogen und sein nackter Körper wurde warm gehalten. Normalerweise schlief er nicht nackt, aber gestern Abend hatte er mehr denn je Robens gesamte Nähe und reine Wärme gebraucht, jeder noch so dünne Stoff zwischen ihnen hatte ihn nervös gemacht, hatte ihm Sorge bereitet, dass alles vorbei sein könnte. Von Jetzt auf Gleich ohne ersichtlichen Grund...

So wie das mit den Zwillingen. Ihre Bruderliebe war zu Hass und Wut geworden... ohne Grund.

Sie mussten umziehen, ohne Grund. Steve konnte Amy nicht mehr sehen und Benji befürchtete, dass Steve so niemals seine Süße für sich gewinnen konnte. Ohne Grund!

Steve hatte sich gebessert und Calvin verschlechtert. Ohne Grund!

Alles war einfach passiert...ohne Grund!!

Und Benjamin hatte eine Heidenangst, dass ihn und Roben etwas... ohne Grund... auseinander bringen könnte. Und in solchen Momenten schien dann sogar eine Lage Stoff Grund für eine Trennung zu sein... Er wusste selbst, dass es total absurd war worüber und weshalb er sich darüber Gedanken machte, doch er konnte einfach nicht anders. Um nichts auf der Welt wollte er Roben verlieren. Egal ob mit oder ohne Grund!

Kurze Zeit später war Roben wieder gekommen, kichernd.

"Ich musste meine Gewicht-Stange wieder auf die Halterung heben. Dmitrij bekommt sie nicht hoch." sagte er amüsiert, aber nicht bösartig und auch Benji hatte schmunzeln müssen. Doch schnell hatte Roben gesehen, dass sein Freund bedrückt war, anders als zuvor. Immer noch lag er unter der Decke, er hatte sich nicht einen Millimeter bewegt. Vorher war Roben noch der Meinung gewesen sein hübscher Jüngling wäre traurig wegen Steve, was auch stimmte und so war, aber jetzt sah er, dass da auch eine andere Art von Kummer in seinen Augen lag und sich in kleinen Tränen wiederspiegelte. Eine der Tränen wurde größer und schwoll an, seine Augen wurden nass und Roben reagierte sofort. Er machte einen Satz zum Bett und ging vor ihm in die Knie.

"Benjamin." hauchte er und legte seine Daumen beidseitig unter Benjis Augen, die Träne die aus seinem linken Auge tropfen wollte fing er auf, bevor sie seine Wangen benetzen konnte.

Benji atmete tief ein und langsam wieder aus und schloss die Augen. Leise meinte er. "Wirst du mich verlassen?"

Roben wich alle Farbe aus dem Gesicht, bis seine Wangen der Wand hinter Benji glichen und als Benji die Augen wieder öffnete ließ Roben sich auf die Fersen fallen, seine Hände ließ er allerdings an den wundervoll weichen Wangen seines Lieblings. "Wie...wie kommst du denn auf so etwas?"

Benji ließ sich nicht beirren, auch wenn diese Gedanken weh taten und es auszusprechen nur noch mehr schmerzte, aber er war zu aufgewühlt um klar denken zu können, er wollte es einfach so oft wie möglich hören, dass sein Freund bleiben würde. "Ich..." schniefte er und bekam kein weiteres Wort hervor. Roben erholte sich von seinem kleinen Herzinfarkt und richtete sich auf. Behutsam schob er Benji weiter in die Mitte des Bettes und ließ sich auf der Bettkante nieder, dann schwang er die Beine auf die Matratze und zog Benji – der immer noch in der dicken Decke eingerollt war - fest an sich. Er drückte seinen Kopf mit einer Hand an seine Brust und mit der anderen umfasste er fest Benjis Torso. Die Finger der rechten Hand durchkämmten Benjis blonde Mähne und der atmetet zitternd ein und aus.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt